TANZKONGRESS 2016

Mit der Präsentation von exklusiv zusammengestellten Ausschnitten aktueller Tanzproduktionen aus ganz Deutschland ging der Tanzkongress 2016 (16. bis 19. Juni) zu Ende. Unter dem Motto Zeitgenoss*in sein nahmen an dem von der Kulturstiftung des Bundes veranstalteten Kongress in der niedersächsischen Landeshauptstadt mehr als 800 Fachbesucher*innen teil. Der Tanzkongress hat sich seit seinem Auftakt in Berlin 2006 als eines der wichtigsten Foren für die Diskussion und Präsentation von Tanz, Choreografie und Bewegung etabliert.

Der französische Choreograf Boris Charmatz hatte mit seinem speziell für Hannover entwickelten dreiteiligen Programm „Musée de la danse: Common Choreographies" den Tanzkongress 2016 eröffnet. Im Mittelpunkt dieser vierten Ausgabe dieses internationalen Branchentreffens, das in enger Kooperation mit dem Niedersächsischen Staatstheater Hannover und der Landeshauptstadt Hannover durchgeführt wurde, stand die Beschäftigung mit dem Phänomen der Zeitgenossenschaft.
Seit dem frühen 20. Jahrhundert wird sie in der künstlerischen und theoretischen Praxis als Aufforderung verstanden, sich mit den Bedingungen und Umbrüchen der Gegenwart auseinander zu setzen und sich ästhetisch, politisch, gesellschaftlich und im Tanz nicht zuletzt auch physisch in der eigenen Zeit zu verorten.

Dazu die Leiterinnen des Tanzkongresses 2016, Sabine Gehm und Katharina von Wilcke: „Es hat sich gezeigt, dass gerade in diesen Zeiten globaler Krisen ein internationales Forum wie der Tanzkongress 2016 wichtiger ist denn je. Es braucht dringend Freiräume, um die unterschiedlichen künstlerischen Positionen im Tanz, aber auch seine Rollen und Möglichkeiten in Hinblick auf politische und gesellschaftliche Entwicklungen zu diskutieren."

Harald Härke, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Hannover, ergänzt: „Vier Tage lang stand Hannover im Zentrum und Fokus der nationalen und internationalen Tanzszene. Vier Tage voller Workshops und beispielhaften Performances, Gesprächen und Diskussionen. Von diesem Tanzkongress gehen Signale aus, die weit in die Zukunft den Tanz, auch in Hannover, nachhaltig beeinflussen werden."

Fragen des Zeitgenössischen wurden auch in dem internationalen Tanzprogramm verhandelt, das zusammen mit dem Niedersächsischen Staatstheater, der Landeshauptstadt Hannover und weiteren Partnern*innen vor Ort entwickelt wurde. Zu den Gästen zählten der französische Choreograf Rachid Ouramdane mit der Deutschlandpremiere „Tenir le temps", der Schweizer Guilherme Botelho mit „Antes" sowie die Kubanerin Maura Morales mit „Stadt der Blinden", Martin Nachbar und Gabi Dan Droste mit „Ich bin's Deine Schwestern" und Felix Landerer mit "Revolte!". Über 5.500 Zuschauer*innen besuchten die Vorstellungen und das Eröffnungsprogramm.

Jörg Mannes, als Ballettdirektor der Staatsoper Hannover maßgeblich an der Durchführung des Tanzkongresses beteiligt, fügt hinzu: „Das Niedersächsische Staatstheater Hannover ist sehr stolz darauf, gemeinsam mit den anderen Partner*innen den Tanzkongress 2016 ausgerichtet zu haben. Für vier Tage wurde Hannover einmal mehr zum Dreh- und Angelpunkt der internationalen Tanzwelt. Die unglaubliche Vielfalt und Ausdrucksmöglichkeit des Tanzes wurde in einer kaum zu übertreffenden Formen- und Stilvielfalt gezeigt, diskutiert und analysiert. Unschätzbar ist der nationale wie internationale künstlerische Austausch, aber auch die zahlreichen menschlichen Begegnungen im Umfeld des Tanzkongress. Wir sind fest davon überzeugt, dass die Inspiration durch den Tanzkongress noch lange nachwirken und zahlreiche Impulse nicht nur für unsere eigene künstlerische Arbeit, sondern für die gesamte deutsche Tanzszene liefern wird."

Für die Kulturstiftung des Bundes als Veranstalterin des Tanzkongresses 2016 stellt die Künstlerische Direktorin Hortensia Völckers abschließend fest: „Alle drei Jahre der Tanzkongress der Kulturstiftung des Bundes - der ist noch immer so notwendig wie inzwischen, nach zehn Jahren, fast schon selbstverständlich. Seitdem hat die Tanzszene an Bedeutung und Selbstbewusstsein unübersehbar gewonnen. Der Tanzkongress hier in Hannover ist ein schöner Beweis für die gewachsene öffentliche Aufmerksamkeit des zeitgenössischen Tanzes. Die Kulturstiftung des Bundes wird sich auch weiterhin für eine kraftvoll-dynamische Entwicklung des Tanzes und seine Verankerung im Kulturangebot einsetzen."

 

Der Tanzkongress 2016 ist eine Veranstaltung der Kulturstiftung des Bundes in Kooperation mit dem Niedersächsischen Staatstheater Hannover und der Landeshauptstadt Hannover. Mit Unterstützung des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur.