So, 9. Juni 09:00
-
09:00 - 09:45 tanzhaus, Studio 2
Smoothie
Warm-upEin gesunder Cocktail für den Körper. Das Warm-up mischt Elemente aus dem Yoga und somatischen Techniken wie Body-Mind Centering und Feldenkrais mit zeitgenössischen/modernen Tanzideen. Gelenke werden mobilisiert, um die Durchlässigkeit und das körperliche Wohlbefinden zu steigern. ‚Smoothie‘ soll den Teilnehmern helfen, entspannt den Sitzmarathon danach anpacken zu können.
‚Smoothie‘ ersetzt ‚Körpertraining‘
Rita Aozane Bilibio (D) Tänzerin
-
09:00 - 09:45 tanzhaus, Studio 3
Smoothie
Warm-upEin gesunder Cocktail für den Körper. Das Warm-up mischt Elemente aus dem Yoga und somatischen Techniken wie Body-Mind Centering und Feldenkrais mit zeitgenössischen/modernen Tanzideen. Gelenke werden mobilisiert, um die Durchlässigkeit und das körperliche Wohlbefinden zu steigern. ‚Smoothie‘ soll den Teilnehmern helfen, entspannt den Sitzmarathon danach anpacken zu können.
Damian Gmuer (D) Capoeira Lehrer
So, 9. Juni 10:00
-
10:00 - 10:45 Capitol, Club Video
Tanz, Yoga und urbaner Aktivismus als parallele Praxis
Das tänzerische Selbstverständnis Indiens ist nach wie vor vom klassischen Tanz und seinem verklärenden Blick auf die Vergangenheit geprägt. Als Reaktion darauf verbindet das von Navtej Johar gegründete Studio Abhyas in Neu-Delhi Yoga, Tanz und urbanen Aktivismus miteinander. Diese drei auf den ersten Blick völlig unabhängigen Körperpraktiken befruchten einander kontinuierlich gegenseitig und helfen so, ein physisches Bewusstsein für das „Hier und Jetzt“ zu entwickeln, das uns in die Lage versetzt, auf die komplexe urbane Realität einer Millionenstadt zu reagieren und einzuwirken. Dem apolitischen Vergangenheitskult im klassischen Tanz wird so eine zeitgenössische politische Kunstform entgegengesetzt.
Navtej Johar (IND) Choreograf
-
10:00 - 11:30 tanzhaus, Studio 2
Artistic Research Lab: The Tandem Series
‚The Tandem Series‘ versucht, die Trennung zwischen Theorie und Praxis aufzuheben. In drei Tandems arbeiten jeweils ein Künstler und ein Wissenschaftler zusammen. So untersuchen die Choreografin Katja Münker und der Kulturwissenschaftler Ralph Fischer das Phänomen „Gehen” im Performance-Kontext, die Tänzerin Paula Kramer und die Philosophin Wallace Heim beschäftigen sich mit ortsspezifischen Performances zu den Themen Landschaft, Natur und Ökologie, und der Tänzer Joa Hug erforscht gemeinsam mit der Philosophin Mónica Alarcón, welches spezifische Wissen durch tänzerische Praxis entsteht. Abschließend werden die Eindrücke, Einsichten und Erfahrungen aus den Tandems in einem Wrap-up von Robin Nelson zusammengetragen und mit Blick auf die Diskussion um künstlerische Forschung ausgewertet.
Konzept:
Joa Hug (D) in Zusammenarbeit mit Paula Kramer, Katja Münker (D)Tandem 3: Verkörpertes Wissen
Joa Hug (D) Tänzer, Forscher
Mónica Alarcón (D) Philosophin -
10:00 - 12:00 tanzhaus, Studio 1
Emerging Artists
Zwischen Tanzausbildung und Tanzmarkt
In den letzten Jahren sind zahlreiche Ausbildungsgänge für Choreografie, Tanz, Tanzvermittlung oder Performance entstanden. Die Absolventen stehen einem zeitgenössischen „Tanzmarkt“ gegenüber, auf dem sich verschiedenste Formate entwickelt haben, um den Markteintritt zu ermöglichen. Doch sind Ausbildungsgänge und Tanzmarkt aufeinander abgestimmt? Ergänzen sie sich – oder stehen sie sich möglicherweise diametral gegenüber? Was erwartet ein freies Produktionssystem, was Stadt- und Staatstheater von jungen Künstlern? Berücksichtigen Hochschulausbildungen diese Erwartungen? Wird „zu viel“ ausgebildet?
Nik Haffner (D) Choreograf, Dozent Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin
Joanna Lešnierowska (PL) Kuratorin, Dramaturgin, Kritikerin Adam Mickiewicz University Poznań
Bettina Masuch (D) Kuratorin Tanz im August
Jan Pusch (D) Choreograf Theater BraunschweigModeration:
Gabriele Naumann-Maerten (D) Kulturmanagerin -
10:00 - 12:00 Capitol, Studio
Mindmap
Erste Stunde eines Handbuchs für die Politik
Die Kulturförderung gehört auf kommunaler und Länderebene zu den sogenannten freiwilligen Leistungen. Setzt die Verwaltung den Rotstift im Haushalt an, sind an erster Stelle die Kultur und in Folge gerade der Tanz von Sparmaßnahmen betroffen. Wie kann ein Handbuch zu Beratung und Aufklärung von Kommunal- und Landespolitikern aussehen, damit der Tanz zum unverzichtbaren Bestandteil der Kulturförderung wird und fest in der Agenda verankert bleibt? Um den Tanz für die Politik greifbar und begreifbar zu machen, lädt dieses Labor ein, kreativ an den Inhalten für eine Art „Leitfaden“ zur Kunstform Tanz mitzuarbeiten.
In deutscher Sprache
Mit Gästen aus Politik und Tanz
Moderation:
Arnd Wesemann (D) Journalist, Redakteur tanz
Konzept:
BBTK/Bundesdeutsche Ballett- und Tanztheaterdirektoren Konferenz -
10:00 - 12:45 tanzhaus, Studio 6
Choreografie, Protest, Öffentlichkeit
Lässt sich Protest choreografieren? Lässt sich mit Choreografie protestieren? Das Labor thematisiert das Verhältnis von Ästhetischem und Politischem. Es fragt sowohl nach der Rolle der Choreografie in aktuellen urbanen Demokratisierungsbewegungen als auch nach den politischen Dimensionen von künstlerischen Performances im öffentlichen Raum: Unter welchen Bedingungen wird ein städtischer Raum mit den Mitteln der Choreografie zu einer politischen Öffentlichkeit transformiert? Diese und andere Fragen werden anhand von aktuellen Beispielen und mit Hilfe von künstlerisch-wissenschaftlichen Verfahren diskutiert.
Gabriele Klein (D) Tanzwissenschaftlerin, Soziologin
Oliver Marchart (D) Soziologe
Martin Nachbar (D) Choreograf
Vassilis Tsianos (D) Soziologe, Mitbegründer Kanak Attak
Margarita Tsomou (D) Wissenschaftlerin, Mitherausgeberin Missy Magazine -
10:00 - 13:00 tanzhaus, Großer Saal Video
Here is You and not Me
Über das Verhältnis von Tanz und Architektur
Tanz und Architektur strukturieren den Raum sowohl durch Bewegung als auch durch Begrenzung. Mitglieder des Kölner MichaelDouglas Kollektivs und der Architekt Michael Steinbusch geben Einblicke in ihre langjährige Forschungsarbeit zu den Wechselwirkungen zwischen beiden Disziplinen. Das Labor bindet die Teilnehmer als Tänzer ein und erforscht in einfachen Übungen das Zusammenspiel von Körpern, Raum und Objekten.
Douglas Bateman, Michael Maurissens, Susanne Grau, Sabina Perry, Adam Ster (D) Tänzer, Choreografen, Mitglieder MichaelDouglas Kollektiv
Michael Steinbusch (D) Architekt
So, 9. Juni 11:00
-
11:00 - 11:45 Capitol, Club Video
ARC.HIVE of Contemporary Arab Performing Arts
Die systematische Auslöschung und Neuschreibung von Geschichte war ein konstantes Merkmal der politischen Regime in der arabischen Welt. Dies betrifft ebenfalls die Geschichte der darstellenden Künste und Künstler. Das von der in Kairo ansässigen Plattform HaRaKa initiierte Projekt ARC.HIVE will der zeitgenössischen darstellenden Kunst aus den arabischen Ländern ein Gedächtnis geben. Dazu sollen die Werke arabischer Künstler systematisch gesammelt und in drei physischen Archivstätten in Afrika, Europa und den USA aufbewahrt werden. Zusätzlich wird in Kairo eine Forschungsgruppe für Performance und Bewegung im arabischen Sprachraum eingerichtet. Im Rahmen des Tanzkongresses diskutieren die an ARC.HIVE beteiligten Partner Fragen, die für sie von zentraler Bedeutung sind, wie etwa die Rolle der arabischen Kunst für den politischen Wandel.
ARC.HIVE team & think-tank:
Neveen Allouba (EGY/UK), Ismail Fayed (EGY), Daniel Peslari (RO)
Jacqueline Davies (USA) geschäftsführende Leiterin New York Public Library for the Performing Arts
Maaike Bleeker (NL) Kulturwissenschaftlerin
Burt Ramsay (UK) Professor für Tanzgeschichte, School of Arts, De Montfort University, Leicester, UK
Thomas Thorausch (D) stellv. Leiter Deutsches Tanzarchiv KölnModeration:
Adham Hafez (EGY) Choreograf, Komponist Initiator HaRaKa & ARC.HIVE
Konzept:
HaRaKa Dance Development and Research -
11:00 - 12:00 Capitol, Theatersaal Video
Ballett für das 21. Jahrhundert
Martin Schläpfer denkt in seiner choreografischen Arbeit ganz bewusst das klassische Erbe weiter. Sein Ballett am Rhein, das er seit 2009 als Direktor und Chefchoreograf leitet, präsentiert nicht nur das Repertoire des 20. Jahrhunderts, sondern leistet mit Uraufführungen auch einen Beitrag zum zeitgenössischen Tanz. Im Rahmen seiner Lecture Demonstration reflektiert Martin Schläpfer gemeinsam mit seiner Dramaturgin Anne do Paço die Bedeutung des Repertoires für sein ‚Ballett für das 21. Jahrhundert‘ und gibt anhand von Probenausschnitten seines neuesten Stücks ‚Nacht umstellt‘ Einblicke in seine Arbeitsweise.
Martin Schläpfer (D) Ballettdirektor
Anne do Paço (D) Dramaturgin
Mit Tänzern des Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg:
Ann-Kathrin Adam, Doris Becker, Yuko Kato, Alexandre Simões -
11:00 - 12:45 tanzhaus, Studio 3
Dance and Aging
Tanz in der zweiten Lebenshälfte
Können ältere Tänzerinnen etwas, das junge nicht können? Was bietet Tanz älteren Menschen? Die Gesellschaft für Tanzforschung präsentiert eine Posterausstellung zum Thema ‚Dance and Aging/Tanz in der zweiten Lebenshälfte‘, die zentrale Ergebnisse wissenschaftlicher und künstlerischer Untersuchungen zur Frage des „Älter Werdens“ zusammenfasst. Neben der Förderung gesellschaftlicher Teilhabe und der Verbesserung von körperlicher Fitness geht es auch darum, welchen Beitrag Ältere für die Vermittlung von Tanzkultur leisten können. Im Rahmen des Salons werden diese und andere Themen mit Experten diskutiert.
In deutscher Sprache
Hubert Dinse (D) Neurologe Ruhr-Universität Bochum
Gabriele Gierz (D) Choreografin
Krystyna Obermaier (D) TanzpädagoginModeration:
Christiana Rosenberg-Ahlhaus (D) Sportwissenschaftlerin
Konzept/Unterstützung:
GTF/Gesellschaft für Tanzforschung -
11:00 - 13:00 tanzhaus, Studio 5
RepNet Creates Debate:
Repertoire-Compagnien neu definieren?
Im Gegensatz zu den flexiblen Arbeitsmodellen der freien Szene wirken Repertoire-Compagnien auf den ersten Blick wie statische Gebilde. Welche Funktion – und welche Zukunft – können Compagnien mit eigenem Ensemble und festgelegter Spielverpflichtung in einer zunehmend globalisierten Tanzwelt haben? Was sind ihre besonderen Stärken und Schwächen in Kreation und Produktion? Und nicht zuletzt: Wie verschafft man sich ohne festen Choreografen eine künstlerische Identität? Getreu seiner Devise „Teilen und Lernen“ lädt das Netzwerk RepNet Choreografen, Tänzer, Kuratoren, Kulturmanager und Kulturpolitiker zur Diskussion.
RepNet ist ein 2008 von fünf Repertoire-Compagnien – Carte Blanche (N), Iceland Dance Company (IS), Scottish Dance Theatre (UK), Skånes Dansteater (S), Tanzcompagnie Oldenburg (D) – gegründetes internationales Netzwerk, das zum Ziel hat, die Mitarbeiter der Compagnien regelmäßig gemeinsam fortzubilden, sowie ästhetische und kulturpolitische Fragen zu diskutieren und öffentliche Diskurse anzustoßen.Honne Dohrmann (D) Direktor Tanzcompagnie Oldenburg
Bruno Heynderickx (N) Künstlerischer Leiter Carte Blanche
Meinrad Huber (D) Kulturmanager ecotopia dance productions
Lára Stefansdóttir (IS) Tänzerin, Choreografin
Jo Strømgren (N) Choreograf Jo Strømgren KompaniKonzept/Unterstützung:
RepNet -
11:00 - 13:30 tanzhaus, Studio 4
Rausch
Zusammenspiel von Bewegung, Sound und Text
Der Regisseur und Autor Falk Richter und die Choreografin Anouk van Dijk entwickeln ihre Stücke in einem offenen Recherche-, Schreib- und Probenprozess. Ausgehend von ihrer neuesten Produktion ‚Rausch‘ erhalten die Workshop-Teilnehmer einen Einblick in die Arbeitsweise der beiden. Wie können Tanz und Schauspiel einander begegnen, wie können Tänzer und Schauspieler gemeinsam mit Text und Bewegung improvisieren? Wer richtet sich nach wem, wer inspiriert wen, wie kann eine gemeinsame inhaltliche Suche aussehen? Die Teilnehmer sollten die Inszenierung ‚Rausch‘ zuvor gesehen und Texte von Falk Richter gelesen haben.
Weitere Informationen/Texte: falkrichter.com
Anmeldung erforderlich
Trainingskleidung mitbringenFalk Richter (D) Regisseur, Autor
Thomas Wodianka (D) Schauspieler
Nina Wollny (D) Tänzerin
So, 9. Juni 12:00
-
12:00 - 13:30 Capitol, Club Video
Gespräche zur Dramaturgie
Das Verhältnis von Choreografen zu ihren Dramaturgen verändert sich im Laufe der Zusammenarbeit kontinuierlich. Anhand von ausgewählten Produktionen sprechen William Forsythe, Reggie Wilson und Sidi Larbi Cherkaoui mit ihren Dramaturgen über deren Rolle im künstlerischen Prozess, über Forschungsinteressen und Arbeitsweisen. Welches Wissen und welche Kompetenzen bringen Dramaturgen in den Prozess ein? Wie verlaufen die Übersetzungsprozesse zwischen Sprache und Bewegung? In welchen Momenten werden Dramaturgen besonders gebraucht und wann stören sie? Bleibt die dramaturgische Funktion eigentlich nur dem Dramaturgen vorbehalten?
Seit 2008 kuratiert Guy Cools eine Reihe sogenannter ‚body: language talks‘, bei der er Künstler zu ihrer Herangehensweise an den Körper befragt. Für den Tanzkongress wird er mit dem flämischen Choreografen Sidi Larbi Cherkaoui über Themen sprechen, die in ihrer Beziehung als Choreograf und Dramaturg eine Rolle spielten, wie z.B. die Arbeit mit Körpern jenseits der Norm, die nicht-hierarchische Einstellung gegenüber Körperbildern aus unterschiedlichen Kulturen und die besondere Bedeutung von körperlichem Rhythmus und Energie.
Sidi Larbi Cherkaoui (B) Choreograf
Guy Cools (B) Dramaturg, Kurator -
12:00 - 13:30 tanzhaus, Kleiner Saal
On Mentoring
Was ist Mentoring, wie funktioniert es und warum funktioniert es manchmal nicht? Eingeführt wurde diese Praxis nicht etwa von Künstlern, sondern von Produzenten und Förderern. Dieser Umstand lässt sich nicht leugnen und beeinflusst sowohl die Erfahrung als auch die Ergebnisse eines Mentorings. Basierend auf der Lektüre von zwei Texten, die Jonathan Burrows und Chrysa Parkinson kürzlich für das What Now Festival in London geschrieben haben, diskutiert Burrows im Dialog mit Nik Haffner und den anwesenden Teilnehmern die Auswirkungen des Mentorings auf persönlicher, politischer, pädagogischer und kreativer Ebene.
‚On Mentoring‘ ersetzt ‚Writing Dance‘
Jonathan Burrows (UK) Choreograf
Nik Haffner (D) Choreograf, Dozent Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin -
12:30 - 14:00 Capitol, Studio
Salonfähig
Gespräche über das Tanzerbe
Die künstlerische Aneignung des Tanzerbes ist längst nicht mehr auf die historisch werk- getreue Rekonstruktion beschränkt. Re-Enactments, Filme, Installationen oder Online-Projekte nutzen bewusst den historischen Abstand für zeitgenössische Aktualisierungen. Künstler geben ihr eigenes choreografisches Werk an die nächste Tänzergeneration weiter. Dabei entstehen multimediale Publikationen wie De Keersmaekers ‚A Choreographer‘s Score‘ oder Forsythes ‚Motion Bank‘.
Von Tanzfonds Erbe geförderte Projekte spiegeln wiederum die künstlerische Relevanz historischer Tanzwerke und Personen für zeitgenössische Choreografen.Kenneth Archer (UK) Dokumentarist
Ramsay Burt (UK) Tanzwissenschaftler, De Montfort University, Leicester
Millicent Hodson (UK) Choreografin
Heather Jurgensen (D) Tänzerin, stellv. Ballettdirektorin Theater Kiel
Claudia Jeschke (A) Tanzwissenschaftlerin
Timmy De Laet (B) Tanzwissenschaftler
Antje Pfundtner (D) ChoreografinModeration:
Claudia Henne (D) Journalistin
Unterstützt von TANZFONDS – Eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes
So, 9. Juni 13:00
-
13:00 - 13:30 tanzhaus, Studio 1, 3, 5 & 6
TanzSprint 2013
Alljährlich organisieren die Studierenden des Frankfurter Masterprogramms Zeitgenössische Tanzpädagogik (MAztp) das einwöchige Workshop-Festival ‚TanzSprint‘ für Laien und professionelle Tänzer. Für den Tanzkongress haben sie aus aktuellen Arbeitsmaterialien zu Tanztechniken und „Digital Tools“ verschiedene physisch-tänzerische Trainingsangebote entwickelt, die täglich parallel in fünf Studios stattfinden. In Teachings à 30 Minuten wird eine Bandbreite von neuen Trainingsansätzen erprobt. Zeitgenössische Austausch- und Vermittlungsformate sorgen für vielfältige Erfahrungen mit der Kunstform.
Zoé Alibert, Anja Bornšek, Patricia Gimeno, Miranda Glikson, Jason Jacobs, Gregory Livingston, Ola Scibor (D) Studierende des MAztp
Konzept:
Ingo Diehl (D) Leitung MAztp, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt/M.Coordin8ed tanzhaus, Studio 1
Wir nehmen Steve Paxtons ‚Small Dance‘ als Ausgangspunkt, um unser Bewusstsein und unsere Koordination durch die Bestimmung von Zentren innerhalb von Zentren zu schärfen. Mit der Einführung der Figur der 8 untersuchen wir elementare Muster wie das Laufen und Kriechen, um dann komplexere Muster in spontan entstehenden Tänzen zu erforschen. Aus dieser Perspektive bewegen wir uns von innen nach außen und von außen nach innen, um unsere Körper dreidimensional wahrzunehmen.
Welche Rhythmen können wir in unseren Körpern erzeugen während wir eine unendliche Form, die nicht bestimmbar ist, nachzeichnen? Welche Art Koordination, Schwungkraft und Effizienz können wir dabei entdecken? Welche Räume entstehen in und außerhalb von uns?Zoé Alibert (D) Performerin, Choreografin, Lehrerin
Space Walk tanzhaus, Studio 3
Dieser Workshop untersucht die räumliche Umgebung als Erweiterung des Selbst. In Bezug auf räumliche Atmosphären und architektonischen Prinzipien werden wir physisch erleben, wie Räume unseren Körper organisieren und unser Bewegungsverhalten definieren. In einer konzentrierten 30-minütigen Untersuchung nähern wir uns in aufgabenorientierten und bewussten Ansätzen den Strukturen unserer Umgebung. Mit Hilfe der Vorstellung von Grenzen, von Innen und Außen sowie von öffentlicher Sphäre und Privatsphäre werden die zeitlichen Qualitäten räumlicher Bedingtheiten erforscht.
Miranda Glikson (AUS/D) Tänzerin
What about Dancing? tanzhaus, Studio 5
„Fangen wir mit der Vorstellung an, dass du weißt, wie man tanzt.“ Entlang der Fragen, die Jonathan Burrows in ‚A Choreographer‘s Handbook‘ stellt, begeben wir uns auf eine körperliche Erkundungsreise über die Idee des Tanzens. „Was ist unser Verhältnis zur Idee des Tanzens? Welche Qualitäten haben dazu geführt, dass du dich überhaupt mit dem Tanzen beschäftigt hast?“ „Was weißt du von dem, das du vergessen hast, dass du es weißt?“ „Vergiss das alles.“ „Es reicht, einfach zu tanzen.“
Ola Scibor (D) Tänzerin, Dolmetscherin, Lehrerin für zeitgenössischen Tanz
Collective Practice for the Spine tanzhaus, Studio 6
Bezug nehmend auf Steve Paxton (‚Material for the Spine‘) und Alice Chauchats Partitur-Vorschlag (‚Collective Sensations Practice‘) werden wir unser Rückgrat als Quelle experimenteller Information verwenden und ihm ermöglichen, individuelle Bewegungsumfelder zu organisieren und zu etablieren. Durch das verbale Angebot körperlich wahrgenommener Informationen im Raum erstellen wir eine auf Struktur basierende Partitur. Indem wir diese gemeinsam zum Wachsen und Verzweigen bringen, können wir Beziehungs- und Entscheidungsfindungsstrategien sowie Prozesse der Kontextualisierung auf individueller und gruppenbezogener Ebene entwickeln.
Anja Bornšek (D) Körperbewegungstrainerin
-
13:00 - 14:00 tanzhaus, Studio 2 Video
Artistic Research Lab: The Tandem Series
Wrap-up: Synthese Tandem Series
‚The Tandem Series‘ versucht, die Trennung zwischen Theorie und Praxis aufzuheben. In drei Tandems arbeiten jeweils ein Künstler und ein Wissenschaftler zusammen. So untersuchen die Choreografin Katja Münker und der Kulturwissenschaftler Ralph Fischer das Phänomen „Gehen” im Performance-Kontext, die Tänzerin Paula Kramer und die Philosophin Wallace Heim beschäftigen sich mit ortsspezifischen Performances zu den Themen Landschaft, Natur und Ökologie, und der Tänzer Joa Hug erforscht gemeinsam mit der Philosophin Mónica Alarcón, welches spezifische Wissen durch tänzerische Praxis entsteht. Abschließend werden die Eindrücke, Einsichten und Erfahrungen aus den Tandems in einem Wrap-up von Robin Nelson zusammengetragen und mit Blick auf die Diskussion um künstlerische Forschung ausgewertet.
Konzept:
Joa Hug (D) in Zusammenarbeit mit Paula Kramer, Katja Münker (D)Wrap-up: Synthese Tandem Series
Robin Nelson (UK) Theaterwissenschaftler
Joa Hug (D) Tänzer, Forscher
Paula Kramer (D) Tänzerin, Forscherin
Katja Münker (D) Tänzerin, Choreografin
So, 9. Juni 14:00
-
14:00 - 15:30 Capitol, Club Video
Interweaving Dance Cultures
Wrap-up
Verflechtungen von Kulturen im und durch Tanz sind spannungsreiche Prozesse der Annäherung und des wechselseitigen Austausches. Es treffen hier nicht nur unterschiedliche Körperkonzepte, -praktiken und verschiedene Traditionen körperlicher Darstellung aufeinander. Auch abweichende Verfahren der Weitergabe und Aktualisierung von Bewegungstechniken oder unterschiedliche Modelle von Interaktion und Kollaboration müssen jeweils neu verhandelt werden. Zusammen mit Fellows und Mitarbeitern des Internationalen Forschungskollegs ‚Verflechtungen von Theaterkulturen‘ werden während sogenannter Tea-Times die Formen und Grenzen solcher Austauschprozesse diskutiert und mit weiteren Gästen des Kongresses vertieft.
Die Diskussionsteilnehmer blicken in der letzten Session auf die Themenstränge zurück, die sie im Laufe des Kongresses verfolgt haben. Welche Verbindungen erschienen ihnen schlüssig, was hat sie überrascht? Welche Bezüge haben sich zwischen den verschiedenen Präsentationen ergeben und wie stehen sie in Verbindung mit jenen Fragen, die während den vorangegangenen beiden Sitzungen zu den „Verflechtungen von Tanzkulturen“ diskutiert wurden? Welche Aspekte sind in den drei Tagen des Kongresses evtl. ganz außer Acht gelassen worden und womit sollte man sich in Zukunft verstärkt auseinandersetzen?
Impulses by:
André Lepecki (USA) Tanzwissenschaftler
Sabine Sörgel (D/UK) Tanzwissenschaftlerin
Susan Manning (USA) Tanzwissenschaftlerin
Navtej Johar (IND) ChoreografModeration:
Gabriele Brandstetter (D) TanzwissenschaftlerinKonzept:
Gabriele Brandstetter, Holger Hartung (D) Tanzwissenschaftler, Christel Weiler (D) Theaterwissenschaftlerin Internationales Forschungskolleg ‚Verflechtungen von Theaterkulturen’, Freie Universität Berlin
So, 9. Juni 15:00
-
15:30 - 17:00 Kongresszentrum
LIGNA
Tanz aller – ein Bewegungschor
Ein TANZFONDS ERBE ProjektDas Projekt ‚Tanz aller‘ setzt sich mit dem nahezu vergessenen Erbe der Bewegungschöre auseinander, die Ende der 1920er Jahre Tanz als soziales und politisches Phänomen begriffen. Diese strebten danach, die Körper der tanzenden Laien zu „befreien“, ihnen Bewegungen jenseits des Arbeitsalltags zu eröffnen und sie als chorisch organisierte Masse im urbanen Raum wirken zu lassen. Das Projekt erforscht die Heterogenität dieser Bewegung und sucht in neun Städten nach Choreografien und Geschichten. Das Performancekollektiv Ligna hat mit dem Radioballett ein Format entwickelt, in dem choreografisch mit dem Publikum im öffentlichen Raum interveniert werden kann. Lässt sich diese Praxis als Aktualisierung der Bewegungschöre begreifen? Welche Rolle kann Masse, welche Rolle kann Tanz heute spielen? Wie sieht eine Organisation der Massen jenseits der Repräsentation aus? ‚Tanz aller‘ betrachtet den politischen Anspruch der Bewegungschöre im heutigen Kontext.
Produktion LIGNA
Musik Felix Kubin
Gefördert von TANZFONDS ERBE – Eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes
Durchgehend
-
Kongresszentrum, Foyer
Erinnerungen zum Tanz – Graphic Recording
Was erinnern Sie von Ihrem ersten, schönsten, berührendsten oder gar schrecklichsten Tanzerlebnis? Bilder, Töne, Bewegungen, Stimmungen, Menschen – die Zeichnerin Tiziana Jill Beck und ihr Team sind mit Block und Stift unterwegs, um die erzählten Erinnerungen der Tanzkongress-Teilnehmer zu sammeln und in Skizzen und Zeichnungen zu übersetzen. Die stetig wachsende Bildersammlung wird in den Kongressräumen ausgestellt und auf der Tanzfonds-Webseite veröffentlicht. So entsteht ein gemeinsamer Erinnerungsraum individueller Tanzerlebnisse und Begegnungen – eine garantiert nicht kanonisierte Tanzgeschichte in Bildern.
Tiziana Jill Beck (D/USA) Illustratorin
und ihr Team: Johanna Benz, Edith Carron, Anna Hainrich, Marius Wenker
Ein Projekt von TANZFONDS – Eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes -
Capitol, Foyer
Kulturelle Bildung durch Tanzensembles an deutschen Bühnen
Kulturelle Bildung ist für viele städtische Tanzensembles in Deutschland ein wichtiger Bestandteil ihrer täglichen Arbeit geworden. Sie wirkt in alle sozialen Schichten und erschließt ein neues Publikum für den Tanz an den deutschen Bühnen. Ob Zuschauer durch öffentliches Balletttraining, Probenbesuche oder Gespräche mit Choreografen an den künstlerischen Tanz herangeführt werden oder Kinder und ältere Menschen in Tanzprojekten Erfahrungen am eigenen Körper machen – stets entstehen dabei langfristige Beziehungen und Bindungen. Eine Videodokumentation präsentiert in Ausschnitten verschiedene Projekte und Initiativen Städtischer Ensembles.
Projekt:
BBTK/Bundesdeutschen Ballett- und Tanztheaterdirektoren Konferenz -
Capitol, Foyer
Books on the Move
Zu Gast beim Tanzkongress: die mobile Buchhandlung für alle, die tanzen, denken, sich bewegen. Das Sortiment dieser internationalen Buchhandlung für zeitgenössischen Tanz und Performance umfasst Bücher zu Choreografie, angewandter Anatomie und Körpererfahrung sowie theoretische Aufsätze und Biografien auf Deutsch, Englisch und Französisch. Neue Veröffentlichungen gehören ebenso zum Angebot wie schwer auffindbare Bücher rund um den zeitgenössischen Tanz.
Agnès Benoit-Nader (D) booksonthemove.eu
-
Capitol, Foyer
Dance and Aging
Posterpräsentation: Tanz in der zweiten Lebenshälfte
Die Gesellschaft für Tanzforschung stellt anhand einer Posterausstellung Projekte verschiedener Künstler und Institutionen vor, die sich wissenschaftlich und/oder künstlerisch mit dem Thema ‚Tanz in der zweiten Lebenshälfte‘ auseinandersetzen.
Konzept:
Gesellschaft für Tanzforschung (GTF)Ästhetisches Interesse an künstlerischem Tanz im Alter – Eine explorative Analyse biographischer Erfahrungen und tätigkeitsspezifischer Vollzugsanreize
Claudia Behrens (D) Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Krystyna Obermaier (D) Elementarer Tanz e.V. Köln‚Zwei Flüsse‘ Ein Tanztheaterprojekt für alle ab 55 Jahren – Ein Kooperationsprojekt des Ringlokschuppen (Mülheim) und der Bergischen Volkshochschule Wuppertal
Barbara Cleff (D) Seniorentanztheater Dortmund/Ballett Dortmund
Nicole Schillinger (D) TheaterTanzPerformance ttpProject: ArtRose/Small Moments of Greatness. A collective for dancers “im erfolgreichen Alter”
Jenny Coogan (D) Palucca Hochschule für Tanz DresdenTanzen im Alter: Fitness für Gehirn, Geist und Körper
Hubert R. Dinse (D) Ruhr Universität BochumMobileDance Age: an initiative to bring dancers from different generations together in creative processes
Fiona Edwards, Jo Parkes (D) EdwardsParkesDance (EPD)‚Ahnen‘ – ein Performanceprojekt mit 13 Tänzerinnen im Alter von 62 bis 84 Jahren
Gabriele Gierz (D) My Way Ensemble‘Identities’ – a production involving 5 women, dancers and choreographers over the age of 50: What is the “identity” of the older dancer?
Susanne Kempster (ES)‘Dance and Age – Expression of the Human Body at different Ages’ (Teilprojekt des Forschungsprojektes ‚One of a Kind‘, geleitet von Jiri Kylian an der Rotterdam Dance Academy, Codarts Rotterdam)
Friederike Lampert, Desiree Staverman (NL) Rotterdam Dance Academy, Codarts RotterdamTango im Altersheim: ein tanzpädagogisches Projekt
Florica Marian, Katrin Grüntzig (CH)Dying Swans and dragged up dames: a photographic exploration of the ageing dancer
Helen Newall, Mark Edward (UK) Edge Hill UniversityFreiräume schaffen: Zeitgenössischer Tanz im fortgeschrittenen Alter
Cornelia Widmer, Walter Widmer (D) ForumTanzGesellschaftstanz mit Älteren – ein Mittel zur gesundheitlichen Prävention
Eileen Wanke (D) Abteilung Tanzmedizin, Institut für Arbeitsmedizin, Charité-Universitätsmedizin Berlin/Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Goethe Universität Frankfurt et al. -
Capitol, Foyer
Motion Bank Work Station
Hier können die Motion Bank Online-Tools ausprobiert werden.
-
tanz blog
Die Zeitschrift tanz begleitet den gesamten Kongress mit einem Blog auf tanz-zeitschrift.de. An der BLOG-Station können Teilnehmer und Gäste des Kongresses die BLOG-Einträge ansehen und direkt kommentieren.
Redaktionsteam:
Heike Diehm, Elena Iris Fichtner, Irmela Kästner, Melanie Suchy, Bettina Trouwborst, Arnd Wesemann