Do, 6. Juni    16:00

  • 16:00 - 17:30    Düsseldorfer Schauspielhaus, Gustaf-Gründgens-Platz Video
    LIGNA

    Tanz aller – ein Bewegungschor

    Ein TANZFONDS ERBE Projekt Premiere
    Tanz aller – ein Bewegungschor© Nicolas Reichelt

    Das Projekt ‚Tanz aller‘ setzt sich mit dem nahezu vergessenen Erbe der Bewegungschöre auseinander, die Ende der 1920er Jahre Tanz als soziales und politisches Phänomen begriffen. Diese strebten danach, die Körper der tanzenden Laien zu „befreien“, ihnen Bewegungen jenseits des Arbeitsalltags zu eröffnen und sie als chorisch organisierte Masse im urbanen Raum wirken zu lassen. Das Projekt erforscht die Heterogenität dieser Bewegung und sucht in neun Städten nach Choreo­grafien und Geschichten. Das Performancekollektiv Ligna hat mit dem Radioballett ein Format entwickelt, in dem choreografisch mit dem Publikum im öffentlichen Raum interveniert werden kann. Lässt sich diese Praxis als Aktualisierung der Bewegungschöre begreifen? Welche Rolle kann Masse, welche Rolle kann Tanz heute spielen? Wie sieht eine Organisation der Massen jenseits der Repräsentation aus? ‚Tanz aller‘ betrachtet den politischen Anspruch der Bewegungschöre ­im heutigen Kontext.

    Anmeldung erforderlich
    Treffpunkt: Gustaf-Gründgens-Platz vor Eingang Düsseldorfer Schauspielhaus

    Produktion: LIGNA
    Sprecher: Rica Blunck, Christiane Meyer-Rogge-Turner, Martin Nachbar
    Musik: Felix Kubin
    Gefördert von TANZFONDS ERBE – Eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes

    Weitere Informationen zum Projekt: Gespräch mit Ole Frahm

Do, 6. Juni    18:00

  • 18:00 - 20:00    Düsseldorfer Schauspielhaus, Großes Haus
    Faustin Linyekula & CCN-Ballet de Lorraine

    La Création du monde 1923 – 2012

    Rekonstruktion der Choreografie von 1923: Millicent Hodson & Kenneth Archer Deutschlandpremiere
    La Création du monde 1923 – 2012© Mathieu Rousseau

    „Wir haben gelernt, mit dem Blick des Westens auf uns selbst zu schauen“, sagt Faustin Linyekula. In seiner Produktion ‚La Création du monde 1923 – 2012‘ macht der kongolesische Choreograf eben diesen Blick zum Thema. 1923 schufen der Schriftsteller Blaise Cendrars, der Komponist Darius Milhaud, der bildende Künstler Fernand Léger und der Choreograf Jean Börlin in Paris das sogenannte „ballet nègre“ ‚La Création du monde‘, eine symbolische Schöpfungsgeschichte, die einen künstlerischen Neubeginn nach dem 1. Weltkrieg ermöglichen sollte. Vorbild war dabei „Afrika“ – jedoch ein naiv-paradiesisches Bild, das in krassem Gegensatz zur wirtschaftlichen Ausbeutung und politischen Unterdrückung in den Kolonien stand. In ‚La Création du monde 1923 – 2012‘ bettet Linyekula das von Millicent Hodson und Kenneth Archer rekon­struierte ­Originalstück wie ein Zitat in eine eigene Choreografie zu den Themen Aneignung und Fremdheit ein. Er inszeniert die Begegnung zwischen Vergangenheit und Gegenwart und zwischen unterschiedlichen Blicken auf „gemeinsame“ Geschichte: Wie sehen Afrika und Europa einander? Und: Haben sich diese Blicke seit 1923 ­tatsächlich verändert?

    Transfer-Service nach der Vorstellung zum Kongresszentrum

    Weitere Vorstellung am 7. Juni, 20:00

    Tickets: 10 – 30 €

    Künstlerische Leitung, Choreografie 2012 Faustin Linyekula
    Musik Fabrizio Cassol
    Bühnenbild Jean-Christophe Lanquetin
    Kostüme Lamine Badian Kouyaté
    Licht Virginie Galas

    Rekonstruktion 1923 Millicent Hodson, Kenneth Archer
    Dialog mit dem Schwedischen Ballett
    Ballett Blaise Cendrars
    Musik Darius Milhaud
    Vorhang /Bühne/Kostüme Fernand Léger
    Rekonstruktion Licht Olivier Bauer
    Mit Jonathan Archambault, Amandine Biancherin, Jennifer Blasek, Agnès Boulanger, Guillaume Busillet, Justin Cumine, Charles Darleci, Fabio Dolce, Dmitri Domojirov, Phanuel Erdmann, Valérie Ferrando, Marc Galvez, Tristan Ihne, Vivien Ingrams, Djodjo Kazadi, Laure Lescoffy, Valérie Ly-Cuong, Sakiko Oïshi, Joris Pérez, Morgan De Quelen, Marion Rastouil, Elisa Ribes, Yoann Rifosta, Ligia Saldanha
    /CCN-Ballet de Lorraine (Leitung: Petter Jacobsson)

    Produktion:
    CCN-Ballet de Lorraine
    Koproduktion:
    Théâtre de la Ville/Paris, Kunstenfestivaldesarts/Brussels in Zusammenarbeit mit Fondation Fluxum, Théâtre Gérard Philippe Frouard
    Unterstützt von KVS Theater/Brussels

Do, 6. Juni    20:00

  • 20:30    Kongresszentrum

    Welcome!

    Eröffnungsfeier

    Welcome!© Illner

    Nach der Auftaktveranstaltung im Düsseldorfer Schauspielhaus lädt der Tanzkongress alle Teilnehmer, Referenten und Gäste ein, zum Austausch und Feiern bei Essen und Trinken ins Kongresszentrum auf das Areal des tanzhaus nrw und des Capitol Theaters in der Erkrather Straße zu kommen.
    Zudem gestalten Künstler aus NRW einen Performance-Parcours an verschiedenen Orten im tanzhaus und Capitol.
    MOUVOIR/Stephanie Thiersch eröffnet ihren Flohmarkt mit kürzeren Ausschnitten und Interventionen aus dem europäisch-afrikanischen Projekt ‚Mitumba – Ein Happening‘. In der Ongoing-Performance ‚Gender-Walking‘ zeigt der Düsseldorfer Choreograf Morgan Nardi Ausschnitte aus seiner aktuellen Produktion ‚3rd‘. Die Choreografin Alexandra Waierstall und der Tänzer Harris Koushos entwickeln mit ‚51° 13´ N 6° 47´ E‘ Interventionen zwischen Alltags-Situation und Kunstaktion. Im Erfolgsstück ‚No Man is an Island‘ von Erik Kaiel spielen zwei Tänzer mit einer scheinbaren körperlichen Unzertrennlichkeit. Der Choreograf Leandro Kees porträtiert in einer Videoinstallation Künstlerkollegen aus NRW. In ‚Sesamestreet in Sinop‘ von Haus der PerformanceKunst inszenieren Sabine Seume und Andreas Simon einen mimischen Dialog – irgendwo zwischen dem Sesamstraßen-Oscar aus der Mülltonne und dem Philosophen Diogenes. Der HipHop-Tänzer Ardit Gjikaj aka Airdit aus Oberhausen zählt zu den besten B-Boys der Szene und zeigt in einem kurzen Solo sein Können. Bereits am Eröffnungsabend gibt die finnische Stand-Up-Comedian Johanna Keinänen in kleinen Aktionen ihre erste Kommentare und Statements über Gesehenes und Erlebtes zum Besten.
    Mit „Backstage. Räume und Geschichte(n) des tanzhaus nrw“ laden Studierende der Hochschule für Musik und Tanz Köln/Zentrum für Zeitgenössischen Tanz unter der Leitung von Katharina Kleinschmidt und Martin Sonderkamp die Besucher zu Audio-Walks durch wenig bekannte Räume des Hauses.
    Anschließend: DJ Mindy

    Nähere Informationen zum Ablauf gibt es am Abend vor Ort.