THEORIE DER PRAXIS – PRAXIS DER THEORIE
Künstler und Wissenschaftler forschen – aber wie und woran? Was lässt sich voneinander lernen und wo sind Abgrenzungen nötig und sinnvoll? Im Mittelpunkt der Debatte um „Artistic Research“, d.h. hier vor allem der Forschung im und durch den Tanz, stehen sowohl die Inhalte und strukturellen Bedingungen als auch die spezifischen Methoden sowie performative und diskursive Präsentationsformen. Anhand von konkreten Fallbeispielen, wie etwa Projekten zum alternden Körper, zu Architektur, zu interdisziplinären, kollektiven Arbeitsweisen oder zur Visualisierung von Kompositionsprinzipien, diskutieren Künstler und Wissenschaftler im Dialog mit weiteren geladenen Experten ihre jeweiligen Positionen. Vertreten sind u.a. Deborah Hay und Anne Teresa De Keersmaeker, die in aktuellen Publikationen ihre eigene Arbeitsweise systematisiert und reflektiert haben.
Fr, 7. Juni 16:00
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16:00 - 16:45 Capitol, Club Video
The Continuity of Discontinuity
Readings about Non-linear Learning
Mitglied der Judson Church Bewegung, Kommunenchefin im ländlichen Vermont und nun Mentorin für die nächsten Generationen der Tanz-Innovatoren sowie Coach renommierter Tanzcompagnien wie Rosas – Deborah Hays künstlerische Karriere ist voller scheinbarer Widersprüche, die sich jedoch bei genauerem Hinsehen zu einer kontinuierlichen Entwicklung fügen. In ihrem neuesten Buchprojekt ‚The Continuity of Discontinuity‘ untersucht die „Grande Dame“ des Postmodern Dance, wie sich ihr Verständnis vom eigenen Schaffen durch die Weitergabe ihrer Solostücke an professionelle Tänzer verändert hat. Kern von Hays Arbeit und Lehre ist der Dialog mit dem tanzenden Körper, der für sie immer auch eine spirituelle Dimension hat.
Deborah Hay (USA) Choreografin
Fr, 7. Juni 18:00
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18:15 - 19:00 tanzhaus, Kleiner Saal Video
Tanz im kritischen Diskurs über das Altern
Susanne Martins Lecture Demonstration setzt sich choreografisch mit dem alternden weiblichen Tänzerkörper auseinander. Sie wehrt sich gegen die Glorifizierung von Jugend und Makellosigkeit in unserer Gesellschaft, für die der Körper einer Tänzerin immer unzureichend, immer bereits zu alt ist. In ihrer Tanz- und Performancepraxis sucht Martin nach Mitteln, um das kritische und subversive Potenzial des Alterungsprozesses zu nutzen. Ein sehr persönlicher Ansatz, der sich gleichzeitig auf theoretische Diskurse beruft, die sich seit den 1990er Jahren im Feld der „Critical Age Studies“ entwickelt haben.
Susanne Martin (D) Choreografin
Respondentin:
Katherine Mezur (USA) Tanzwissenschaftlerin
Sa, 8. Juni 10:00
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10:00 - 10:45 Capitol, Club Video
Wie wissen wir, was wir wissen?
Zur Methodik von Practice as Research
In seinem Vortrag versucht der Theaterwissenschaftler Robin Nelson, den Begriff der künstlerischen Forschung als „Practice as Research“ (PaR) zu definieren. Hierfür gibt er einen Überblick über die Entwicklung der international geführten Debatte um die Forschung in der Kunst und erklärt die Bedingungen für die Akzeptanz des Begriffs innerhalb der akademischen Welt. Darüber hinaus zeigt er auf, warum PaR in manchen Bereichen nach wie vor auf erbitterten Widerstand stößt. Schließlich erläutert er, wie PaR das Ineinandergreifen von Theorie und Praxis in den Vordergrund stellt und sich innerhalb des dynamischen Zusammenspiels dreier Formen von Wissen verortet. Seine Kernfragen lauten: Wie wissen wir? Was wissen wir? Und: Wie wissen wir, was wir wissen?
Robin Nelson (UK) Theaterwissenschaftler
Sa, 8. Juni 11:00
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11:00 - 12:30 Capitol, Studio
Dance Engaging Science
Experten aus Tanzpraxis, Medizin und Bildung sowie Spezialisten aus den Bereichen Philosophie, kognitive Psychologie, Neurowissenschaft, Anthropologie, Architektur und Kulturwissenschaften haben in mehreren ‚Dance Engaging Science‘ Arbeitstreffen neue Formen kollaborativer Forschung im Bereich Tanz entwickelt. In einer offenen Diskussion stellen die Mitglieder der Gruppe Alva Noë, Michael Steinbusch, Maaike Bleeker und Freya Vass-Rhee ein erstes Thesenpapier über die Rahmenbedingungen und den Nutzen dieses innovativen Forschungsansatzes vor und berichten von ihren Erfahrungen.
Maaike Bleeker (NL) Kulturwissenschaftlerin
Alva Noë (USA) Philosoph
Michael Steinbusch (D) Architekt
Freya Vass-Rhee (D) Dramaturgin The Forsythe CompanyModeration:
Scott deLahunta (D) Projektleiter Motion Bank
Unterstützt von Volkswagen Stiftung -
11:15 - 12:45 tanzhaus, Studio 2
Artistic Research Lab: The Tandem Series
‚The Tandem Series‘ versucht, die Trennung zwischen Theorie und Praxis aufzuheben. In drei Tandems arbeiten jeweils ein Künstler und ein Wissenschaftler zusammen. So untersuchen die Choreografin Katja Münker und der Kulturwissenschaftler Ralph Fischer das Phänomen „Gehen” im Performance-Kontext, die Tänzerin Paula Kramer und die Philosophin Wallace Heim beschäftigen sich mit ortsspezifischen Performances zu den Themen Landschaft, Natur und Ökologie, und der Tänzer Joa Hug erforscht gemeinsam mit der Philosophin Mónica Alarcón, welches spezifische Wissen durch tänzerische Praxis entsteht. Abschließend werden die Eindrücke, Einsichten und Erfahrungen aus den Tandems in einem Wrap-up von Robin Nelson zusammengetragen und mit Blick auf die Diskussion um künstlerische Forschung ausgewertet.
Konzept:
Joa Hug (D) in Zusammenarbeit mit Paula Kramer, Katja Münker (D)Tandem 1: Im Gehen
Katja Münker (D) Tänzerin, Choreografin
Ralph Fischer (D) Kulturwissenschaftler
Sa, 8. Juni 16:00
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16:00 - 17:30 Capitol, Theatersaal Video
A Choreographer’s Score
Woher kamen die Tanzbewegungen von ‚Fase‘? Wie entstand die Struktur, und wie kam es zum Einsatz des Kontrapunkts? Gemeinsam mit der Performancetheoretikerin Bojana Cvejić hat Anne Teresa De Keersmaeker einen multimedialen Leitfaden zum Verständnis ihrer frühen Werke ‚Fase‘, ‚Rosas danst Rosas‘, ‚Elena’s Aria‘ und ‚Bartók’s String Quartet No. 4‘ entwickelt. Das Buch ‚A Choreographer‘s Score‘ fasst detaillierte Beschreibungen, Skizzen und Fotos zusammen und ergänzt sie durch Videoaufnahmen, in denen die Choreografin bestimmte Sequenzen demonstriert. Beim Tanzkongress stellen De Keersmaeker und Cvejić das Projekt im Gespräch mit Bettina Masuch vor und zeigen Auszüge aus ‘Violin Phase’.
Anne Teresa de Keersmaeker (B) Choreografin
Bojana Cvejić (B) Performancetheoretikerin und -künstlerinModeration:
Bettina Masuch (D) Kuratorin -
16:00 - 17:30 tanzhaus, Studio 6
Artistic Research Lab: The Tandem Series
‚The Tandem Series‘ versucht, die Trennung zwischen Theorie und Praxis aufzuheben. In drei Tandems arbeiten jeweils ein Künstler und ein Wissenschaftler zusammen. So untersuchen die Choreografin Katja Münker und der Kulturwissenschaftler Ralph Fischer das Phänomen „Gehen” im Performance-Kontext, die Tänzerin Paula Kramer und die Philosophin Wallace Heim beschäftigen sich mit ortsspezifischen Performances zu den Themen Landschaft, Natur und Ökologie, und der Tänzer Joa Hug erforscht gemeinsam mit der Philosophin Mónica Alarcón, welches spezifische Wissen durch tänzerische Praxis entsteht. Abschließend werden die Eindrücke, Einsichten und Erfahrungen aus den Tandems in einem Wrap-up von Robin Nelson zusammengetragen und mit Blick auf die Diskussion um künstlerische Forschung ausgewertet.
Wir arbeiten draußen, bitte entsprechend kleiden
Konzept:
Joa Hug (D) in Zusammenarbeit mit Paula Kramer, Katja Münker (D)Tandem 2: Körper, Ding, Material: Berührung und Begegnung
Paula Kramer (D/UK) Tänzerin, Forscherin
Wallace Heim (UK) Autorin, Philosphin
So, 9. Juni 10:00
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10:00 - 11:30 tanzhaus, Studio 2
Artistic Research Lab: The Tandem Series
‚The Tandem Series‘ versucht, die Trennung zwischen Theorie und Praxis aufzuheben. In drei Tandems arbeiten jeweils ein Künstler und ein Wissenschaftler zusammen. So untersuchen die Choreografin Katja Münker und der Kulturwissenschaftler Ralph Fischer das Phänomen „Gehen” im Performance-Kontext, die Tänzerin Paula Kramer und die Philosophin Wallace Heim beschäftigen sich mit ortsspezifischen Performances zu den Themen Landschaft, Natur und Ökologie, und der Tänzer Joa Hug erforscht gemeinsam mit der Philosophin Mónica Alarcón, welches spezifische Wissen durch tänzerische Praxis entsteht. Abschließend werden die Eindrücke, Einsichten und Erfahrungen aus den Tandems in einem Wrap-up von Robin Nelson zusammengetragen und mit Blick auf die Diskussion um künstlerische Forschung ausgewertet.
Konzept:
Joa Hug (D) in Zusammenarbeit mit Paula Kramer, Katja Münker (D)Tandem 3: Verkörpertes Wissen
Joa Hug (D) Tänzer, Forscher
Mónica Alarcón (D) Philosophin -
10:00 - 13:00 tanzhaus, Großer Saal Video
Here is You and not Me
Über das Verhältnis von Tanz und Architektur
Tanz und Architektur strukturieren den Raum sowohl durch Bewegung als auch durch Begrenzung. Mitglieder des Kölner MichaelDouglas Kollektivs und der Architekt Michael Steinbusch geben Einblicke in ihre langjährige Forschungsarbeit zu den Wechselwirkungen zwischen beiden Disziplinen. Das Labor bindet die Teilnehmer als Tänzer ein und erforscht in einfachen Übungen das Zusammenspiel von Körpern, Raum und Objekten.
Douglas Bateman, Michael Maurissens, Susanne Grau, Sabina Perry, Adam Ster (D) Tänzer, Choreografen, Mitglieder MichaelDouglas Kollektiv
Michael Steinbusch (D) Architekt
So, 9. Juni 13:00
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13:00 - 14:00 tanzhaus, Studio 2 Video
Artistic Research Lab: The Tandem Series
Wrap-up: Synthese Tandem Series
‚The Tandem Series‘ versucht, die Trennung zwischen Theorie und Praxis aufzuheben. In drei Tandems arbeiten jeweils ein Künstler und ein Wissenschaftler zusammen. So untersuchen die Choreografin Katja Münker und der Kulturwissenschaftler Ralph Fischer das Phänomen „Gehen” im Performance-Kontext, die Tänzerin Paula Kramer und die Philosophin Wallace Heim beschäftigen sich mit ortsspezifischen Performances zu den Themen Landschaft, Natur und Ökologie, und der Tänzer Joa Hug erforscht gemeinsam mit der Philosophin Mónica Alarcón, welches spezifische Wissen durch tänzerische Praxis entsteht. Abschließend werden die Eindrücke, Einsichten und Erfahrungen aus den Tandems in einem Wrap-up von Robin Nelson zusammengetragen und mit Blick auf die Diskussion um künstlerische Forschung ausgewertet.
Konzept:
Joa Hug (D) in Zusammenarbeit mit Paula Kramer, Katja Münker (D)Wrap-up: Synthese Tandem Series
Robin Nelson (UK) Theaterwissenschaftler
Joa Hug (D) Tänzer, Forscher
Paula Kramer (D) Tänzerin, Forscherin
Katja Münker (D) Tänzerin, Choreografin