UNTERSCHIEDE ÜBERSETZEN

‚Mitumba‘, Mouvoir/Stephanie Thiersch
© Martin Rottenkolber

Eine der zentralen Annahmen zu kulturellen Übersetzungsprozessen besteht darin, dass Formen der Transformation und Grenzverschiebung nicht nur zwischen verschiedenen Kulturen, sondern bereits innerhalb von Kulturen am Werk sind. Doch in welchem Verhältnis stehen diese intra- und interkulturellen Konflikte? Die Komplexität der Thematik wird zum Auftakt des Tanzkongresses aus historischer und gegenwärtiger Perspektive erörtert. Ausgehend von der Produktion ‚La Création du monde 1923 – 2012‘ des kongolesischen Choreografen Faustin Linyekula werden postkoloniale, philosophische, transdisziplinäre und historische Positionen vorgestellt, bei denen Grenzverschiebungen und Übersetzungsprozesse im Vordergrund stehen. Mit welchen (Sprach-)Bildern wird versucht, den tanzenden Körper zu begreifen? Welche Kategorien und Abgrenzungen werden dadurch geschaffen oder möglicherweise wieder aufgehoben? Welche Szenarien von Sicht- und Unsichtbarkeit werden verkörpert und welche (Macht-)Konstellationen von Repräsentation, Zuschreibung und Interpretation sind im Spiel? Im Verlauf der Vorträge und Dialoge werden die vermeintlich klaren Abgrenzungen von Bild und Tanz, von Mensch, Tier und Ding in Frage gestellt und historisch verortet. In weiteren Veranstaltungen wird die gesellschaftliche Stellung von Tanz und Choreografie in und zwischen verschiedenen Regionen (Südpazifik, Indien, Brasilien, Japan, Afrika, Europa) exemplarisch veranschaulicht. Tänzer, Tanzkritiker und -theoretiker reflektieren gemeinsam über Austauschprojekte und die damit verbundenen Diskurse und Konflikte aus praktischer wie auch tanztheoretischer, anthropologischer und soziologischer Perspektive.

Fr, 7. Juni    10:00

  • 10:00 - 11:00    Capitol, Theatersaal

    Tanz als Bild, Bild als Tanz

    J.-L. Nancy

    Das Nachdenken Jean-Luc Nancys über Bilder hat sich stets auf deren körperlich-sinnliche Seite bezogen: „Kraft“, „Intensität“, „Intimität“, aber auch Aspekte der „Gewalt“ der Bilder standen dabei im Vordergrund.
    „Wenn ich denke, tanze ich“, sagt der Philosoph Jean-Luc Nancy über sich selbst. Diese tänzerische, mobile, dynamische Art und Weise, dem Denken Ausdruck zu verleihen, bewegt sich in diesem Vortrag also in einem Zwischenraum: Wenn der Philosoph die Frage nach dem ‚Tanz als Bild – Bild als Tanz‘ stellt, so spricht er damit auch die Übertragungen und Übersetzungsprozesse an, welche zwischen den „Welten“ des Bildes und des Tanzes wirksam sind. Ist das Bild wirklich so ruhig wie es scheint? Steckt in der Bewegung des Tanzes das Potenzial zu einer „(Um-)Bildung“? Haben die verschiedenen Künste – als Tanz betrachtet – etwas gemein?

    Jean-Luc Nancy (F) Philosoph

Fr, 7. Juni    11:00

  • 11:15 - 12:00    Capitol, Theatersaal Video

    La Création du monde?

    Tänzerische, postkoloniale und philosophische Perspektiven im Austausch

    F. Linyekula, J.-L. Nancy, C. Rousier
    La Création du monde?© Mathieu Rousseau

    Sowohl der Philosoph Jean-Luc Nancy als auch der Choreograf Faustin Linyekula haben sich eingehend mit der Frage nach einer „Erschaffung von Welt“ auseinandergesetzt. Während Nancy in seiner gleichnamigen Publikation grundsätzliche Fragen nach dem Wandel von Werten in Zeiten der Globalisierung stellt, geht es Faustin Linyekula um die konkreten Nachwirkungen des Kolonialismus auf unsere heutigen Körperbilder und Bewegungsspielräume. Wenn beide in ­diesem Gespräch das erste Mal persönlich aufeinandertreffen, wird durch ihre unterschiedlichen Perspektiven die Frage nach den Möglichkeiten der „Übersetzung“ zwischen den Bereichen Philosophie und ­Choreografie aufgeworfen. Sind Kunst und Philosophie dabei heutzutage selbst den ökonomischen Gesetzen der globalen Märkte unterworfen oder schaffen sie „Gegenwelten“ – und eröffnen somit mögliche Räume der kritischen Auseinandersetzung?

    Faustin Linyekula (CGO/F) Choreograf
    Jean-Luc Nancy (F) Philosoph

    Moderation:
    Claire Rousier (F) Tanzwissenschaftlerin

Fr, 7. Juni    12:00

  • 12:15 - 13:00    Capitol, Theatersaal Video

    Mensch, Tier, Ding

    Grenzverschiebungen im modernen und zeitgenössischen Tanz

    G. Brandstetter

    Tiere „bevölkern“ in unterschiedlicher Weise Tänze und Choreografien. In tänzerischen Verkörperungen werden unterschiedliche Bilder von Bewegungen und Transformationen aufgerufen. Seit den sogenannten Tiertänzen der 1920er Jahre findet eine Verdinglichung statt, die ihren Ausdruck in exotistischen und kolonisierenden Darstellungspraktiken findet. In welcher Weise wird das „Animal“ zu einer Forschungsfigur für das Wissen von Bewegung? Und wie zeigt sich im Spiegel des Tieres eine Sehnsucht nach einem „anderen Menschlichen“?

    Gabriele Brandstetter (D) Tanzwissenschaftlerin

Fr, 7. Juni    15:00

  • 15:00 - 15:45    Capitol, Studio Video

    Aging Body in Dance

    Kulturpolitische Aspekte des Alters im euro-amerikanischen und japanischen Tanz

    N. Nakajima

    Im künstlerischen Tanz europäisch-amerikanischer Prägung war der alternde Körper lange Zeit ein Tabuthema. Selbst der Postmodern Dance ging trotz aller ästhetischen und ideologischen Revolutionen meist von einem jungen beweglichen Tänzerkörper aus. In der japanischen Tanzästhetik spielt das „Älterwerden“ dagegen eine wichtige Rolle. Professionelle Tänzer über 80, das bekannteste Beispiel ist Kazuo Ohno, genießen hohes Ansehen, und ein bestimmtes ­traditionelles Repertoire bleibt ausschließlich Kindern und Alten vorbehalten. Der Vergleich dieser unterschiedlichen Traditionen wirft die Frage auf, ob wir uns eine Tanzpraxis ohne naiv ästhetisierte Körperbilder vorstellen können.

    Nanako Nakajima (JP/D) Tanzwissenschaftlerin

  • 15:00 - 16:45    tanzhaus, Studio 6

    Beyond the Binary

    Indigenität in choreografischer Praxis im Südpazifik

    C. Brown, J. Roller, K. Teaiwa

    Tanz ist für die Ureinwohner der Südpazifik-Region das wichtigste Mittel zum Ausdruck ihrer Identität. Ihre choreografische Praxis lässt sich nicht mehr nach den westlichen Begriffen „traditionell” oder „zeitgenössisch” kategorisieren. Gemeinsam mit Katerina Teaiwa und Carol Brown untersucht der regelmäßig im südpazifischen Raum tätige Choreograf Jochen Roller verschiedene choreografische Praktiken. Die Anthropologin Katerina Teaiwa stellt die Arbeit der Banaban Dancing Group aus der Inselre­publik Kiribati vor, die untrennbar mit der Unabhängigkeitsbewegung ihres Volkes verbunden ist. Die Gruppe verwendet bewusst tänzerische ­Einflüsse aus der ganzen Welt und versteht ihre Arbeit dennoch als einzigartigen Ausdruck banabaner Kultur. Die neuseeländische Choreografin Carol Brown führt aus, wie in den Arbeiten ihrer Choreografie-Studenten Spuren ritueller Tänze mit westlichen Kompositionsmethoden koexistieren.

    Carol Brown (NZ) Choreografin, Tanzwissenschaftlerin
    Katerina Teaiwa (AUS) Anthropologin

    Konzept/Moderation:
    Jochen Roller (D) Choreograf

Fr, 7. Juni    17:00

  • 17:15 - 18:45    tanzhaus, Studio 2

    Interweaving Dance Cultures

    G. Brandstetter, M. Shevtsova, C. Weiler, P. Zarrilli

    Verflechtungen von Kulturen im und durch Tanz sind spannungsreiche Prozesse der Annäherung und des wechselseitigen Austausches. Es treffen hier nicht nur unterschiedliche Körperkonzepte, -praktiken und verschiedene Traditionen körperlicher Darstellung aufeinander. Auch abweichende Verfahren der Weitergabe und Aktualisierung von Bewegungstechniken oder unterschiedliche Modelle von Interaktion und Kollaboration müssen jeweils neu verhandelt werden. Zusammen mit Fellows und Mitarbeitern des Internationalen Forschungskollegs ‚Verflechtungen von Theaterkulturen‘ werden während sogenannter Tea-Times die Formen und Grenzen solcher Austauschprozesse diskutiert und mit weiteren Gästen des Kongresses vertieft.

    Leitfragen
    Welches sind die zentralen Ideen des Forschungsansatzes „Verflechtungen von Theaterkulturen“?  Was ist das Besondere an der Verflechtung von Tanz-Kulturen? Welche Rolle spielt der Begriff der Übersetzung in diesen Prozessen? Wie werden intra- und interkulturelle Unterschiede wahrgenommen und wie wird mit ihnen in den Verflechtungen von Tanz- und Theaterkulturen umgegangen?

    Impulse von:
    Gabriele Brandstetter (D) Tanzwissenschaftlerin
    Phillip Zarrilli (USA/UK) Theaterwissenschaftler
    Maria Shevtsova (UK) Theaterwissenschaftlerin

    Moderation:
    Christel Weiler (D) Theaterwissenschaftlerin

    Weitere Teilnehmende:
    Navtej Johar (IND) Choreograf
    Kaite O’Reilly (UK) Dramatikerin, Dramaturgin
    Holger Hartung (D) Tanzwissenschaftler
    André Lepecki (USA) Tanzwissenschaftler
    Susan Manning (USA) Tanzwissenschaftlerin
    Cristina Rosa (BRA/USA) Tanzwissenschaftlerin
    Sabine Sörgel (D/UK) Tanzwissenschaftlerin

    Konzept:
    Gabriele Brandstetter, Holger Hartung (D) Tanzwissenschaftler, Christel Weiler (D) Theaterwissenschaftlerin Internationales Forschungskolleg ‚Verflechtungen von Theaterkulturen’, Freie Universität Berlin

Sa, 8. Juni    10:00

  • 10:00 - 10:45    Capitol, Theatersaal Video

    In Transit

    Praktiken kulturellen Übersetzens im zeitgenössischen Tanz

    G. Klein

    Interkulturelle und internationale Tanzgruppen, internationale Festivals, internationale Koproduktionen, Globalisierung von Tänzen, migrierende Tänzerschaft – das Feld des Tanzes ist von einer verwirrenden Vielfalt geprägt. „Kultur ist sowohl transnational als auch translational”, schrieb der post­koloniale Kulturtheoretiker Homi K. Bhaba bereits in den 1990er Jahren. Wo es keinen allgemein verbindlichen, einheitsstiftenden Diskurs mehr gibt, wird das ständige Übersetzen von Unterschieden zur Normalität. Anhand von Arbeiten des Tanztheater Wuppertal diskutiert Gabriele Klein die Frage nach der kulturellen Übersetzung von Tanz.

    Gabriele Klein (D) Tanzwissenschaftlerin, Soziologin

Sa, 8. Juni    11:00

  • 11:00 - 11:45    Capitol, Theatersaal Video

    Dancing through the Visual and Back

    Tanz und Transkreation im brasilianischen Neokonkretismus

    A. Lepecki

    Dieser Vortrag behandelt das Verfahren der „Übersetzung” anhand der bildhauerischen Praxis von Hélio Oiticica und Lygia Pape. Als Vertreter des brasilianischen Neokonkretismus setzten beide in den späten 1950er und frühen 1960er Jahren Lyrik, Choreografie und Tanz als gleichberechtigte Kompositionselemente ein. Ausgehend vom Konzept der „Transkreation“ (transcriação), der grenzüberschreitenden und gleichermaßen übersetzenden künstlerischen Arbeit, soll aufgezeigt werden, inwiefern der Neokonkretismus ein Vorbild für die heutige künstlerische Praxis darstellen kann: Werden unterschiedliche Kunstformen nicht als voneinander isoliert betrachtet, können sie aus sich selbst heraus und durch ihre Beziehung zueinander eine Fülle neuer künstlerischer Identitäten hervorbringen.

    André Lepecki (USA) Tanzwissenschaftler

Sa, 8. Juni    12:00

  • 12:15 - 13:00    Capitol, Theatersaal Video

    Performing Africa

    Von kolonialen Besessenheitsriten zur postkolonialen Parodie

    K.-P. Köpping

    Klaus-Peter Köpping vergleicht in diesem Vortrag zwei Performances, die auf den ersten Blick unvereinbar erscheinen: das Trance-Ritual der westafrikanischen Hauka aus Jean Rouchs Film ‚Les Maîtres Fous‘ und das sogenannte „ballet nègre“ ‚La Création du monde‘, das der Schwede Jean Börlin 1923 choreografierte. Beide haben den „imaginierten Anderen” zum Thema: Der Besessenheitskult der Hauka „kopiert” die Machtspiele der Kolonialherren, um sich von ihnen zu emanzipieren. Die europäische Tanzaufführung entwirft im frühen zwanzigsten Jahrhundert eine naive Utopie des „Afrikanisch-Seins” als Alternative zum Werteverfall nach dem 1. Weltkrieg. Trotz aller Unterschiede dienen beide der Überwindung traumatischer Erfahrungen und setzen Parodie und Groteske subversiv gegen bestehende Ordnungen ein.

    Klaus-Peter Köpping (D) Anthropologe

Sa, 8. Juni    14:00

  • 14:00 - 16:00    tanzhaus, Studio 2

    The Contemporary and the Critical

    Tanzjournalismus in ­unterschiedlichen Kontexten

    A. Lall, E. Sutter, G. Wittmann, A. de Zoysa
    The Contemporary and the Critical© M. A. Pushpakumara

    Im Januar 2011 waren die deutsche Tanzjournalistin Gabriele Wittmann und ihre Schweizer Kollegin Esther Sutter in Bangalore eingeladen, um einen Workshop zum Thema „Tanzkritik“ zu geben. Dabei wurde schnell deutlich, dass in den verschiedenen Kulturkreisen das Schreiben über aktuelle Stücke sehr unterschiedlichen Rezeptions- und Produktionsbedingungen unterliegt. Der Journalist Asoka Mendis de Zoysa beispielsweise berichtete aus dem benachbarten Sri Lanka, dass er in diesem ehemaligen Bürgerkriegsgebiet zuerst „den Künstler vor dem Knast bewahren“ müsse. Die asiatisch-europäische Debatte über die Begriffe ­„kritisch“ und „zeitgenössisch“ soll in diesem Labor weitergeführt werden. In Gruppen- und Einzelgesprächen können sich die ­Kongressbesucher mit Experten aus Deutschland, der Schweiz, Indien und Sri Lanka austauschen, eigene Erfahrungen einbringen und gemeinsam diskutieren, ­welchen Einfluss kulturelle Prägungen auf das Schreiben über Tanz haben.

    Asoka Mendis de Zoysa (SLK) Journalist
    Anusha Lall (IND) Choreografin, Tänzerin

    Konzept/Moderation:
    Gabriele Wittmann (D) Tanzkritikerin
    Esther Sutter (CH) Kritikerin
    Unterstützt von Goethe-Institut

Sa, 8. Juni    16:00

  • 16:15 - 17:00    tanzhaus, Studio 2

    Don’t Ask, Don’t Tell

    Chancen und Grenzen interkulturellen kooperativen Arbeitens

    N. Johar, B. J. Riepe

    In Form eines Dialogs stellen Navtej Johar und Ben J. Riepe den Arbeitsprozess an ihrem gemeinsamen Bühnenstück ‚Don’t Ask, Don’t Tell‘ vor und erläutern ihre künstlerischen Fragestellungen. Wie lassen sich Klang, Bild, Empfindungen und Bewegungen als gleichwertige Mittel des theatralen und choreografischen Prozesses behandeln? Welches Verhältnis besteht zwischen der spezifischen Individualität der Darsteller, dem Probenprozess und den Erfahrungsmöglichkeiten für die Zuschauer? Und: ­Welche Bedeutung besitzt das Arbeiten ­mit einem heterogenen internationalen Team für den künstlerischen Prozess?

    Navtej Johar (IND), Ben J. Riepe (D) Choreografen

    Moderation:
    Melanie Suchy (D) Journalistin

Sa, 8. Juni    17:00

  • 17:15 - 18:45    tanzhaus, Studio 2

    Interweaving Dance Cultures

    K.-P. Köpping, A. Meduri, K. Mezur, C. Weiler

    Verflechtungen von Kulturen im und durch Tanz sind spannungsreiche Prozesse der Annäherung und des wechselseitigen Austausches. Es treffen hier nicht nur unterschiedliche Körperkonzepte, -praktiken und verschiedene Traditionen körperlicher Darstellung aufeinander. Auch abweichende Verfahren der Weitergabe und Aktualisierung von Bewegungstechniken oder unterschiedliche Modelle von Interaktion und Kollaboration müssen jeweils neu verhandelt werden. Zusammen mit Fellows und Mitarbeitern des Internationalen Forschungskollegs ‚Verflechtungen von Theaterkulturen‘ werden während sogenannter Tea-Times die Formen und Grenzen solcher Austauschprozesse diskutiert und mit weiteren Gästen des Kongresses vertieft.

    Leitfragen
    In welcher Beziehung stehen Prozesse der Verflechtung zu Formen der Intervention und Teilnahme? Verweisen diese im Vergleich zu Formen der Übersetzung in und durch den Tanz auf unterschiedliche politische Konzepte? Wie beeinflussen die verschieden Ansätze unsere Vorstellungen des Körpers?

    Impulse von:
    Katherine Mezur (USA) Tanzwissenschaftlerin
    Avanthi Meduri (IND/UK) Tanzwissenschaftler
    Klaus-Peter Köpping (D) Anthropologe

    Moderation:
    Christel Weiler (D) Theaterwissenschaftlerin

    Weitere Teilnehmende:
    Gabriele Brandstetter (D) Tanzwissenschaftlerin
    Peter Eckersall (AUS) Theaterwissenschaftler
    Gerko Egert (D) Tanzwissenschaftler
    Femi Osofisan (NG) Theaterwissenschaftler, Bühnenautor
    Cristina Rosa (BRA/USA) Tanzwissenschaftlerin
    Nanako Nakajima (JP/D) Tanzwissenschaftlerin

    Konzept:
    Gabriele Brandstetter, Holger Hartung (D) Tanzwissenschaftler, Christel Weiler (D) Theaterwissenschaftlerin Internationales Forschungskolleg ‚Verflechtungen von Theaterkulturen’, Freie Universität Berlin

So, 9. Juni    14:00

  • 14:00 - 15:30    Capitol, Club Video

    Interweaving Dance Cultures

    Wrap-up

    G. Brandstetter, N. Johar, A. Lepecki, S. Manning, S. Sörgel

    Verflechtungen von Kulturen im und durch Tanz sind spannungsreiche Prozesse der Annäherung und des wechselseitigen Austausches. Es treffen hier nicht nur unterschiedliche Körperkonzepte, -praktiken und verschiedene Traditionen körperlicher Darstellung aufeinander. Auch abweichende Verfahren der Weitergabe und Aktualisierung von Bewegungstechniken oder unterschiedliche Modelle von Interaktion und Kollaboration müssen jeweils neu verhandelt werden. Zusammen mit Fellows und Mitarbeitern des Internationalen Forschungskollegs ‚Verflechtungen von Theaterkulturen‘ werden während sogenannter Tea-Times die Formen und Grenzen solcher Austauschprozesse diskutiert und mit weiteren Gästen des Kongresses vertieft.

    Die Diskussionsteilnehmer blicken in der letzten Session auf die Themenstränge zurück, die sie im Laufe des Kongresses verfolgt haben. Welche Verbindungen erschienen ihnen schlüssig, was hat sie überrascht? Welche Bezüge haben sich zwischen den verschiedenen Präsentationen ergeben und wie stehen sie in Verbindung mit jenen Fragen, die während den vorangegangenen beiden Sitzungen zu den „Verflechtungen von Tanzkulturen“ diskutiert wurden? Welche Aspekte sind in den drei Tagen des Kongresses evtl. ganz außer Acht gelassen worden und womit sollte man sich in Zukunft verstärkt auseinandersetzen?

    Impulses by:
    André Lepecki (USA) Tanzwissenschaftler
    Sabine Sörgel (D/UK) Tanzwissenschaftlerin
    Susan Manning (USA) Tanzwissenschaftlerin
    Navtej Johar (IND) Choreograf

    Moderation:
    Gabriele Brandstetter (D) Tanzwissenschaftlerin

    Konzept:
    Gabriele Brandstetter, Holger Hartung (D) Tanzwissenschaftler, Christel Weiler (D) Theaterwissenschaftlerin Internationales Forschungskolleg ‚Verflechtungen von Theaterkulturen’, Freie Universität Berlin