BORDER EFFECTS

Migration, Dezentralisierung und Dekolonisierung; Konflikte, Krisen und sich neu ordnende Strukturen; Erfahrungen von Aus- und Eingrenzung, von Vernachlässigung und Gleichgültigkeit: Der Themenbereich Border Effects widmet sich übergeordneten und alltäglichen Grenzen bzw. Grenzziehungsprozessen und beschäftigt sich mit der Rolle, dem Stellenwert und der Handlungsmacht des Körpers darin. Was sind die Bedingungen des ‚In-der-Zeit-Seins’ – als Tänzer*in, Choreograf*in, Forscher*in, Lehrer*in und als Publikum? Wie können wir unsere jeweiligen Praktiken nutzen, um innerhalb materieller und immaterieller Grenzziehungsprozesse zu agieren und sie zugleich mitzugestalten? Wie lässt sich Haltung einnehmen und die Dynamik zwischen Kunst, Gesellschaft und der Öffentlichkeit kritisch denken? Border Effects ist als Arbeitsformat gedacht, das von choreografischen, physischen und bewegungsbasierten Konzepten ausgeht, um Fragen an die Her- und Darstellungsprozesse von Grenzen aufzuwerfen. Nach zwei einleitenden Vorträgen, die die Diskussion in einer ethischen und politischen Perspektive sowie im Feld der Border Studies verorten, begegnen sich vier unterschiedliche Dialogpaare, die ihre Themen in jeweils weiterführenden Workshops zwischen Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Expert*innen aus verwandten Disziplinen vertiefen. Dabei wird gefragt, auf welche Weise Tanz und Choreografie Wissen und Erfahrung liefern oder auch körperliche und imaginäre Räume eröffnen können, um sich mit Grenzen und Grenzziehungsprozessen auseinanderzusetzen. In einer Abschlussrunde von Border Effects werden die gewonnenen Erkenntnisse miteinander ausgetauscht.