Sa 18. Juni    09:00

  • 09:00 - 09:45    Oper - Probebühne 3

    Challenging Conversations

    Warm-up R. Rubin

    In diesem Mind-up vermittelt Rivca Rubin, konkret und praktisch, wie man problematischen Kommunikationssituationen begegnet und trotz Widerständen zu einem positiven Ergebnis und gegenseitigem Einverständnis kommt. Die Übungen sind geeignet für Menschen, die als Vorgesetze, Freund*innen oder Mediator*innen in Konflikte Anderer involviert sind oder von Außen eingreifen wollen oder müssen.

    Rivca Rubin (UK) Trainerin, Coach

  • 09:00 - 09:45    Oper - Großer Ballettsaal

    Prevention and Warm-Up Training

    Warm-up P. Rump

    Brauchen ältere Tänzer*innen ein spezielles Tanztraining? Das DANCE ON Ensemble für Tänzer*innen 40+ hat den Sportwissenschaftler Patrick Rump eingeladen, um gemeinsam diese Frage zu beantworten. Mit seinem Team der GJUUM Group hat Rump bereits mit international
    renommierten Tanzcompanien wie der Forsythe Company und dem Royal Ballet Maßnahmen für Prävention, Rehabilitation und Leistungsverbesserung erarbeitet. Für den Tanzkongress bietet Patrick Rump ein speziell konzipiertes Präventions- und Aufwärmtraining zur Kräftigung der Muskulatur von Fußgelenken, Knien, Hüften, Schultern und Wirbelsäule an.

    Patrick Rump (DE) Sportwissenschaftler

  • 09:00 - 09:45    Oper - Kleiner Ballettsaal

    Vinyasa Flow Yoga

    Warm-up M.S. Seydoux
    Vinyasa Flow Yoga© Heather Bonker

    Der dynamische Yogastil Vinyasa Flow gilt als ‚Meditation in Bewegung' und verbindet Bewegung und Atmung zu einem fließenden Erlebnis. Der Fokus der morgendlichen Yogapraxis liegt sowohl auf der präzisen Ausrichtung verschiedener Körperpositionen (Asanas), die körperlich und mental herausfordern, als auch auf den harmonischen Bewegungsabläufen beim Übergang von einer Asana in die nächste. Vinyasa Flow Yoga fördert Körperbewusstsein, Kraft, Beweglichkeit und Konzentration und ist der ideale Start in den Tag.

    Bitte bringen Sie Ihre Yogamatte mit

    Michèle Stéphanie Seydoux (DE) Tänzerin, Yogalehrerin

Sa 18. Juni    10:00

  • 10:00 - 10:45    Künstlerhaus - Kino

    Releasing the archive

    Präsentation, Gespräch C. Brown, T. Kampe
    Releasing the archive© Margaret Michaelis

    Der Beitrag ‚Releasing the Archive', bestehend aus einem Künstler*innengespräch und dem anschließenden Workshop ‚Experimentelle Klinik für choreografische Wiederbelebungsversuche', versteht sich als Experimentierfeld, auf dem das Körperwissen der Wiener Tanz-Avantgarde der 1920er und 30er Jahre wiederbelebt und transformiert werden soll.
    Im Rahmen eines Künstler*innengesprächs stellen Carol Brown und Thomas Kampe ihr gemeinsames Rechercheprojekt ‚Releasing the Archive' vor, das im Dezember 2015 in Zusammenarbeit mit der New Zealand Dance Company in Auckland entstanden ist. Es widmet sich den Möglichkeiten, die somatischen Grundlagen des Wiener Ausdruckstanzes der 1920er und 30er Jahre für die Gegenwart zugänglich und nutzbar zu machen. Anhand von Videodokumentationen der Recherche sowie historischer Texte und Bilder soll das Potenzial dieser bislang nur wenig erforschten Körperpraktiken für den zeitgenössischen Tanz, aber auch für eine zukünftige ‚Ethik des Körpers' analysiert werden.
    Im Workshop werden die Verbindungen zwischen der Ausdruckstanzbewegung im Wien der Zwischenkriegsjahre und deren Weiterführung in Australien durch die emigrierte jüdische Choreografin Gertrud Bodenwieser ab den 1940er Jahren praktisch untersucht. Die Teilnehmer*innen experimentieren mit den Grundlagen der Tanztechnik Gertrud Bodenwiesers, die ihrerseits von den pädagogischen Ideen Bess Mensendiecks zur weiblichen Selbstwahrnehmung von Haltung und Bewegung geprägt wurde. Dabei soll die Feldenkrais-Methode eine Brücke schlagen zwischen den somatischen Praktiken der Vergangenheit und den durch zeitgenössische Techniken geschulten Tänzer*innenkörpern.
    Beide Veranstaltungen entwickeln sich entlang folgender Leitfragen: Inwiefern beeinflussen eigene Erfahrungen mit Migration und Exil die Beziehungen zu vergangenen Körperkulturen? Was können die somatischen Grundlagen des Ausdruckstanzes für die Zukunft bereithalten? Wie beeinflusst eine Aneignung dieser Methoden der Vergangenheit den Körpern von heute?

    sowie:
    Workshop

    Sa 18. Juni, 11:15 – 14:15, Oper - Probebühne 3
    Anmeldung erforderlich

    Carol Brown (NZ) Choreografin, Performerin
    Thomas Kampe (UK) Performer, Lehrer

    Der Aufenthalt von Carol Brown wird unterstützt von der University of Auckland Faculty Research and Development Fund.

  • 10:00 - 11:00    Schauspiel - Bühne

    Choreography and conflict

    Impuls D. Caspersen, A. Zaides
    Choreography and conflict© Marion Borriss

    ‘Conflict is not only a place of possibility, but the origin of all creative action.’ (Dana Caspersen)

    Der Fokus dieser Veranstaltung liegt auf der Art und Weise, wie Konflikt und Krise die Choreografie als Praxis und konzeptuellen Rahmen herausfordern und ihrerseits von dieser herausgefordert werden. In ihrem Vortrag und Workshop widmet sich die Tänzerin und Konfliktexpertin Dana Caspersen der Fähigkeit des Individuums, zerstörerische Systeme auf positive Weise zu verändern. Die interaktive Veranstaltung bietet den Teilnehmer*innen Einblicke in die körperlichen Methoden, die Caspersen entwickelt hat, um etwas über Konflikte – von zwischen-menschlichen bis internationalen – zu lernen, sie zu erleben und zu verändern. Das Impulsreferat des Choreografen und Performers Arkadi Zaides bezieht sich auf seine künstlerische Arbeit zur politischen und gesellschaftlichen Situation in Israel/Palästina. Durch die Auseinandersetzung mit den körperlichen Reaktionen und Aktionen, die in Konfliktsituationen zu Tage treten, stellt er in seiner künstlerischen Praxis kritische Fragen zu Partizipation und Verantwortung.

    Englisch, mit Simultanübersetzung 

    sowie:
    Workshop
    Sa 18. Juni, 16:00 - 18:30, Oper - Großer Ballettsaal
    Registration required

    Dana Caspersen (US) Konflikt Spezialistin, Autorin, Künstlerin 
    Arkadi Zaides (IL) Choreograf, Performer

  • 10:00 - 11:00    Oper - Großer Ballettsaal

    Dance on?!

    R. Herre, M. Ritter, B. Rodemund, C. Roman, P. Rump
    Dance on?!© Dorothea Tuch

    Was geschieht, wenn Tänzer*innen über 40 nicht aufhören zu tanzen? Wie trainieren, wie performen sie? Arbeiten Choreograf*innen mit älteren anders als mit jungen Tänzer*innen? Was gewinnt das Publikum, was die Kunstform, wenn ältere Tänzer*innen ihren großen Erfahrungsschatz in die Kreation von Tanzproduktionen einbringen können?
    Die sechs Ensemblemitglieder der 2015 gegründeten Tanzcompagnie DANCE ON können über diese Fragen Auskunft geben, sind sie doch alle längst über 40. Zusammen mit verschiedenen renommierten Choreograf*innen wie William Forsythe, Rabih Mroué, Matteo Fargion und Kat Válastur arbeiten sie nicht nur an einem neuen Repertoire für erfahrene Tänzer*innen, sondern auch an einer Zukunft, in der Alter im Tanz keine Rolle mehr spielt.
    Was das heißt, wie ihre alltägliche Arbeit im Studio aussieht und welche spezifischen Trainingstechniken sie entwickeln, diskutieren die DANCE ON-Initiator*innen und die Tänzer*innen mit dem Sportwissenschaftler Patrick Rump, dessen Präventionstraining man beim Warm-Up kennenlernen kann.

    DANCE ON ist ein Projekt von DIEHL+RITTER unterstützt durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

    Riccarda Herre (DE) Projektkoordinatorin DANCE ON 
    Madeline Ritter (DE) Künstlerische Direktorin DANCE ON
    
Brit Rodemund (DE) Tänzerin
    Christopher Roman (US) Künstlerischer Leiter DANCE ON (anstelle von Ty Boomershine und Jone San Martin)
    Patrick Rump (DE) Sportwissenschaftler

  • 10:00 - 11:30    Cumberlandsche Bühne

    The precarity of contemporary bodies

    Butoh's Urban Migration, Contamination, and Ruins

    Y. Kaseki, K. Mezur
    The precarity of contemporary bodies© Katherine Mezur

    Massen-Migrationsbewegungen, Kriege und Klimaveränderungen kennzeichnen unsere Gegenwart als einen
    gefährdeten, heiklen und in ständiger Umwälzung begriffenen Zustand. Vor diesem Hintergrund ist auch die Idee der Zeitgenossenschaft, verstanden als dynamische Bewegung zwischen Vergangenheit und Zukunft, von Spannungen und Reibungspunkten geprägt.
    Mit diesen Momenten des ‚Dazwischen-Seins', den Erfahrungen der Randständigkeit und des Prekären hat sich der Butoh-Tanz immer schon beschäftigt und künstlerisch Verfahren entwickelt, die mit Rebellion, Gegensätzlichkeit und extremer Imagination arbeiten.
    In einem physischen Workshop, einer Präsentation und einer anschließenden Diskussion sollen Butoh- und Butohverwandte Techniken auf ihr kritisches Verhältnis zu einer als 'prekär' erlebten Gegenwart und weit verbreiteten Realität künstlerischer Existenz hin untersucht werden.

    Physischer Workshop, Präsentation, Gespräch
    Bitte bringen Sie bequeme Kleidung mit

    Yuko Kaseki (JP/DE) Tänzerin, Choreografin
    Katherine Mezur (GB) Tanz- und Theaterwissenschaftlerin

  • 10:00 - 13:00    Oper - Probebühne 2

    Critique Light? Or: What is your Discourse?

    Confronting the Institutionalization of Theory in Contemporary Dance Education

    J. Ackva, M. Danoch, C. Humphreys, Y. Luo, B. Manchev, C. Schellow, M. Sonderkamp

    Diskursbereitschaft und -fähigkeit, Selbstkritik und die Betrachtung der eigenen Arbeit als ‚kritische Praxis’ sind seit den 1990er Jahren nicht nur in Tanz und Performance omnipräsent, sondern werden auch als konkrete Erwartungen an junge Künstler*innen im Rahmen neu entstandener europäischer Ausbildungsprogramme formuliert. Obwohl (ehemalige) Bachelor- und Master-Studierende und Dozent*innen ein starkes Bedürfnis nach Einbindung von Theorie in die künstlerische Ausbildung teilen, beschäftigen sie in der Praxis auch Zweifel und Fragen: Hat die Entwicklung hin zu einer ‚kritischen Praxis‘ das Verständnis von Tanz ersetzt, das auf Parametern wie Können und Virtuosität basierte? Wird damit unter Umständen einfach nur ein neuer Kanon eingeführt? Und welche Rolle spielen bei der Setzung ‚Tanz als kritische Praxis‘ neoliberale Perspektiven, die als Meinungsmache oder als Argument der Selbstverwirklichung und/oder Emanzipation benutzt werden?

    Critical interrogation

    Johanna Ackva (DE) Studierende HZT Berlin 
    Maayan Danoch (IL) Choreografin, Tanzwissenschaftlerin HfMT Köln
    Cathryn Humphreys (SE) Studierende DOCH Stockholm 
    Yuebing Luo (CN) Choreografin, Performerin, Studierende HZT Berlin 
    Boyan Manchev (BG) Philosoph, Dozent HZT Berlin
    Constanze Schellow (DE) Tanzwissenschaftlerin HZT Berlin 
    Martin Sonderkamp (DE) Tanzwissenschaftler, Dozent HfMT Köln

  • 10:00 - 13:00    Künstlerhaus - Jo-Jo Saal

    De-Colonizing Dance: Postcoloniality and Contemporaneity

    Part I G. Acogny, C. Jansen, G. Klein, M. Nyamza
    De-Colonizing Dance: Postcoloniality and Contemporaneity

    (Tanz-)Kunst aus afrikanischen Ländern ist ‚en vogue'. Durch auffällig viele Förderprogramme boomt der Markt für künstlerische Koproduktionen zwischen afrikanischen und deutschen Künstler*innen. Eines der häufigsten Antragskriterien lautet, ein Konzept auf der Basis eines ‚gleichberechtigten Miteinanders' zu entwickeln. Doch ein ‚Miteinander' jenseits formaler Pflichterfüllung kann nur entstehen, wenn (post-)koloniale Imaginationen radikal hinterfragt und thematisiert werden. Es geht um das Wie des Miteinanders – in politischer wie in künstlerischer Hinsicht. Welches sind die ästhetischen und diskursiven Praktiken einer (tanz-)kulturellen Übersetzung? Was bedeutet der Begriff ‚zeitgenössisch' im Kontext globaler und postkolonialer Tanzkulturen? Zusammen mit den Choreograf*innen Germaine Acogny (Senegal) und Mamela Nyamza (Südafrika) können die Teilnehmer*innen in einem Forschungslabor einen angewandten Diskurs zur Dekolonialisierung des Tanzes erproben.

    Forschungslabor
    Anmeldung erforderlich

    sowie:
    Part II
    Sa 18. Juni, 14:00 - 17:00, Künstlerhaus - Jo-Jo Saal

    Germaine Acogny (SN) Choreografin, Tänzerin 
    Claude Jansen (DE) Tanzwissenschaftlerin
    Gabriele Klein (DE)  Tanzwissenschaftlerin, Soziologin
    Mamela Nyamza (ZA) Choreografin, Tänzerin

Sa 18. Juni    11:00

  • 11:00 - 12:30    Oper - Bühne

    Dialogic Movement: an Episode on Contemporaneity

    A. Hardegen, R. Hillebrand, S. Koerner, C. ,Mio' Loclair, R. Siegal, L. Wagner, F. Willens, C. ,Robozee' Zacharas
    Dialogic Movement: an Episode on Contemporaneity© Anastasya Stolyarov

    Die Choreograf*innen Louise Wagner und Raphael Hillebrand initiierten 2013 in Zusammenarbeit mit Niels „Storm" Robitzky die erfolgreiche Veranstaltungsreihe Dialogic Movement', in der sie regelmäßig neue Konstellationen von Protagonist*innen des sogenannten ‚urbanen’ und ‚zeitgenössischen’ Tanzes aufeinandertreffen lassen. Für den Tanzkongress stellen sie eine spezielle Ausgabe zu Fragen der Zeitgenossenschaft zusammen: In Arbeitspräsentationen, Jams und Gesprächen begegnen sich erstmals Steen Koerner, Christian Zacharas alias Robozee, Christian Loclair alias Mio, Frank Willens und Richard Siegal. Physisch und verbal tauschen sich die Tänzer und Choreografen über ihre unterschiedlichen Bewegungssprachen und -ansätze, aber auch zu Themen wie ‚Performance im urbanen Kontext’, und ‚Verbindung von Tanz und Technologie’ aus.

    Performance Lecture, Gespräch

    Dialogic Movement
    Louise Wagner (DE) Künstlerische Leitung, Moderation
    Raphael Hillebrand (DE) Künstlerische Leitung, Moderation
    Annett Hardegen (DE) Produktionsleiterin

    Gäste
    Steen Koerner (DK) Choreograf, Regisseur, Meister in Electric Boogie 
    Christian ‚Mio’ Loclair (DE) Medienkünstler, Choreograf
    Richard Siegal (DE/FRA) TänzerChoreograf
    Frank Willens (DE) TänzerChoreograf
    Christian ‚Robozee‘ Zacharas (DE) Tänzer

  • 11:00 - 13:00    Schauspiel - Probebühne

    Ethics of decision making

    G. Beier, K. de Groot, I. Diehl, K. Evert, C. Feest, K. Haß, A.-M. Mertens, M. Quabbe, C. Rosiny, M. Uhl, K. Válastur

    Der Salon ‚Ethik des Entscheidens’ beschäftigt sich mit dem vielschichtigen Verhältnis von Künstler*innen und Markt. Gäste aus unterschiedlichen institutionellen und freien Bereichen innerhalb der zeitgenössischen Tanzszene diskutieren die Beziehungen zwischen Ausbildungsinstitutionen, Künstler*innen, Produktionsstrukturen und Förderinstitutionen. Wer entscheidet wie, wo und warum? Welche Abhängigkeiten existieren, welche werden nur vorgetäuscht, welche ignoriert oder gar vertuscht? Wenden nicht alle Beteiligten als Kompliz*innen dieses Systems ihre spezifische Ethik des Entscheidens an? Und wie wirken sich diese vielfältigen Entscheidungen an den verschiedenen Schaltstellen auf die Entwicklung von Inhalten und Ästhetiken aus?
    Mit dem Ziel, gemeinsam alternative Entscheidungsprozesse zu entwickeln bzw. potenzielle Änderungen in den Systemen zu bewirken, sollen die sich einander bedingenden Verhältnisse der verschiedenen Akteure analysiert und verdeckte Wechselwirkungen identifiziert werden. 

    Diskussion

    Gabi Beier (DE) Künstlerische Leiterin ada studio
    Kristin de Groot (NL) Künstlerische Leiterin Dansatelier Rotterdam
    Ingo Diehl (DE) Professor MA CoDe
    Kerstin Evert (DE) Direktorin K3 – Zentrum für Choreographie
    Claudia Feest (DE) Jurywoman, Mentorin, Tanzpädagogin
    Kirsten Haß (DE) Leitung Förderung und Programme Kulturstiftung des Bundes
    Anna-Maija Mertens (DE) CEO Transparency International Germany
    Matthias Quabbe (DE) Dramaturg K3 – Zentrum für Choreographie
    Claudia Rosiny (CH) Tanz- und Medienwissenschaftlerin, Kuratorin
    Mareike Uhl (DE) Projektleiterin tanzlabor 21
    Kat Válastur (DE) Choreografin, Künstlerin

  • 11:15 - 14:15    Oper - Probebühne 3

    Releasing the archive

    Workshop C. Brown, T. Kampe
    Releasing the archive© Margaret Michaelis

    Der Beitrag ‚Releasing the Archive', bestehend aus einem Künstler*innengespräch und dem anschließenden Workshop ‚Experimentelle Klinik für choreografische Wiederbelebungsversuche', versteht sich als Experimentierfeld, auf dem das Körperwissen der Wiener Tanz-Avantgarde der 1920er und 30er Jahre wiederbelebt und transformiert werden soll.
    Im Rahmen eines Künstler*innengesprächs stellen Carol Brown und Thomas Kampe ihr gemeinsames Rechercheprojekt ‚Releasing the Archive' vor, das im Dezember 2015 in Zusammenarbeit mit der New Zealand Dance Company in Auckland entstanden ist. Es widmet sich den Möglichkeiten, die somatischen Grundlagen des Wiener Ausdruckstanzes der 1920er und 30er Jahre für die Gegenwart zugänglich und nutzbar zu machen. Anhand von Videodokumentationen der Recherche sowie historischer Texte und Bilder soll das Potenzial dieser bislang nur wenig erforschten Körperpraktiken für den zeitgenössischen Tanz, aber auch für eine zukünftige ‚Ethik des Körpers' analysiert werden.
    Im Workshop werden die Verbindungen zwischen der Ausdruckstanzbewegung im Wien der Zwischenkriegsjahre und deren Weiterführung in Australien durch die emigrierte jüdische Choreografin Gertrud Bodenwieser ab den 1940er Jahren praktisch untersucht. Die Teilnehmer*innen experimentieren mit den Grundlagen der Tanztechnik Gertrud Bodenwiesers, die ihrerseits von den pädagogischen Ideen Bess Mensendiecks zur weiblichen Selbstwahrnehmung von Haltung und Bewegung geprägt wurde. Dabei soll die Feldenkrais-Methode eine Brücke schlagen zwischen den somatischen Praktiken der Vergangenheit und den durch zeitgenössische Techniken geschulten Tänzer*innenkörpern.
    Beide Veranstaltungen entwickeln sich entlang folgender Leitfragen: Inwiefern beeinflussen eigene Erfahrungen mit Migration und Exil die Beziehungen zu vergangenen Körperkulturen? Was können die somatischen Grundlagen des Ausdruckstanzes für die Zukunft bereithalten? Wie beeinflusst eine Aneignung dieser Methoden der Vergangenheit den Körpern von heute?

    Anmeldung erforderlich

    sowie:
    Präsentation, Gespräch

    Sa 18. Juni, 10:00 – 10:45, Künstlerhaus – Kino

    Carol Brown (NZ) Choreografin, Performerin
    Thomas Kampe (UK) Performer, Lehrer

    Der Aufenthalt von Carol Brown wird unterstützt von der University of Auckland Faculty Research and Development Fund.

  • 11:30 - 12:30    Schauspiel - Bühne

    The Body's agency in bordering processes

    Impuls T. Medak, C. Parkinson

    Die Frage nach dem Verhältnis von künstlerischen und sozialen sowie zivilgesellschaftlichen und politischen Bewegungen und Praktiken ist sowohl für das Feld der Choreografie als auch das der Border Studies prägend. Die Tänzerin Chrysa Parkinson und der Philosoph Tomislav Medak widmen sich in ihrem Beitrag der Frage der Handlungsfähigkeit des Körpers in Grenzziehungsprozessen. Chrysa Parkinson nimmt die Grenze in den Blick, mit der sich Tänzer*innen in jedem künstlerischen Prozess auseinandersetzen: die Grenze, die zwischen dem Schaffen von Bewegung und der Aneignung oder Reproduktion derselben liegt. Tomislav Medak zeigt anhand von Beispielen, wie sich der Tanz in der kapitalistischen Moderne entwickelt hat: Während die Körper der Arbeiter*innen der Disziplinierung der Maschinen unterworfen wurden, begründete der moderne Tanz seinen Autonomieanspruch in den expressiven Fähigkeiten eines befreiten Körpers. Der Beitrag folgt der Annahme, dass der Tanz heute herausgefordert ist, Distanz zu einem binären Verständnis von ‚Innen' und ‚Außen' einzunehmen, und neu nach dem Widerständigen zu suchen.

    Englisch, mit Simultanübersetzung

    sowie:
    Workshop
    Sa 18. Juni, 16:00 – 18:30, Schauspiel – Probebühne

    Tomislav Medak (RS) Philosoph, Künstler
    Chrysa Parkinson (SE) Tänzerin

Sa 18. Juni    13:00

  • 13:00 - 15:30    Oper - Großer Ballettsaal

    Performing borders: Vulnerability, citizenship, and the body

    Workshop G. Ertem, T. Tlalim

    Die Kultursoziologin Gurur Ertem und der Künstler Tom Tlalim stellen die These zur Diskussion, dass unsere Körper selbst Orte der Macht sind. Tlalim betrachtet die Art und Weise, wie wir als staatsbürgerliche Subjekte insbesondere auch mittels des Körpers und der Stimme lernen,
    uns Dinge einprägen und handeln: Durch die Bewegung, Erforschung und Betätigung des Körpers können wir Erinnerungen hervorrufen, auf die wir sonst keinen Zugriff haben, und uns damit anders an der Gestaltung des Staatsapparats beteiligen. Ertem widmet sich der Verletzbarkeit im Tanz und betont dabei ihre ethische und politische Beschaffenheit. In ihrer Lesart bedeutet Verletzbarkeit eine Offenheit dafür, affiziert zu werden und zu affizieren – als Voraussetzung für Lernen, Empathie, Bindung und Gemeinschaft. Im Prozess des Verletzbar-Werdens, in dem wir uns dem Unbekannten, Unkontrollierbaren und Unbequemen aussetzen, können wir über uns selbst hinausgehen und Grenzen verwerfen.

    sowie:
    Impuls
    Fr 17. Juni, 15:30 – 16:30, Schauspiel – Bühne
    Englisch, mit Simultanübersetzung

    Gurur Ertem (TR) Kultursoziologin, Kuratorin
    Tom Tlalim (UK) Wissenschaftler, Soundkünstler

  • 13:15 - 13:45    Oper - Kleiner Ballettsaal & Schauspiel - Probebühne

    Physical Explorations

    I. Reynolds, L. Rodrigues
    Physical Explorations

    In der Mittagspause sind Interessierte und bewegungshungrige Kongressteilnehmer*innen herzlich eingeladen, historische und zeitgenössische Trainingsansätze im Tanz physisch zu erproben. Studierende des Masterstudiengangs Zeitgenössische Tanzpädagogik MA CoDE an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main (HfMDK) geben einen praktischen Einblick in Techniken aus dem Ausdruckstanz, Modernen Tanz und anderen historischen und zeitgenössischen Stilrichtungen sowie Hybridformen verschiedener Praktiken. Jenseits eines tradierten, linearen Geschichtsverständnisses und einer hauptsächlich didaktischen Ausrichtung sollen offene Vermittlungsansätze einen spielerischen Zugang zu Bewegung und Tanz ermöglichen.

    Physischer Workshop (2 parallel)

    mit Ilana Reynolds, Oper – Kleiner Ballettsaal
    Diese 'physical exploration' ist von Katherine Dunhams Arbeit inspiriert. Indem wir die Füße erden und das Rückgrat anregen, begeben wir uns sanft in einen Rhythmus hinein. Diese Kadenz, die durch die verschiedene Artikulationen des Körpers verläuft, leitet unseren Tanz im Raum und miteinander.

    mit Leonardo Rodrigues, Schauspiel – Probebühne
    In dieser von den Ideen und Erkenntnissen der Arbeit von Klauss Vianna inspirierten 'physical exploration' tauchen wir ein in einen Prozess, der den Körper durch die Konzentration auf drei Elemente bewegt: Körperwahrnehmung, die Herstellung von Sinnesempfindungen, Aufmerksamkeit/Präsenz. Indem wir mit unterschiedlichen Dynamiken und Verständnissen der Körperfunktionalität spielen, entdecken wir neue Möglichkeiten, uns auszudrücken. Die Armhaltungen des klassischen Balletts bilden den Ausgangspunkt für die Herstellung einer gemeinsamen und spielerischen Logik.

    sowie:
    Fr 17. Juni, 13:15 - 13:45
    mit Veronica Garzon, Oper  Kleiner Ballettsaal
    mit Julia Kathriner, Schauspiel – Probebühne

    So 19. Juni, 13:15 - 13:45
    mit Katarzyna Ustowska, Oper – Großer Ballettsaal
    mit Britta Schönbrunn, Cumberlandsche Bühne

    Verónica Garzón (ES), Julia Kathriner (CH), Ilana Reynolds (US), Leonardo Rodrigues (BR), Britta Schönbrunn (DE),
    Katarzyna Ustowska (PL) Tänzer*innen, Student*innen MA CoDE
    Ingo Diehl (DE) Professor MA CoDE
    Susanne Triebel (DE) Koordinatorin, Dozentin MA CoDE

Sa 18. Juni    14:00

  • 14:00 - 15:30    Schauspiel - Bühne

    Traversing the contemporary

    Intertwined Practices of Contemporary Dance in Germany

    S. Chatterjee, J. Devi

    Zwei Choreografinnen, ein Interesse: Johanna Devi und Sandra Chatterjee beschäftigen sich beide mit der Verbindung von zeitgenössischen euro-amerikanischen Tanztechniken und den Bewegungssprachen klassischer Tänze aus Indien. In einer dialogischen Lecture Performance stellen beide ihre choreografischen Arbeiten anhand konkreter Beispiele vor und beleuchten im Gespräch ihre ästhetische Verwandtschaft, aber auch die Unterschiedlichkeit der ihnen aufgrund ihrer Herkunft zugeschriebenen
    Identitäten.
    Im zweiten Teil der Veranstaltung diskutieren Claudia Jeschke und Sandra Chatterjee die Relevanz migratorischer Identitäten im ‚modernen' europäischen Tanz der 1920er und 30er Jahre am Beispiel des indischen Choreografen Uday Shankar sowie seines russischen Kollegen Alexander Sacharoff. Wie exklusiv ist die ästhetische Kategorie des Zeitgenössischen im (kontinental-)europäischen Tanz? An welche Vergangenheit knüpft zeitgenössische Arbeit an, von welcher grenzt sie sich ab?

    Lecture performance, Gespräch

    Sandra Chatterjee (DE) Choreografin, Kulturwissenschaftlerin
    Johanna Devi (DE) Tänzerin, Choreografin

  • 14:00 - 15:30    Cumberlandsche Bühne

    Working practices - here and now

    M. Nestora, B. Panagiotara, S. Tsintziloni

    Die Diskussion zwischen einer Tanzhistorikerin, einer Choreografin und einer Journalistin konzentriert sich auf die künstlerische Szene in Athen unter den derzeitigen soziopolitischen Bedingungen sowie auf das Projekt ‚Collective Choreography' der griechischen Choreografin Mariela Nestora. Dabei wird der Umgang mit ‚Continuous Presentness', einer kontinuierlichen Gegenwärtigkeit, zum methodischen Handwerkszeug, um einen Diskurs über Arbeitsbedingungen und -weisen zu eröffnen. Was bedingt Zeitgenossenschaft und deren Formen künstlerischer Produktion? Und vorausgesetzt, man versteht Zeitgenossenschaft als fortlaufenden Sinnzusammenhang, in dem sich immer wieder neue künstlerische und soziale Räume eröffnen: Wie kann eine kollektive künstlerische Praxis etwas dazu beitragen?

    Diskussion

    Mariela Nestora (GR) Choreografin
    Betina Panagiotara (GR/UK) Tanzforscherin, Journalistin
    Steriani Tsintziloni (UK) Tanzhistorikerin

  • 14:00 - 16:00    Schauspiel - Theatermuseum

    Let's talk about work, honey!

    Part II K. Behkalam, C. Bosse, A. Etteldorf, I. Fayed, A. Shibli, F. Tsitsopoulos, A. Zaides
    Let's talk about work, honey!© Claudia Bosse

    Für ihren dreiteiligen Salon 'Let's talk about work, honey!' hat die Choreografin Claudia Bosse Praktiker*innen aus unterschiedlichen künstlerischen Disziplinen zu gemeinsamen Arbeitssessions eingeladen.
    In je drei Dialogpaarungen treffen Choreograf*innen und Filmemacher*innen, Dramaturg*innen und Performer*innen in einem installativen Setting aufeinander, um in experimentellen Anwendungen anhand von unvollendeten Arbeiten Parallelen und Unterschiede ihrer spezifischen Arbeitsweisen zu untersuchen. Die unvollendenten Arbeiten werden zueinander ins Verhältnis gesetzt, um die Paradigmen zeitgenössischen Kunstschaffens in verschiedenen soziopolitischen Kontexten zu diskutieren.
    Unter welchen Bedingungen entsteht Kunst heute, bzw. wie unterscheiden sich die Produktionsbedingungen in Ländern wie Deutschland und Österreich von denen in Ägypten, Griechenland oder Palästina? Gegen welche Strukturen gilt es transnational anzukämpfen? Und offenbart sich in diesem potenziellen Widerstand ein politisches Moment der zeitgenössischen Choreografie?

    Salon, Workshop 

    sowie:
    Fr 17. Juni, 16:00 – 18:00 Part I
    Sa 18. Juni, 17:00 – 19:00 Part III

    Kaya Behkalam (DE/EG) Filmemacher, Künstler (anstelle von Doa Aly)
    Claudia Bosse (DE) Künstlerin, Choreografin
    Anna Etteldorf (AT) Projektkoordinatorin
    Ismail Fayed (EG) Autor, Wissenschaftler
    Adania Shibli (PS/DE) Autorin (anstelle von Tzeni Argyriou)
    Filippos Tsitsopoulos (GR) Künstler
    Arkadi Zaides (IL) Choreograf

  • 14:00 - 16:30    Oper - Probebühne 2

    The physicality and performativity of bordering processes

    Workshop K. Flade, K. Jarrar
    The physicality and performativity of bordering processes© Khaled Jarrar

    'Home is not where you were born; home is where all your attempts to escape cease.' (Naguib Mahfouz)

    In diesem dialogischen Aufeinandertreffen reagieren die Theaterwissenschaftlerin Kristin Flade und der Künstler Khaled Jarrar auf die in Krisen- und Konfliktsituationen zu beobachtenden Bewegungen von und innerhalb von Massen. Sie richten ihren Blick auf die Körperlichkeit und Performativität von Grenzziehungsprozessen und fragen: Welches Wissen und welche Werkzeuge bieten Bewegung und körperliche Erfahrung, um Grenzen zu verstehen, sie darzustellen, zu legitimieren, herauszufordern, einzuüben und zu ästhetisieren? Wie kommen dabei Präsenz und Effekt, Disziplin, Empathie und Wahrnehmung ins Spiel und wie werden diese in Grenzziehungsprozessen verwendet und dargestellt? Wie wird Identität körperlich hergestellt, eingeübt, anerkannt und verworfen?

    sowie:
    Impuls
    Fr 17. Juni, 14:00 – 15:00, Schauspiel – Bühne
    Englisch, mit Simultanübersetzung

    Kristin Flade (DE) Theaterwissenschaftlerin, Autorin
    Khaled Jarrar (PS) Filmemacher, Künstler

  • 14:00 - 17:00    Künstlerhaus - Jo-Jo Saal

    De-Colonizing Dance: Postcoloniality and Contemporaneity

    Part II G. Acogny, C. Jansen, G. Klein, M. Nyamza
    De-Colonizing Dance: Postcoloniality and Contemporaneity

    (Tanz-)Kunst aus afrikanischen Ländern ist ‚en vogue'. Durch auffällig viele Förderprogramme boomt der Markt für künstlerische Koproduktionen zwischen afrikanischen und deutschen Künstler*innen. Eines der häufigsten Antragskriterien lautet, ein Konzept auf der Basis eines ‚gleichberechtigten Miteinanders' zu entwickeln. Doch ein ‚Miteinander' jenseits formaler Pflichterfüllung kann nur entstehen, wenn (post-)koloniale Imaginationen radikal hinterfragt und thematisiert werden. Es geht um das Wie des Miteinanders – in politischer wie in künstlerischer Hinsicht. Welches sind die ästhetischen und diskursiven Praktiken einer (tanz-)kulturellen Übersetzung? Was bedeutet der Begriff ‚zeitgenössisch' im Kontext globaler und postkolonialer Tanzkulturen? Zusammen mit den Choreograf*innen Germaine Acogny (Senegal) und Mamela Nyamza (Südafrika) können die Teilnehmer*innen in einem Forschungslabor einen angewandten Diskurs zur Dekolonialisierung des Tanzes erproben.

    Forschungslabor
    Anmeldung erforderlich

    sowie:
    Part I
    Sa 18. Juni, 10:00 - 13:00, Künstlerhaus - Jo-Jo Saal

    Germaine Acogny (SN) Choreografin, Tänzerin 
    Claude Jansen (DE) Tanzwissenschaftlerin
    Gabriele Klein (DE)  Tanzwissenschaftlerin, Soziologin
    Mamela Nyamza (ZA) Choreografin, Tänzerin

  • 14:00 - 18:00    Oper - Marschnersaal

    Embodying the political

    A. Božić, J. Deck, I. Ivković, J. Jordan, R. Najdi

    Über das Politische in den Darstellenden Künsten wird in den letzten Jahren wieder verstärkt diskutiert, nicht zuletzt seit die belgische Politikwissenschaftlerin Chantal Mouffe über einen neuen Typus von Künstler-Aktivist*innen, den sogenannten Artivists, geschrieben hat. Laut Mouffe löst sich in den Aktionen der Artivists die starre Unterscheidung zwischen Kunst und Politik auf und Interventionen im öffentlichen Raum ersetzen distanzierte Kritik. Das Labor möchte diese These kritisch untersuchen. Dafür werden international agierende, politisch aktive Künstler*innen anhand eigener dokumentierter Aktionen ihre Ansätze vorstellen und über Fragen des Politischen in der Kunst debattieren. Kunst-Aktivist John Jordan (labofii) trifft auf die Künstlerin Rima Najdi und Dramaturgin Ivana Ivković auf die Choreografin Andrea Božić.

    Forschungslabor

    Andrea Božić (HR/NL) Choreografin
    Jan Deck (DE) Regisseur, Dramaturg, Kurator 
    Ivana Ivković (RS) Dramaturgin

    John Jordan (UK) Kunst-Aktivist
    Rima Najdi (LB/DE) Künstlerin

Sa 18. Juni    15:00

  • 15:00 - 18:00    Oper - Kleiner Ballettsaal

    Actions of Nothingness

    M. Greil, K. Kussmaul, S. Scheidl

    Ist das Nichts wirklich das ultimative Formlose? Können Konzeptionen des Nichts einen Denkenden in Bewegung versetzen? Kann das Unbestimmte, das Undefinierbare Anlass und Ursache für performative Entdeckungen sein? Was könnte eine Zeitgenossenschaft bedeuten, die das Nicht-Handeln und die Frage nach der Substanz des Nicht-Seins untersucht und sich damit selbst sozusagen an den ‚Rändern des Nichts’ verortet? Das Wiener Künstlerinnenkollektiv SOMEX, das somatische Methoden hinsichtlich ihrer partizipativen Anwendbarkeit erforscht, untersucht in diesem Workshop zusammen mit den Teilnehmer*innen, welche Denk- und Bewegungs- figuren sich rund um den Begriff des Nichts entwickeln lassen. ‚Nichts’, ‚Leere’, ‚Abwesenheit’ werden in verschiedenen europäischen und außer-europäischen Kulturkreisen vollkommen anders definiert und bewertet. Die Teilnehmer*innen werden diese Unterschiede praktisch und diskursiv reflektieren sowie sich der Dialektik von ‚Etwas’ und ‚Nichts’, von Handeln und Nicht-Handeln sowie den Bedeutungsfeldern des Nichts und ihrer Resonanz in Choreografie und Bewegung nähern.

    Embodied discourse, Somatischer Workshop
    Anmeldung erforderlich
    Bitte bringen Sie bequeme Kleidung mit

    Mariella Greil (AT) Performerin, Choreografin
    Kerstin Kussmaul (AT) Bewegungsforscherin, Choreografin, Lehrerin
    Sylvia Scheidl (AT) Performerin, Lehrerin

  • 15:00 - 18:00    Oper - Physioraum

    Nutrition, training and prevention

    A. Hauschild, E.-M. Kraft, A. Starr

    Die tanzmedizinischen Beratungen dienen der umfassenden Prävention von Verletzungen, der Information und Aufklärung sowie der Entwicklung eines Bewusstseins für körpergerechtes Training und potenzielle Risiken im eigenen Tanz- bzw. Berufsalltag. Sie fördern außerdem die Auseinandersetzung mit tanzmedizinischen Themen im Sinne der persönlichen Weiterbildung und Selbstpflege und bieten die Möglichkeit, sich mit Expert*innen aus Medizin, Therapie und Training zu vernetzen.
    In Einzelterminen können sich Tänzer*innen, Tanzschaffende und -pädagog*innen aller Sparten unentgeltlich zu Themen aus den Bereichen Ernährung, Training und Prävention von tamed, Tanzmedizin Deutschland e.V., beraten lassen.

    Anja Hauschild berät zu gesundheitlichen Problemen rund um das Tanzen, tanz(stil) spezifischen und individuellen Risikofaktoren sowie der Prävention von Tanzverletzungen.
    (Samstag 15:00-15:30 & 16:30-17:00 / Sonntag 10:00-10:30, 11:30-12:00 & 13:00-13:30)

    Eva-Maria Kraft berät zu Fragen rund um eine gesundheits- und leistungsfördernde Ernährung für Tänzer und Tanzschaffende.
    (Samstag 16:00-16:30 & 17:30-18:00 / Sonntag 11:00-11:30 & 12:30-13:00)

    Andreas Starr berät zu Fragen rund um die Planung, Gestaltung und Steuerung von Training.
    (Samstag 15:30-16:00 & 17:00-17:30 / Sonntag 10:30-11:00, 12:00-12:30 & 13:30-14:00)

    Beratung je 30 Min.
    Anmeldung erforderlich
    Sa 18. Juni, 15:00 - 18:00, Oper - Physioraum

    So 19. Juni, 10:00 – 14:00, Oper - Physioraum

    Anja Hauschild (DE) Ärztin, Tänzerin, geschäftsführendes Vorstandsmitglied von tamed
    Eva-Maria Kraft (AT) Ernährungsberaterin, Tanzpädagogin, Tänzerin
    Andreas Starr (AT) Tanzpädagoge, Tänzer

Sa 18. Juni    16:00

  • 16:00 - 17:30    Schauspiel - Bühne

    Funding practices: Keeping with the times?

    Rethinking Existing Funding Structures

    V. Battis-Reese, J. Benduski, D. Brandstätter, K. Evert, M. Freundt, H. Letonja, B. Masuch

    Welche Rollen spielen Ökonomisierung und Beschleunigung der Arbeitsprozesse in der Kunstförderung? Muss das Kunstschaffen den Strukturen der Förderung folgen oder wie kann eine Förderung aussehen, in der sich das kritische Potenzial der Kunst und die künstlerische Freiheit entfalten können? Aus der Perspektive der Tanzschaffenden nimmt diese Diskussionsrunde praxisorientiert die Möglichkeiten einer zeitgemäßen Förderung in den Blick. Sie fragt nach bereits vorhandenen Modellen, Hindernissen und Fortschritten auf dem Weg zu einer Stärkung der Tanzförderung in einem koordinierten Miteinander zwischen Bund, Ländern und Kommunen. Wie können sie weitergedacht werden, um den aktuellen Bedürfnissen einer sich stetig wandelnden Künstler*innen-Szene gerecht zu werden?

    Diskussion
    Deutsch, mit Simultanübersetzung

    Vera Battis-Reese (DE) Dresden Frankfurt Dance Company 
    Janina Benduski (DE) Bundesverband Freie Darstellende Künste 
    David Brandstätter (DE) shifts\art in movement
    Kerstin Evert (DE) K3 – Zentrum für Choreographie
    Michael Freundt (DE) Dachverband Tanz Deutschland
    Helge Letonja (DE) steptext dance project
    Bettina Masuch (DE) tanzhaus nrw

    In Kooperation mit Dachverband Tanz Deutschland

  • 16:00 - 17:30    Cumberlandsche Bühne

    Who's the party now sister?: Visible Acts

    W. Ho, R. Katz, B. Knaup, S. McGrandles, T. Sahlin, A. Siniarska, J.M. Smith, X. Taniko Dwertmann
    Who's the party now sister?: Visible Acts© Michiel Keuper

    Zahlreiche Werke feministischer Künstlerinnen der Vergangenheit sind längst in der öffentlichen Wahrnehmung und der Tanzgeschichtsschreibung in Vergessenheit geraten. Diesen möchten sich die Performerinnen Sheena McGrandles, Winnie Ho, Joy Mariama Smith und Tove Sahlin widmen, indem sie die unsichtbaren, vergessenen oder sogar zensierten Performances feministischer Künstlerinnen durch Live-Interventionen und Aktionen während des Tanzkongress in unser Bewusstsein zurückholen. Den Spuren verlorener Erinnerungen folgend, spielen sie mit Formen der Wiederaneignung oder des Zurückverfolgens.
    Ein Vortrag der Kuratorin Bettina Knaup sowie ein Gespräch der vier Performerinnen mit dem Berliner Kollektiv Female Trouble ergänzen und kontextualisieren die Auseinandersetzung: In welcher Weise können der historische Blick auf feministische Kunst ein heutiges Verständnis des Politischen, aber auch die gegenwärtige Situation von Tanz und Performancekunst neu beleuchten?

    Lecture, Talk, Artistic intervention

    Winnie Ho (CN) Tanzkünstlerin
    Roni Katz (DE) Performerin, Female Trouble Kollektiv
    Bettina Knaup (DE) Kuratorin, Dozentin
    Sheena McGrandles (DE) Choreografin, Performerin
    Tove Sahlin (SE) Performerin, Choreografin
    Agata Siniarska (DE) Performerin, Female Trouble Kollektiv
    Joy Mariama Smith (US/NL) Künstlerin, Aktivistin, Kuratorin
    Xenia Taniko Dwertmann (DE) Performerin, Female Trouble Kollektiv
    Britta Wirthmüller (DE) Choreografin, Tänzerin

  • 16:00 - 18:00    Künstlerhaus - Kino

    The live legacy project - film documentation

    Ein TANZFONDS ERBE Projekt

    A. Guerreiro, K. Schaffman
    The live legacy project - film documentation© Tim Richards

    Das groß angelegte Recherche-Projekt ‚The Live Legacy Project' der Hamburger Choreografin Angela Guerreiro geht den Verbindungen zwischen dem Judson Dance Theater Movement in New York und dem zeitgenössischen Tanz in Deutschland nach. Auf zahlreichen Wegen, u.a. über niederländische Ausbildungsinstitutionen, und durch den Einfluss vieler Persönlichkeiten fanden seit den 60er Jahren die radikalen Ideen und neuen ästhetischen Formen der amerikanischen Avantgarde ihren Weg in die
    deutsche Tanzlandschaft und -ausbildung. Während eines sechstägigen Symposiums im tanzhaus nrw im Juli 2014 tauschten sich Choreograf*innen, Tänzer*innen, Studierende und Lehrende über diese vielfältigen Einflüsse aus und machten im Rahmen von insgesamt 60 Workshops, Lectures und Gesprächen Tanzgeschichte lebendig. Angela Guerreiro und ihre Projektpartnerin Karen Schaffman stellen zum ersten Mal die vom Deutschen Tanzfilminstitut Bremen produzierte Filmdokumentation des Symposiums vor.

    Präsentation, Gespräch

    Angela Guerreiro (DE) Kuratorin, Produzentin, Dozentin, Tänzerin, Choreografin
    Karen Schaffman (US) Tanzkünstlerin, Professorin, Kuratorin

    The Live Legacy Project is funded by TANZFONDS ERBE – an initiative of the German Federal Cultural Foundation.

  • 16:00 - 18:30    Oper - Großer Ballettsaal

    Choreography and conflict

    Workshop D. Caspersen
    Choreography and conflict© Marion Borriss

    ‘Conflict is not only a place of possibility, but the origin of all creative action.’ (Dana Caspersen)

    Der Fokus dieser Veranstaltung liegt auf der Art und Weise, wie Konflikt und Krise die Choreografie als Praxis und konzeptuellen Rahmen herausfordern und ihrerseits von dieser herausgefordert werden. In ihrem Vortrag und Workshop widmet sich die Tänzerin und Konfliktexpertin Dana Caspersen der Fähigkeit des Individuums, zerstörerische Systeme auf positive Weise zu verändern. Die interaktive Veranstaltung bietet den Teilnehmer*innen Einblicke in die körperlichen Methoden, die Caspersen entwickelt hat, um etwas über Konflikte – von zwischen-menschlichen bis internationalen – zu lernen, sie zu erleben und zu verändern. Das Impulsreferat des Choreografen und Performers Arkadi Zaides bezieht sich auf seine künstlerische Arbeit zur politischen und gesellschaftlichen Situation in Israel/Palästina. Durch die Auseinandersetzung mit den körperlichen Reaktionen und Aktionen, die in Konfliktsituationen zu Tage treten, stellt er in seiner künstlerischen Praxis kritische Fragen zu Partizipation und Verantwortung.

    Anmeldung erfoderlich

    sowie:
    Impuls
    Sa 18. Juni, 10:00 - 11:00, Schauspiel - Bühne
    Englisch, mit Simultanübersetzung

    Dana Caspersen (US) Konfliktspezialistin, Autorin, Künstlerin 

  • 16:00 - 18:30    Schauspiel - Probebühne

    The Body's agency in bordering processes

    Workshop T. Medak, C. Parkinson

    Die Frage nach dem Verhältnis von künstlerischen und sozialen sowie zivilgesellschaftlichen und politischen Bewegungen und Praktiken ist sowohl für das Feld der Choreografie als auch das der Border Studies prägend. Die Tänzerin Chrysa Parkinson und der Philosoph Tomislav Medak widmen sich in ihrem Beitrag der Frage
    der Handlungsfähigkeit des Körpers in Grenzziehungsprozessen. Chrysa Parkinson nimmt die Grenze in den Blick, mit der sich Tänzer*innen in jedem künstlerischen
    Prozess auseinandersetzen: die Grenze, die zwischen dem Schaffen von Bewegung und der Aneignung oder Reproduktion derselben liegt. Tomislav Medak zeigt anhand von Beispielen, wie sich der Tanz in der kapitalistischen Moderne entwickelt hat: Während die Körper der Arbeiter*innen der Disziplinierung der Maschinen unterworfen wurden, begründete der moderne Tanz seinen Autonomieanspruch in den expressiven Fähigkeiten eines befreiten Körpers. Der Beitrag folgt der Annahme, dass der Tanz heute herausgefordert ist, Distanz zu einem binären Verständnis von ‚Innen' und ‚Außen' einzunehmen, und neu nach dem Widerständigen zu suchen.

    sowie:
    Impuls
    Sa 18. Juni, 11:30 – 12:30, Schauspiel – Bühne
    Englisch, mit Simultanübersetzung

    Tomislav Medak (RS) Philosoph, Künstler
    Chrysa Parkinson (SE) Tänzerin

Sa 18. Juni    17:00

  • 17:00 - 17:45    Kunstverein

    Private: Wear a Mask when you talk to me

    A. Bachzetsis

    Erstmalig zeigt der Kunstverein Hannover einen ausführlichen Querschnitt aus installativen Arbeiten der Tänzerin, Choreografin und Bildenden Künstlerin Alexandra Bachzetsis. Codes, die Bewegungen beeinflussen, sind Ausgangspunkt von Bachzetsis Arbeiten. Angeregt durch Gesten und Ausdrücke der Populär-, Hoch- sowie Subkultur, untersucht sie in zahlreichen ihrer Werke wie
    wir – bewusst oder unbewusst – unseren Körper und unsere Identität immer wieder neu erfinden.
    In der 2016 entstandenen Performance ‚PRIVATE’ collagiert Bachzetsis verschiedene Genres und Tanzstile: vom erotischen Posieren, über gymnastische Elemente oder Yoga Übungen bis hin zu Pop-Zitaten. Das Sehen und Gesehenwerden sowie Maskeraden (des Alltags) werden in dem facettenreichen Stück ebenso thematisiert wie das Publikum selbst, als Gegenüber und konstitutiver Teil der Aufführungssituation.

    Performance
    Im Rahmen des internationalen Ausstellungsprojekts ‚Körper und Bühnen‘ des Kunstvereins Hannover

    Alexandra Bachzetsis (CH) Künstlerin, Choreografin

  • 17:00 - 19:00    Schauspiel - Theatermuseum

    Let's talk about work, honey!

    Part III K. Behkalam, C. Bosse, A. Etteldorf, I. Fayed, A. Shibli, F. Tsitsopoulos, A. Zaides
    Let's talk about work, honey!© Claudia Bosse

    Für ihren dreiteiligen Salon 'Let's talk about work, honey!' hat die Choreografin Claudia Bosse Praktiker*innen aus unterschiedlichen künstlerischen Disziplinen zu gemeinsamen Arbeitssessions eingeladen.
    In je drei Dialogpaarungen treffen Choreograf*innen und Filmemacher*innen, Dramaturg*innen und Performer*innen in einem installativen Setting aufeinander, um in experimentellen Anwendungen anhand von unvollendeten Arbeiten Parallelen und Unterschiede ihrer spezifischen Arbeitsweisen zu untersuchen. Die unvollendenten Arbeiten werden zueinander ins Verhältnis gesetzt, um die Paradigmen zeitgenössischen Kunstschaffens in verschiedenen soziopolitischen Kontexten zu diskutieren.
    Unter welchen Bedingungen entsteht Kunst heute, bzw. wie unterscheiden sich die Produktionsbedingungen in Ländern wie Deutschland und Österreich von denen in Ägypten, Griechenland oder Palästina? Gegen welche Strukturen gilt es transnational anzukämpfen? Und offenbart sich in diesem potenziellen Widerstand ein politisches Moment der zeitgenössischen Choreografie?

    Salon, Workshop 

    sowie:
    Fr 17. Juni, 16:00 – 18:00 Part I
    Sa 18. Juni, 14:00 – 16:00 Part II 

    Kaya Behkalam (DE/EG) Filmemacher, Künstler (anstelle von Doa Aly)
    Claudia Bosse (DE) Künstlerin, Choreografin
    Anna Etteldorf (AT) Projektkoordinatorin
    Ismail Fayed (EG) Autor, Wissenschaftler
    Adania Shibli (PS/DE) Autorin (anstelle von Tzeni Argyriou)
    Filippos Tsitsopoulos (GR) Künstler
    Arkadi Zaides (IL) Choreograf

Durchgehend

  • Theaterhof

    Ausdruck-Mobil

    MS Schrittmacher
    Ausdruck-Mobil© MS Schrittmacher

    Der Choreograf Martin Stiefermann und seine Compagnie MS Schrittmacher haben sich auf Spurensuche zu der Arbeit von über 30 deutschen Ausdruckstänzer*innen der 1920er, 30er und 40er Jahre begeben. Wohin es die heute vielfach unbekannten Tänzer*innen auf ihrer Flucht vor den Nationalsozialisten verschlagen hat und welche Wege sie auf ihrer Emigration beschritten, können die Kongressteilnehmer*innen im ‚Ausdruck-Mobil’ nachvollziehen. Der von MS Schrittmacher innen und außen informativ gestaltete Wohnwagen zeichnet mit der haptischen Rekonstruktion der Fluchtwege sowie Tabellen, Informationsmaterialien, Videos, Soundinstallationen und einer animierten Onlinepräsentation nach, welche künstlerischen Inspirationen die Ausdruckstänzer*innen in die Welt trugen und welche Einflüsse sie nach ihrer Rückkehr mit nach Deutschland brachten. Wissenswertes kann im ‚Ausdruck-Mobil’ ausgedruckt, auf Wunsch zugemailt oder direkt beim Rechercheteam vor Ort erfragt werden.

    Installation, Recherche, Choreografie Martin Stiefermann 
    Tänzerinnen in den Videos Brit Rodemund, Efrat Stempler, Johanna Lemke 
    Sound design Albrecht Ziepert
    Video Willi Neumann 
    Digitale Illustration Carolin Schultz 
    Rechercheassistenzen Antje Maria Lossin, Alisa Beckstein 
    Texte Hartmut Schrewe

    Eine Installation von MS Schrittmacher. Prodziert im Rahmen des POST – Ausdruckstanz in Israel, Deutschland und im Butoh Festival im Dock 11 Berlin 2015. Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds und unterstützt durch 50 Jahre Deutschland Israel.

  • Künstlerhaus

    Books on the move

    Librairie nomade A. Benoit, S. Pichon
    Books on the move© Stephanie Pichon

    Zu Gast beim Tanzkongress: die mobile Buchhandlung für alle, die tanzen, denken, sich bewegen. Das Sortiment dieser internationalen Buchhandlung für zeitgenössischen Tanz und Performance umfasst Bücher zu Choreografie, angewandter Anatomie und Körpererfahrung sowie theoretische Aufsätze und Biografien auf Deutsch, Englisch und Französisch. Neue Veröffentlichungen gehören ebenso zum Angebot wie schwer auffindbare Bücher rund um den zeitgenössischen Tanz.

    Agnès Benoit (FR) Tänzerin
    Stéphanie Pichon (FR) Journalistin

  • Kunstverein

    Körper und Bühnen

    A. Bachzetsis, V. Davis, A. Linder, S. Nashat

    Mit dem internationalen Ausstellungsprojekt ‚Körper und Bühnen‘ richtet der Kunstverein Hannover einen assoziativen Blick auf die Schnittstelle von Performance, Tanz und Bildender Kunst. Mit Installationen und Performances erforschen die Künstler*innen Alexandra Bachzetsis, Vaginal Davis, Adam Linder und Shahryar Nashat unterschiedliche Arten der Darstellung des Körpers im Raum. Displays, filmische Arbeiten und Live-Interventionen hinterfragen, wie sich Menschen ihrem Gegenüber präsentieren und welche Posen sie im Alltag und im Rahmen künstlerischer (Selbst-)Inszenierung einnehmen. Wie stellen wir uns dem Anderen, der Außenwelt dar? Was bedeutet Darstellung im Ausstellungskontext oder für den Bühnenraum? Bei der künstlerischen Annäherung an diese Fragen werden ganz selbstverständlich die Grenzen zwischen den Künsten überschritten.

    11. Juni – 28. August 2016
    Öffnungszeiten
    Di – Sa, 12:00 – 19:00
    So, 11:00 – 19:00
    Kunstverein Hannover

    Eintritt frei für Kongressteilnehmer 

    Führungen 
    Fr 17. Juni, 15:00 – 16:00
    Kathleen Rahn Direktorin Kunstverein Hannover

    So 19. Juni, 14:00 – 15:00
    Turnusführung

    So 19. Juni, 15:00 – 16:00
    Dialogführung 
    Jörg Mannes Balletdirektor Staatsoper Hannover 
    Kathleen Rahn Direktorin Kunstverein Hannover 

    Gefördert von der Kulturstiftung des Bundes, Stiftung Niedersachsen, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur, der Landeshauptstadt Hannover und Pro Helvetia/Schweizer Kulturstiftung.

  • Künstlerhaus

    Transition - Tanz des Lebens

    Fotoausstellung im Künstlerhaus Insa Hagemann feat. Karine Seneca

    Ganz allein steht Karine Seneca auf der großen, schwarzen Bühne. Es ist eine Szene aus den Proben von 'Madame Bovary' an der Staatsoper Hannover. Mit der Rolle der Emma Bovary beendete sie ihre Karriere als Balletttänzerin. Die letzte Premiere, der letzte Tanz in Hannover und ihr allerletzter Auftritt waren gekommen. 'Ein einsamer Moment', sagt Karine zu dem Augenblick an dem sich der Vorhang das letzte Mal schloss.

    Für die damals 40-jährige Französin war dies eine Zeit voller Spannung, Leistungsdruck und großen Erwartungen, aber auch ganz eigenen Gefühlen aus Abschied, Unsicherheit und Neuorientierung. Mit 17 begann sie ihre Karriere als Mitglied im Basler Ballett. Nach Stationen an der Deutschen Oper am Rhein, beim Züricher Ballett und beim Boston Ballett ging sie 2008 nach Hannover. Doch vieles hat sich verändert. Die Schritte sind schwerer geworden, die Gelenke verschlissen. Schmerzen, die nie wieder aufhören werden. Ein Gastspiel in Heilbronn beendet die Spielzeit und damit den Spitzentanz für Karine Seneca. Ein abruptes Berufsende in der Lebensmitte. 

    Wie fühlt man sich, wenn das ganze Leben aus Tanz besteht, dieses aber zu Ende geht? 
    Die Fotografin Insa Cathérine Hagemann begleitete die Balletttänzerin Karine Seneca
    über einen Zeitraum von zwei Jahren (von 2012 bis 2014) von den Proben zu ihrer letzten Hauptrolle bis zurück in ihre Heimat Cannes. Eine Auswahl dieses sehr persönlichen Portraits ist während des Tanzkongress 2016 im Künstlerhaus zu sehen.

    Insa Hagemann (DE) Fotografin

     

    Transition - dance of life from Insa Cathérine Hagemann on Vimeo.