Fr 17. Juni    09:00

  • 09:00 - 09:45    Oper - Probebühne 2

    Clean Coaching

    Warm-up R. Rubin

    Coach Rivca Rubin, ehemalige Tänzerin, führt mit ihrem kurzen praxisorientierten Mind-up in die Grundprinzipien der Gesprächs- und Therapiemethode ‚Clean Coaching’ ein, die eine alltagstaugliche Grundhaltung zur Bewältigung von Kommunikation und Problemlösung vermittelt. Als Werkzeugkasten für individuelle, systematische und zielorientierte Kommunikation hilft diese Methode, sich selbst neue Perspektiven zu eröffnen und zu effizienten Entscheidungen zu kommen. Sie stärkt Motivation, Selbstvertrauen und Resilienz – im Rahmen kreativer Prozesse, aber auch im Alltag.

    Rivca Rubin (UK) Trainerin, Coach

  • 09:00 - 09:45    Oper - Großer Ballettsaal

    Dance and Gyrotonic

    Warm-up M. García Vicente
    Dance and Gyrotonic

    In diesem Warm-up gehen Tanz und Gyrotonic eine fruchtbare Verbindung ein. Mit dem Bewegungssystem Gyrotonic werden Kraft, Dynamik, Länge, Beweglichkeit und Flexibilität des Körpers und damit alle Qualitäten, die Tänzer*innen für ein breites Bewegungsspektrum benötigen, trainiert. Darüber hinaus fördert Gyrotonic das Bewusstsein und die Sensibilität für den eigenen Körper. Der Fokus des Workshops liegt auf verschiedenen Übungen zur Mobilität und Stabilität des Hüftbereichs sowie der Flexibilität des Torsos und trägt wesentlich dazu bei, den Aufbau und die Prinzipien des eigenen Körpers besser zu verstehen.

    Bitte bringen Sie Ihre Yogamatte mit 

    Mónica García Vicente (DE) Tänzerin, Gyrotonic Trainerin

Fr 17. Juni    10:00

  • 10:00 - 10:15    Oper - Bühne

    Welcome

    S. Gehm, K. von Wilcke

    Sabine Gehm (DE) Leiterin Tanzkongress 2016
    Katharina von Wilcke (DE) Leiterin Tanzkongress 2016

  • 10:15 - 11:15    Oper - Bühne

    How did you get together?

    On Contemporaneity in Dance

    K. Kruschkova

    Wie in unserer zersplitterten Welt zusammen leben – räumlich aber auch zeitlich, als Zeitgenoss*innen, die zugleich andere Zeit genießen? ‚How did you come together?’, fragte ein Zuschauer die Tänzer*innen in der Anfangsdiskussion von Xavier Le Roys ‚low pieces’. ‚By train’, antwortete lakonisch die darin mitwirkende Christine De Smedt: Als gäbe es nur dann ein Miteinander, wenn kein Grund dafür als gegeben gelten kann. Der Vortrag fokussiert den Modus der Zugehörigkeit, der Gemeinschaft im zeitgenössischen Tanz. Ein Modus, der keinen gegebenen Plural voraussetzt, der sich vielmehr mit seiner Uneinlösbarkeit auseinandersetzt, sofern das ‚Wir‘ immer schon eine temporäre Konstruktion gewesen sein wird: Um erst dadurch das Zusammenhalten des Geteilten in künstlerischen Arbeitsprozessen zu denken und Anderes bedingungslos willkommen zu heißen – in der präzisen Unschärfe von Parallelwelten, in denen wir so seltsam zusammengehören.

    Vortrag
    Deutsch, mit Simultanübersetzung

    Krassimira Kruschkova (BG/AT) Tanz- und Performancetheoretikerin, Kuratorin

Fr 17. Juni    11:00

  • 11:00 - 18:00    Oper - Physioraum

    Transition Dance and what else?

    H. Scharpff

    Was kommt nach der Tanzkarriere? Neben dem Gespräch über diese Frage bietet die Stiftung TANZ – Transition Zentrum Deutschland freiberuflichen und festangestellten Tänzer*innen ein umfassendes Transition-Beratungsangebot für den Übergang von der aktiven Tanzkarriere in ein späteres Berufsfeld.
    Während des Tanzkongress gibt Heike Scharpff, Diplompsychologin und Projektleiterin der Stiftung, Tänzer*innen die Möglichkeit einer individuellen, kostenfreien und vertraulichen Einzelberatung zu ihrer beruflichen Zukunft. Dabei kann es um bürokratische Informationen, eigene erworbene Kompetenzen oder um Fragen nach den nächsten Schritten auf dem individuellen beruflichen Weg gehen. Die Beratung kann nach dem Kongress fortgesetzt werden – persönlich, per Telefon oder Skype.

    Anmeldung für 45-minütige Beratungstermine unter

    Heike Scharpff (DE) Therapeutin, Projektleiterin der Stiftung TANZ – Transition Zentrum Deutschland

  • 11:30 - 12:00    Oper - Bühne

    On Bodies, Borders, and Movement: Moving through contested space

    S. Noeth

    Grenzen beeinflussen und strukturieren Alltag und Arbeitsprozesse von Künstler*innen. Konkret zu beobachtende Phänomene wie verschärfte Visaverfahren oder zunehmende Reiseverbote stehen in krassem Widerspruch zu einer vorgeblich international ausgerichteten Rhetorik des ‚kulturellen Austauschs'. Als Resonanz darauf lassen sich auf immaterieller Ebene eine Verstärkung von nationalen und anderen identitären Grenzen, aber auch Grenzen innerhalb künstlerischer Disziplinen in einem globalisierten Kunstmarkt beschreiben. Der einführende Vortrag begreift Grenzen in ihrer Performativität als poröse, veränderbare und dynamische Gefüge statt als starre und unbewegliche Trennungslinien: Wie kann Choreografie als Werkzeug der Analyse und als Praxis künstlerischer und gesellschaftspolitischer Teilhabe und Intervention verstanden werden? Welche Rolle können Kunst und Körper in diesen vielfältigen Texturen des Vermessens, der Verhandlung, der Legitimierung und der Beanspruchung von materiellen und immateriellen Räumen spielen?

    Einführungsvortrag
    Englisch, mit Simultanübersetzung

    Sandra Noeth (DE) Kulturwissenschaftlerin, Dramaturgin

  • 11:30 - 12:45    Künstlerhaus - Kino

    Reclaiming the Critical Space

    P. Athreya, V. Boothalingam, P. Kannanur

    Der subversive Körper, wie ihn die bedeutende indische Choreografin Chandralekha einst gefordert hat, ist in Gefahr. Zwar hat die zeitgenössische Tanzszene Indiens in den letzten 20 Jahren eine rasante Entwicklung erlebt. Doch während bis vor einem Jahrzehnt noch Themen wie ,die eigene Tradition entdecken' oder die Frage nach dem Verhältnis zwischen Tradition und Moderne die Debatten dominierten, ringen junge Tanzschaffende von heute vor allem um einen Platz in der kapitalistisch orientierten Gesellschaft des Landes.
    Der zeitgenössische Tanz wird zunehmend von einer Kultur der Dance Labs, Camps, Workshops und Master Classes geprägt, die den Kontext für die Entwicklung neuer Kreationen stets bereits vorgibt und wenig Freiheit für die inhaltlichen Interessen der beteiligten Choreograf*innen lässt. Auch dass inzwischen selbst Tanzpraktiker*innen versuchen, den zeitgenössischen Tanz zu institutionalisieren, ist mit Skepsis zu betrachten. Choreografin Preethi Athreya, Dramaturg Pravin Kannanur und Filmemacher Vijay Boothalingam diskutieren im Anschluss an eine Kurzpräsentation ihrer eigenen Arbeiten die Situation für Tanzschaffende in Indien aus praktischen und theoretischen Perspektiven.

    Lecture presentation, Diskussion

    sowie:
    Workshop Working with Gestures
    Fr 17. Juni, 15:30 - 17:00, Schauspiel - Probebühne


    Preethi Athreya (IN) Choreografin, Tänzerin
    Vijay Boothalingam (IN/AU) Filmemacher, Videokünstler
    Pravin Kannanur (IN) Dramaturg, Bildender Künstler

  • 11:30 - 13:30    Künstlerhaus - Jo-Jo Saal

    Zeit-Genoss*innen

    Contemporary witnesses in dance

    C. Ciupke, S. Foellmer, S. Huschka, J. Roller, I. Sieben, A. Till
    Zeit-Genoss*innen© Susanne Foellmer

    In Rekonstruktionsprozessen tanzhistorischer Aufführungen spielt die Befragung von Zeitzeug*innen in der Regel eine besondere Rolle, verbürgt ihre Anwesenheit doch eine besondere Glaubwürdigkeit. Aber jede Erinnerung hat Lücken. Ehemalige Tänzer*innen erinnern sich häufig nur an Ausschnitte einer Choreografie, da sie als Mitwirkende auf der Bühne das Stück nicht in Gänze erfassen konnten. Oder sie sind heute rein körperlich nicht mehr in der Lage, die Choreografie von damals noch einmal zu tanzen. Der Gegenstand der Erinnerung ist daher immer auch vom Vergessen sowie von der Unmöglichkeit einer vollständigen Wiedergabe geprägt. Angesichts solcher Verluste stellt sich die Frage, was und wie genau Zeitzeug*innen zu übermitteln vermögen und in welchem Verhältnis das Erinnerte zu anderen Aufführungsfragmenten wie Fotos, Videoaufnahmen oder Skizzen steht. Anhand künstlerischer und wissenschaftlicher Perspektiven sowie der Diskussion von Projektmaterialien wie ‚undo, redo and repeat' (Christina Ciupke/Anna Till) und ‚The Source Code' (Jochen Roller) wird dem ‚Wert' oraler und physischer Weitergabe vergangenen Tanzwissens durch ehemalige Zeit-Genoss*innen nachgegangen.

    Präsentation, Arbeitsgruppe

    Christina Ciupke (DE) Choreografin, Performerin
    Susanne Foellmer (DE) Tanzwissenschaftlerin
    Sabine Huschka (DE) Theater- und Tanzwissenschaftlerin
    Jochen Roller (DE) Choreograf, Performer, Dramaturg
    Irene Sieben (DE) Autorin, Tanzpädagogin
    Anna Till (DE) Choreografin, Tänzerin

  • 11:30 - 14:30    Oper - Probebühne 2

    Reality check and dream machine

    Learning and teaching in contemporary artistic education

    F. Feigl, E.-M. Hoerster, R. Itzhaki, J. Kreutzer, K. Schaffer
    Reality check and dream machine© Renen Itzhaki

    Studierende und Lehrende des Hochschulübergreifenden Zentrums Tanz (HZT) in Berlin debattieren mit Kolleg*innen anderer Ausbildungsinstitutionen die Voraussetzungen und Ziele, Ideale und Realitäten einer Hochschulausbildung in Tanz, Choreografie und Performance. Wie können Tanz, Choreografie und Performance heute gelernt und gelehrt werden? Wie verhalten sich individuelle Interessen und institutionelle Vorgaben sowie Theorie und Praxis im Rahmen eines künstlerischen Hochschulstudiums zueinander? In welcher Verantwortung sehen sich die Kunsthochschulen den Lehrenden, Studierenden sowie ihrer lokalen Umgebung gegenüber?
    Diskutiert wird im Rahmen eines Workshops, der von zwei Kunstaktionen begleitet wird: Im Happening ‚Collecting Points' führen erfahrene Coaches die Kongressteilnehmer*innen durch Praxis und Projektarbeit, Kontexte und Module eines zeitgenössischen experimentellen Tanz- und Choreografiestudiums. Das Projekt ‚Artist's Pledge' hilft jungen Künstler*innen beim Überleben nach der Kunstausbildung und Formulieren ihres eigenen künstlerischen und ethischen Projekts.

    Workshop, Kunstaktion

    Florian Feigl (DE) Künstler, Dozent HZT Berlin
    Eva-Maria Hoerster (DE) Projektkoordinatorin HZT
    Renen Itzhaki (IL) Student HZT
    Julek Kreutzer (DE) Freie Künstlerin, Pädagogin, Absolventin HZT
    Kareth Schaffer (DE) Freie Künstlerin, Absolventin HZT

Fr 17. Juni    12:00

  • 12:00 - 13:00    Oper - Bühne

    Exposed. Ethics of bodies in aesthetics

    A. Böhler, S. V. Granzer
    Exposed. Ethics of bodies in aesthetics© Grenz_film, wiener kulturstätten

    Ein Körper ist kein Körper, weil es Körper nur in Beziehung zu anderen Körpern gibt – singular plural.
    Wir gehen in die Irre, wenn wir Körper nicht als ein gemeinsames Feld, sondern isoliert voneinander begreifen. Wir produzieren weltweit ein Dilemma, wenn wir sie nicht als Form des
    Mit-Seins mit anderen ernst nehmen. Sind Körper nicht immer schon exponiert in einem weltweiten Gefüge, dem sie, das heißt dem wir alle leibhaftig zugehören? Endet das Leben eines Körpers nicht an der Oberfläche seiner physischen Form, dann wird fraglich, wo sich seine lebendigen Grenzen zeigen. Diesem Problem werden Susanne Valerie Granzer und Arno Böhler in ihrer Lecture dialogisch nachgehen. Einen Hinweis in Richtung auf eine mögliche Beantwortung dieser Frage gibt die Bühne. Sie ist ein Ort, an dem die Ausgesetztheit von Körpern anschaulich wird. Ihre Verletzlichkeit, die daher rührt, dass wir alle immer schon vor dem Antlitz anderer stehen. Und damit vor dem Appell der Achtung, der Schonung, des Respekts anderer. Ein solcher ‚ethischer Imperativ’ ist nicht abstrakt, sondern situativ. Er bezieht sich auf real existierende Körper, die eine gemeinsame Welt miteinander teilen. Folglich ist er beides zugleich: ethisch und ästhetisch – ein Affekt des Mit-Gefühls.

    Dialogical lecture
    Deutsch, mit Simultanübersetzung

    Arno Böhler (AT) Philosoph
    Susanne Valerie Granzer (AT) Schauspielerin, Philosophin 

Fr 17. Juni    13:00

  • 13:15 - 13:45    Oper - Kleiner Ballettsaal & Schauspiel - Probebühne

    Physical Explorations

    V. Garzón, J. Kathriner
    Physical Explorations

    In der Mittagspause sind Interessierte und bewegungshungrige Kongressteilnehmer*innen herzlich eingeladen, historische und zeitgenössische Trainingsansätze im Tanz physisch zu erproben. Studierende des Masterstudiengangs Zeitgenössische Tanzpädagogik MA CoDE an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main (HfMDK) geben einen praktischen Einblick in Techniken aus dem Ausdruckstanz, Modernen Tanz und anderen historischen und zeitgenössischen Stilrichtungen sowie Hybridformen verschiedener Praktiken. Jenseits eines tradierten, linearen Geschichtsverständnisses und einer hauptsächlich didaktischen Ausrichtung sollen offene Vermittlungsansätze einen spielerischen Zugang zu Bewegung und Tanz ermöglichen.

    Physischer Workshop (2 parallel)

    mit Veronica Garzon, Oper  Kleiner Ballettsaal
    Mittels rhythmischer und choreografischer Strukturen werden wir in dem Kurs 'Ausdruck – Darstellung gestischer Bewegung' Gesten, Laufmuster, Isolierungen und Artikulationssequenzen entwickeln, die vom modernen Jazz und den Arbeiten von Jerome Robbins und Bob Fosse inspiriert und beeinflusst sind. Indem wir bestimmte Konventionen aus Volkstänzen aufgreifen und sie in Bezug zum heutigen zeitgenössischen Tanz setzen, erforschen wird neue Möglichkeiten, diese Tänze zu aktualisieren. Die Teilnehmer*innen erlangen durch diese sinnliche Erfahrung ein besseres Verständnis der Bedeutung und Relevanz dieser Tänze in der Geschichte des zeitgenössischen Tanzes.

    mit Julia Kathriner, Schauspiel – Probebühne
    Diese 'physical exploration' widmet sich der Erinnerung des Tanzwissens. Sie ist von der Jean Cébrons/Jooss-Leeder-Method inspiriert und bezieht sich auch auf sie. Ausgehend von dieser historischen Perspektive arbeiten wir mit Gewicht, Kraft und Rhythmus als ordnende Prinzipien. Wir erforschen den Raum entlang Diagonalen und suchen nach Verbindungen zum zeitgenössischen Tanz.

    sowie:
    Sa 18. Juni, 13:15 - 13:45
    mit Ilana Reynolds, Oper – Kleiner Ballettsaal
    mit Leonardo Rodrigues, Schauspiel – Probebühne

    So 19. Juni, 13:15 - 13:45
    mit Katarzyna Ustowska, Oper – Großer Ballettsaal
    mit Britta Schönbrunn, Cumberlandsche Bühne

    Verónica Garzón (ES), Julia Kathriner (CH), Ilana Reynolds (US), Leonardo Rodrigues (BR), Britta Schönbrunn (DE),
    Katarzyna Ustowska (PL) Tänzer*innen, Student*innen MA CoDE
    Ingo Diehl (DE) Professor MA CoDE
    Susanne Triebel (DE) Koordinatorin, Dozentin MA CoDE

Fr 17. Juni    14:00

  • 14:00 - 15:00    Schauspiel - Bühne

    The physicality and performativity of bordering processes

    Impuls K. Flade, K. Jarrar
    The physicality and performativity of bordering processes© Khaled Jarrar

    'Home is not where you were born; home is where all your attempts to escape cease.' (Naguib Mahfouz)

    In diesem dialogischen Aufeinandertreffen reagieren die Theaterwissenschaftlerin Kristin Flade und der Künstler Khaled Jarrar auf die in Krisen- und Konfliktsituationen zu beobachtenden Bewegungen von und innerhalb von Massen. Sie richten ihren Blick auf die Körperlichkeit und Performativität von Grenzziehungsprozessen und fragen: Welches Wissen und welche Werkzeuge bieten Bewegung und körperliche Erfahrung, um Grenzen zu verstehen, sie darzustellen, zu legitimieren, herauszufordern, einzuüben und zu ästhetisieren? Wie kommen dabei Präsenz und Effekt, Disziplin, Empathie und Wahrnehmung ins Spiel und wie werden diese in Grenzziehungsprozessen verwendet und dargestellt? Wie wird Identität körperlich hergestellt, eingeübt, anerkannt und verworfen?

    Englisch, mit Simultanübersetzung

    sowie:
    Workshop
    Sa 18. Juni, 14:00 – 16:30, Oper - Probebühne 2

    Kristin Flade (DE) Theaterwissenschaftlerin, Autorin
    Khaled Jarrar (PS) Filmemacher, Künstler

  • 14:00 - 16:00    Cumberlandsche Bühne

    Love and labour

    A. Abramovici, B. Abramovici, L. Abramovici, J. Janša, B. Kunst, E. Roan, T. Reba, R. Salecl
    Love and labour© Miha Fras

    Mit zwei sich ergänzenden Formaten soll den Verbindungen von Liebe und Arbeit nachgegangen werden: In der 2015 in Ljubljana entstandenen Performance ‚Made with Love’ beschäftigt sich die Autorin Teja Reba mit dem Thema der unbezahlten Arbeit von Müttern und Künstler*innen. Als Mutter und als Performancekünstlerin besetzt Teja Reba zwei verschiedene soziale Rollen, deren Wert als echte Arbeit nicht immer anerkannt wird und für die noch immer der Faktor ‚Liebe’ als kompensierende Hauptwährung und -motivation gilt. In ‚Made with Love’ reflektiert sie gemeinsam mit ihrer Familie die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen diesen beiden Rollen in der öffentlichen und privaten Wahrnehmung. Anschließend gehen Teja Reba und die Philosophinnen Bojana Kunst und Renata Salecl im Gespräch mit dem Performancekünstler Janez Janša der Frage nach, was vom Leben übrig bleibt, wenn Prekarität zum Normalzustand wird. Besondere Aufmerksamkeit erhält dabei die Liebe als ‚Brennstoff’ für eine prekäre Existenz, in der das Individuum bereit ist, gering oder gar nicht bezahlten Arbeiten nachzugehen.

    Performance, Talk 
    Auf Englisch und Slowenisch mit englischen Übertiteln

    Made with Love
    Mit Teja Reba, Loup Abramovici, Ava Nuria Abramovici, Bela Su Abramovici, Eduardo Raon

    Autor, Choreografin Teja Reba
    Dramaturgin Suzana Koncut
    Sound design, Originalmusik Eduardo Raon
    Visuals und Lichtdesign Meta Grgurevič and Jaša 
    Lighting design and technical supervision Igor Remeta 
    Fotograf Nada Žgank
    Produktionsleitung Tina Dobnik

    Produktion maska
    Co-finanziert durch das Ministerium für Kultur der Republik Slowenien und der Stadt Ljubljana

    Talk
    Janez Janša (SI) Künstler, Autor, Regisseur
    Bojana Kunst (DE/SI) Philosophin, Performancetheoretikerin
    Teja Reba (SI) Autor, Choreografin
    Renata Salecl (SI) Philosophin, Soziologin 

Fr 17. Juni    15:00

  • 15:00 - 17:00    Künstlerhaus - Kino

    Contemporientalism: Contesting the orientalism in contemporary curation

    J.-A. Lim, H. Minarti, A. Wagner, E. Wittrock

    Auf den europäischen Weltausstellungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war es ausgesprochen populär, indigene Tänzer*innen als Beispiel für ‚das Andere’ auszustellen und den Blicken der Zuschauer*innen freizugeben. In der sich zeitgleich vollziehenden Entwicklung innovativer Tanzästhetiken spiegelt sich diese Idee des ‚Anderen’, genauso wie die ebenfalls zum modernen Orientalismus gehörende Überzeugung, zwischen Kategorien wie Kunst und Folklore, Theater und Ritual, zeitgenössisch und traditionell sei strikt zu trennen. Diese auf die gegenseitige Ausschließlichkeit angelegten Modelle der europäischen Moderne sind – so die These dieser Veranstaltung – bis heute in globalen zeitgenössischen Performancepraktiken sowie kuratorischen Entscheidungen präsent. Welche orientalistischen Denkmuster der Vergangenheit immer noch den Prozess des Kuratierens und damit die Programme internationaler Festivals bestimmen, soll am Beispiel eines deutschen sowie eines koreanischen Kurator*innenprojekts diskutiert werden.

    Diskussion

    Jee-Ae Lim (KR) Tänzerin, Kuratorin
    Helly Minarti (UK) Tanzwissenschaftlerin, Kuratorin, Autorin 
    Anna Wagner (DE) Tanzkuratorin 
    Eike Wittrock (DE) Tanzwissenschaftler, Tanzhistoriker, Kurator

  • 15:00 - 18:00    Oper - Kleiner Ballettsaal

    Look closer until you touch it

    A. Almeida Pees, A. Dalgalarrondo, A. Krohn
    Look closer until you touch it© Andrea Krohn

    Die Verbindung zwischen der visuellen Wahrnehmung des Menschen und der Produktion von Bewegungsmaterial ist das Forschungsfeld der Body Mind Centering (BMC)-Lehrerin Adriana Almeida Pees. In einem Workshop werden verschiedene somatische Praktiken erprobt, die auf den wechselseitigen Beziehungen zwischen Sehsinn und Bewegung basieren. Dabei wird untersucht, welche sensorischen Vorgänge innerhalb der menschlichen Wahrnehmung miteinander verbunden sind und wie sie die individuelle Tanzpraxis beeinflussen. In einer anschließenden Lecture Performance wird die Tänzerin und Choreografin Andrea Krohn ihre Recherche zur Bedeutung von Augenbewegungen für die choreografische Praxis vorstellen. Das anschließende Gespraäch mit den Teilnehmer*innen wird von live aufgenommenen Videobildern der brasilianischen Fotografin Alice Dalgalarrondo begleitet.

    Physischer Workshop, Lecture performance, Gespräch 
    Anmeldung erforderlich
    Bitte bringen Sie bequeme Kleidung mit

    Adriana Almeida Pees (DE) Lehrerin, Tänzerin
    Alice Dalgalarrondo (BR) Fotografin, Videokünstlerin 
    Andrea Krohn (DE) Choreografin, Tänzerin

  • 15:30 - 16:30    Schauspiel - Bühne

    Performing borders: Vulnerability, citizenship, and the body

    Impuls G. Ertem, T. Tlalim

    Die Kultursoziologin Gurur Ertem und der Künstler Tom Tlalim stellen die These zur Diskussion, dass unsere Körper selbst Orte der Macht sind. Tlalim betrachtet die Art und Weise, wie wir als staatsbürgerliche Subjekte insbesondere auch mittels des Körpers und der Stimme lernen,
    uns Dinge einprägen und handeln: Durch die Bewegung, Erforschung und Betätigung des Körpers können wir Erinnerungen hervorrufen, auf die wir sonst keinen Zugriff haben, und uns damit anders an der Gestaltung des Staatsapparats beteiligen. Ertem widmet sich der Verletzbarkeit im Tanz und betont dabei ihre ethische und politische Beschaffenheit. In ihrer Lesart bedeutet Verletzbarkeit eine Offenheit dafür, affiziert zu werden und zu affizieren – als Voraussetzung für Lernen, Empathie, Bindung und Gemeinschaft. Im Prozess des Verletzbar-Werdens, in dem wir uns dem Unbekannten, Unkontrollierbaren und Unbequemen aussetzen, können wir über uns selbst hinausgehen und Grenzen verwerfen.

    Englisch, mit Simultanübersetzung

    sowie:
    Workshop
    Sa 18. Juni, 13:00 – 15:30, Oper - Großer Ballettsaal

    Gurur Ertem (TR) Kultursoziologin, Kuratorin
    Tom Tlalim (UK) Wissenschaftler, Soundkünstler

  • 15:30 - 17:00    Schauspiel - Probebühne

    Working with gestures - Movement, Mataphor, and Meaning

    P. Athreya

    Die Lehre von den Gesten oder ‚Mudras' in allen klassischen indischen Tanzformen hat ihre Wurzeln im Natya Shastra, einer Schrift, die festlegt, wie diese Gesten ausgeführt werden und in welchen Kontexten sie Bedeutung vermitteln. Es wird vermutet, dass die Schrift mehrere Autoren hat, die häufig ihre Beobachtungen der Formenentwicklung niedergeschrieben haben. Die Regeln sind im Idealfall Beschreibungen und nicht Vorschriften.
    Entsprechend der Vorstellung von Zeitgenossenschaft als sich permanent verändernder Rahmen, der auf die jeweiligen Zeiten und Bedingungen dynamisch reagiert, befasst sich dieser physische Workshop mit der Idee der Geste als eine offene Form statt eines Werkzeugs zur Herstellung von Bedeutung. Dabei wird eine Distanz zwischen Geste und Wort etabliert, um vielfältige Bedeutungen und auch Nichtbedeutung zu ermöglichen.

    Physischer Workshop
    Anmeldung erforderlich
    Bitte bringen Sie bequeme Kleidung mit

    sowie:
    Präsentation Reclaiming the Critical Space
    Fr 17. Juni, 11:30 - 12:45, Künstlerhaus - Kino

    Preethi Athreya (IN) Choreografin, Tänzerin

Fr 17. Juni    16:00

  • 16:00 - 18:00    Oper - Großer Ballettsaal

    Inner Suspension

    L. Braz Batista, R. Canciello, H. Fournier, M. Franz, H. Horn, W. Körver, S. Linke, E. Rosso, B. Stöß, A. van Eecloo

    Die inzwischen 70-jährige Choreografin Susanne Linke vereint in sich verschiedene Erfahrungen deutscher Tanzgeschichte. Bedeutende Persönlichkeiten des Tanzes wie Mary Wigman, Dore Hoyer, Kurt Jooss und Hans Züllig haben Susanne Linkes einzigartiges Bewegungsgedächtnis geprägt, aus dem sie eine eigene, sehr strukturierte Technik entwickelt hat. Zusammen mit Weggefährt*innen, engen Kolleg*innen, Studierenden der Folkwang Universität der Künste und Tanzhistoriker*innen arbeitet Susanne Linke im Rahmen des Rechercheprojekts ‚Inner Suspension’ an der Dokumentation ihres spezifischen künstlerischen Ansatzes, der nachfolgenden Generationen vermittelt und zu aktuellen Kunstbegriffen in Bezug gesetzt werden soll. Im Rahmen einer Lecture Demonstration wird eine Gruppe ausgewählter Tänzer*innen unter Anleitung von Susanne Linke das Trainingsmodell ‚Inner Suspension’ vorstellen.

    Lecture demonstration 

    Henrietta Horn (DE) Choreografin, Tänzer 
    Waltraut Körver (DE) Dramaturgin
    Susanne Linke (DE) Choreografin
    Bettina Stöß (DE) Fotografin
    Luiza Braz Batista (BR), Rossella Canciello (IT), Héloïse Fournier (FR), Mareike Franz (DE), Elisabetta Rosso (IT),
    Armelle van Eecloo (FR) Tänzerinnen

  • 16:00 - 18:00    

    Let's talk about work, honey!

    Part I K. Behkalam, C. Bosse, A. Etteldorf, I. Fayed, A. Shibli, F. Tsitsopoulos, A. Zaides
    Let's talk about work, honey!© Claudia Bosse

    Für ihren dreiteiligen Salon 'Let's talk about work, honey!' hat die Choreografin Claudia Bosse Praktiker*innen aus unterschiedlichen künstlerischen Disziplinen zu gemeinsamen Arbeitssessions eingeladen.
    In je drei Dialogpaarungen treffen Choreograf*innen und Filmemacher*innen, Dramaturg*innen und Performer*innen in einem installativen Setting aufeinander, um in experimentellen Anwendungen anhand von unvollendeten Arbeiten Parallelen und Unterschiede ihrer spezifischen Arbeitsweisen zu untersuchen. Die unvollendenten Arbeiten werden zueinander ins Verhältnis gesetzt, um die Paradigmen zeitgenössischen Kunstschaffens in verschiedenen soziopolitischen Kontexten zu diskutieren.
    Unter welchen Bedingungen entsteht Kunst heute, bzw. wie unterscheiden sich die Produktionsbedingungen in Ländern wie Deutschland und Österreich von denen in Ägypten, Griechenland oder Palästina? Gegen welche Strukturen gilt es transnational anzukämpfen? Und offenbart sich in diesem potenziellen Widerstand ein politisches Moment der zeitgenössischen Choreografie?

    Salon, Workshop 

    sowie:
    Sa 18. Juni, 14:00 – 16:00 Part II 
    Sa 18. Juni, 17:00 – 19:00 Part III

    Kaya Behkalam (DE/EG) Filmemacher, Künstler (anstelle von Doa Aly)
    Claudia Bosse (DE) Künstlerin, Choreografin
    Anna Etteldorf (AT) Projektkoordinatorin
    Ismail Fayed (EG) Autor, Wissenschaftler
    Adania Shibli (PS/DE) Autorin (anstelle von Tzeni Argyriou)
    Filippos Tsitsopoulos (GR) Künstler
    Arkadi Zaides (IL) Choreograf

  • 16:45 - 18:15    Künstlerhaus - Jo-Jo Saal

    Choreography and cosmology

    S. Apostolou-Hölscher, G. Egert, M. Haas, B. Kunst, M. Ruhsam

    Welche Szenarien, welche Entwürfe, eben: welche Kosmologien entstehen, wenn man Choreografie nicht als Arbeit mit und an dem Bestehenden, sondern als Spekulation mit dem Möglichen versteht? Dabei geht es weder um Flucht in illusionistische Welten noch um Abkehr von materiellen Gegebenheiten, sondern vielmehr um die Frage, welche anderen Formen der Beziehungen, zum Beispiel zwischen Subjekt und Objekt, Menschlichem und Nicht-Menschlichem, Materiellem und Immateriellem, sich in Tanz und Performance artikulieren lassen. Im gemeinsamen Gespräch werden choreografische Techniken der ‚Welterzeugung’ verhandelt und mit Fragen aus unterschiedlichen Wissenschaftsbereichen wie der Kosmologie, dem Animismus, dem Neomaterialismus oder Multinaturalismus verknüpft. Die Diskussion ist als ‚Séance’, als spekulatives und diskursives Experiment angelegt, in dem Spielkarten immer wieder zu neuen Überlegungen anstiften und diese in ungewöhnliche Bahnen lenken sollen.

    Diskussion

    Stefan Apostolou-Hölscher (DE) Theaterwissenschaftler
    Gerko Egert (DE) Theaterwissenschaftler
    Maximilian Haas (DE) Kulturwissenschaftler, Dramaturge
    Bojana Kunst (SI/DE) Philosophin, Performancetheoretikerin
    Martina Ruhsam (AT) Choreografin, Performerin, Autorin

  • 16:45 - 18:15    Oper - Probebühne 2

    The bodies we are

    J. Beyer, L. Moro, A. Velsinger

    Die choreografische Arbeit von Antje Velsinger über das utopische Potenzial von Körpern geht davon aus, dass jede Person über eine Vielzahl verschiedener Körper verfügt: Diese physischen, sozialen, politischen und andere Körper sind permanent im Wandel begriffen und werden stetig aktualisiert und mobilisiert. Die Choreografin imaginiert den Körper als ein spezifisches Archiv in dem verschiedene Erinnerungen, Emotionen und Praktiken gespeichert sind.
    Im Austausch mit den Choreograf*innen Jenny Beyer und Josep Caballero García diskutiert Antje Velsinger das utopische Moment dieses offenen, prozesshaften Körperkonzepts und gewährt Einblicke in ihre choreografische Recherche, die sie im Rahmen des Graduiertenkollegs ‚Performing Citizenship' unternimmt.

    Lecture demonstration, Gespräch

    Jenny Beyer (DE) Choreografin, Tänzerin
    Lea Moro (CH) Choreografin, Tänzerin (anstelle von Josep Caballero García)
    Antje Velsinger (DE) Performerin, Choreografin

Fr 17. Juni    17:00

  • 17:00 - 18:00    Kunstverein

    Sassafras, Cypress & Indigo - Black Screen Images and the (E)Motive Notion of Freakiness

    V. Davis

    In ihrer Performance Lecture ‚Sassafras, Cypress & Indigo – Black Screen Images and the (e)motive Notion of Freakiness' resümiert die amerikanische Queer-Ikone Vaginal Davis ihr Leben als intersexuelle(r) Performer*in, Komponist*in, Maler*in und Schriftsteller*in – ein Leben, in dem Alltag, Kunst, Repräsentation und Ironie seit Jahrzehnten untrennbar miteinander verschmolzen sind. Vaginal Davis, die mit Make-up Bilder malt, Filme dreht, unterrichtet und kuratiert, reflektiert im Kunstverein Hannover über Rollenmechanismen und -zwänge in einer von (Selbst-)Darstellung und der allgegenwärtigen Zurschaustellung des Privaten geprägten Zeit. Wer definiert die Kategorien von weiblich/männlich, wer macht wen zum In- oder Outsider?

    Performance Lecture
    Im Rahmen des internationalen Ausstellungsprojekts ‚Körper und Bühnen‘ des Kunstvereins Hannover

    Vaginal Davis (US/DE) Künstlerin

Durchgehend

  • Theaterhof

    Ausdruck-Mobil

    MS Schrittmacher
    Ausdruck-Mobil© MS Schrittmacher

    Der Choreograf Martin Stiefermann und seine Compagnie MS Schrittmacher haben sich auf Spurensuche zu der Arbeit von über 30 deutschen Ausdruckstänzer*innen der 1920er, 30er und 40er Jahre begeben. Wohin es die heute vielfach unbekannten Tänzer*innen auf ihrer Flucht vor den Nationalsozialisten verschlagen hat und welche Wege sie auf ihrer Emigration beschritten, können die Kongressteilnehmer*innen im ‚Ausdruck-Mobil’ nachvollziehen. Der von MS Schrittmacher innen und außen informativ gestaltete Wohnwagen zeichnet mit der haptischen Rekonstruktion der Fluchtwege sowie Tabellen, Informationsmaterialien, Videos, Soundinstallationen und einer animierten Onlinepräsentation nach, welche künstlerischen Inspirationen die Ausdruckstänzer*innen in die Welt trugen und welche Einflüsse sie nach ihrer Rückkehr mit nach Deutschland brachten. Wissenswertes kann im ‚Ausdruck-Mobil’ ausgedruckt, auf Wunsch zugemailt oder direkt beim Rechercheteam vor Ort erfragt werden.

    Installation, Recherche, Choreografie Martin Stiefermann 
    Tänzerinnen in den Videos Brit Rodemund, Efrat Stempler, Johanna Lemke 
    Sound design Albrecht Ziepert
    Video Willi Neumann 
    Digitale Illustration Carolin Schultz 
    Rechercheassistenzen Antje Maria Lossin, Alisa Beckstein 
    Texte Hartmut Schrewe

    Eine Installation von MS Schrittmacher. Prodziert im Rahmen des POST – Ausdruckstanz in Israel, Deutschland und im Butoh Festival im Dock 11 Berlin 2015. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds und unterstützt durch 50 Jahre Deutschland Israel.

  • Künstlerhaus

    Books on the move

    Librairie nomade A. Benoit, S. Pichon
    Books on the move© Stephanie Pichon

    Zu Gast beim Tanzkongress: die mobile Buchhandlung für alle, die tanzen, denken, sich bewegen. Das Sortiment dieser internationalen Buchhandlung für zeitgenössischen Tanz und Performance umfasst Bücher zu Choreografie, angewandter Anatomie und Körpererfahrung sowie theoretische Aufsätze und Biografien auf Deutsch, Englisch und Französisch. Neue Veröffentlichungen gehören ebenso zum Angebot wie schwer auffindbare Bücher rund um den zeitgenössischen Tanz.

    Agnès Benoit (FR) Tänzerin
    Stéphanie Pichon (FR) Journalistin

  • Kunstverein

    Körper und Bühnen

    A. Bachzetsis, V. Davis, A. Linder, S. Nashat

    Mit dem internationalen Ausstellungsprojekt ‚Körper und Bühnen‘ richtet der Kunstverein Hannover einen assoziativen Blick auf die Schnittstelle von Performance, Tanz und Bildender Kunst. Mit Installationen und Performances erforschen die Künstler*innen Alexandra Bachzetsis, Vaginal Davis, Adam Linder und Shahryar Nashat unterschiedliche Arten der Darstellung des Körpers im Raum. Displays, filmische Arbeiten und Live-Interventionen hinterfragen, wie sich Menschen ihrem Gegenüber präsentieren und welche Posen sie im Alltag und im Rahmen künstlerischer (Selbst-)Inszenierung einnehmen. Wie stellen wir uns dem Anderen, der Außenwelt dar? Was bedeutet Darstellung im Ausstellungskontext oder für den Bühnenraum? Bei der künstlerischen Annäherung an diese Fragen werden ganz selbstverständlich die Grenzen zwischen den Künsten überschritten.

    11. Juni – 28. August 2016
    Öffnungszeiten
    Di – Sa, 12:00 – 19:00
    So, 11:00 – 19:00
    Kunstverein Hannover

    Eintritt frei für Kongressteilnehmer 

    Führungen 
    Fr 17. Juni, 15:00 – 16:00
    Kathleen Rahn Direktorin Kunstverein Hannover

    So 19. Juni, 14:00 – 15:00
    Turnusführung

    So 19. Juni, 15:00 – 16:00
    Dialogführung 
    Jörg Mannes Balletdirektor Staatsoper Hannover 
    Kathleen Rahn Direktorin Kunstverein Hannover 

    Gefördert von der Kulturstiftung des Bundes, Stiftung Niedersachsen, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, der Landeshauptstadt Hannover und Pro Helvetia/Schweizer Kulturstiftung.

  • Künstlerhaus

    Transition - Tanz des Lebens

    Fotoausstellung im Künstlerhaus Insa Hagemann feat. Karine Seneca

    Ganz allein steht Karine Seneca auf der großen, schwarzen Bühne. Es ist eine Szene aus den Proben von 'Madame Bovary' an der Staatsoper Hannover. Mit der Rolle der Emma Bovary beendete sie ihre Karriere als Balletttänzerin. Die letzte Premiere, der letzte Tanz in Hannover und ihr allerletzter Auftritt waren gekommen. 'Ein einsamer Moment', sagt Karine zu dem Augenblick an dem sich der Vorhang das letzte Mal schloss.

    Für die damals 40-jährige Französin war dies eine Zeit voller Spannung, Leistungsdruck und großen Erwartungen, aber auch ganz eigenen Gefühlen aus Abschied, Unsicherheit und Neuorientierung. Mit 17 begann sie ihre Karriere als Mitglied im Basler Ballett. Nach Stationen an der Deutschen Oper am Rhein, beim Züricher Ballett und beim Boston Ballett ging sie 2008 nach Hannover. Doch vieles hat sich verändert. Die Schritte sind schwerer geworden, die Gelenke verschlissen. Schmerzen, die nie wieder aufhören werden. Ein Gastspiel in Heilbronn beendet die Spielzeit und damit den Spitzentanz für Karine Seneca. Ein abruptes Berufsende in der Lebensmitte. 

    Wie fühlt man sich, wenn das ganze Leben aus Tanz besteht, dieses aber zu Ende geht? 
    Die Fotografin Insa Cathérine Hagemann begleitete die Balletttänzerin Karine Seneca
    über einen Zeitraum von zwei Jahren (von 2012 bis 2014) von den Proben zu ihrer letzten Hauptrolle bis zurück in ihre Heimat Cannes. Eine Auswahl dieses sehr persönlichen Portraits ist während des Tanzkongress 2016 im Künstlerhaus zu sehen.

    Insa Hagemann (DE) Fotografin

     

    Transition - dance of life from Insa Cathérine Hagemann on Vimeo.