Sa, 8. Juni    09:00

  • 09:00 - 09:45    tanzhaus, Studio 2

    Afro Modern

    Warm-up T. D. Agbetou

    Ausdruck und Energie stehen im Vordergrund dieses Warm-ups. Der existenzielle Bezug zum Boden und die Bedeutungen, die jeder Bewegung des Afrikanischen Tanzes innewohnen, sind Basis für das Wechselspiel von Energiefluss und ganzheitlicher Verbindung im Körper. Basierend auf unterschiedlichen Techniken wird der gesamte Bewegungsapparat sensibilisiert und die bewusste Koordination gefördert. Sanfte, fließende Bewegungen, Spannung und Entspannung zielen auf die Entwicklung eines ganzheitlichen Körperbewusstseins ab.

    Tchekpo Dan Agbetou (D) Choreograf, Tänzer

  • 09:00 - 09:45    tanzhaus, Studio 3

    Ashtanga Yoga

    Warm-up S. Hurtz

    Ashtanga Yoga ist ein Yoga-System, das auf ein uraltes Wissen gegründet ist. Es handelt sich um eine anspruchsvolle Körper­arbeit, die gleichzeitig Kondition, Koordi­nation, Kraft und Beweglichkeit sowie eine tiefe, gleichmäßige Atmung fördert. Tradi­tionelle Yoga-Haltungen (Asanas) werden durch den Atem miteinander verbunden und so in einem fortlaufenden Fluss geübt. Zusätzlich werden bei diesem Warm-up auch Pranayama (Atemübungen) vermittelt.

    Silke Hurtz (D) Bewegungspädagogin

Sa, 8. Juni    10:00

  • 10:00 - 10:45    Capitol, Theatersaal Video

    In Transit

    Praktiken kulturellen Übersetzens im zeitgenössischen Tanz

    G. Klein

    Interkulturelle und internationale Tanzgruppen, internationale Festivals, internationale Koproduktionen, Globalisierung von Tänzen, migrierende Tänzerschaft – das Feld des Tanzes ist von einer verwirrenden Vielfalt geprägt. „Kultur ist sowohl transnational als auch translational”, schrieb der post­koloniale Kulturtheoretiker Homi K. Bhaba bereits in den 1990er Jahren. Wo es keinen allgemein verbindlichen, einheitsstiftenden Diskurs mehr gibt, wird das ständige Übersetzen von Unterschieden zur Normalität. Anhand von Arbeiten des Tanztheater Wuppertal diskutiert Gabriele Klein die Frage nach der kulturellen Übersetzung von Tanz.

    Gabriele Klein (D) Tanzwissenschaftlerin, Soziologin

  • 10:00 - 10:45    Capitol, Club Video

    Wie wissen wir, was wir wissen?

    Zur Methodik von Practice as Research

    R. Nelson

    In seinem Vortrag versucht der Theaterwissenschaftler Robin Nelson, den Begriff der künstlerischen Forschung als „Practice as Research“ (PaR) zu definieren. Hierfür gibt er einen Überblick über die Entwicklung der international geführten Debatte um die Forschung in der Kunst und erklärt die Bedingungen für die Akzeptanz des Begriffs innerhalb der akademischen Welt. Darüber hinaus zeigt er auf, warum PaR in manchen Bereichen nach wie vor auf erbitterten Widerstand stößt. Schließlich erläutert er, wie PaR das Ineinandergreifen von ­Theorie und Praxis in den Vordergrund stellt und sich innerhalb des dynamischen Zusammen­spiels dreier Formen von Wissen verortet. Seine Kernfragen lauten: Wie ­wissen wir? Was wissen wir? Und: Wie wissen wir, was wir wissen?

    Robin Nelson (UK) Theaterwissenschaftler

  • 10:00 - 11:00    tanzhaus, Kleiner Saal
    Krõõt Juurak

    Scripted Smalltalk

    Scripted Smalltalk© Ouidade Soussi Chiadmi

    In Krõõt Juuraks Performance ‚Scripted Smalltalk‘ verteilt die Künstlerin Süßigkeiten und Wodka an die Zuschauer und fordert sie auf, Dialogskripte vorzulesen. Die Texte handeln von trivialen oder existenziellen Themen wie TV-Serien, Liebe, Chaos und Kommunikation. Aus den Stimmen und Gesten des Publikums entsteht nach und nach ganz von selbst eine Choreografie. ‚Scripted Smalltalk‘ untersucht die Beziehung zwischen Zuschauer und Kunstwerk und zeigt, dass das bloße Sprechen von Text an sich bereits ein performativer Akt ist. Eine humorvolle Untersuchung von Theatermechanismen – ganz ohne theoretischen Gestus.

    Von Krõõt Juurak (EST/A)
    Mit dem Publikum

  • 10:00 - 12:45    tanzhaus, Studio 5

    Entry and Exit

    Übergang von Ausbildung zu professioneller Karriere

    G. Beier, K. Evert, M. Quabbe, M. Uhl
    Entry and Exit© Uferstudios

    Wie tritt man ein in den Status eines „emerging artist“, eines Künstlers am Anfang seiner Karriere, und was definiert diesen? Das Alter, der Ausbildungsabschluss, die Arbeitserfahrung, die Höhe des Honorars? Ist das Etikett „künstlerischer Hoffnungsträger“ tatsächlich karrierefördernd? Und wenn nein, wie wird man es wieder los? Dieses Labor eröffnet eine Diskussion um Förderrichtlinien und Programmformate, zwischen Studierenden, die vor den ersten Schritten im professionellen Tanzmarkt stehen, und Choreografen, die persönliche Erfahrungen mit Nachwuchsformaten gemacht haben. Die Ergebnisse ihrer Bestands­aufnahmen fließen in die Diskussion der Veranstaltung ‚Emerging Artists: Zwischen Tanzausbildung und Tanzmarkt‘.

    Anmeldung am Info-Counter im Kongresszentrum

    Konzept/Moderation:
    Kerstin Evert (D) Leiterin K3 – Zentrum für Choreografie
    Matthias Quabbe (D) Dramaturg K3 – Zentrum für Choreografie
    Gabi Beier (D) Künstlerische Leiterin ada Studio
    Mareike Uhl (D) Projektleitung Tanzlabor_21

  • 10:00 - 13:00    tanzhaus, Studio 4

    Inclusive Working in Practice

    M. Gurtner, V. Malin (Candoco Dance Company)
    Inclusive Working in Practice© Hugo Glendinning

    Seit 1991 ist die Candoco Dance Company die weltweit führende Tanzcompagnie mit behinderten und nicht-behinderten Tänzern und gleichzeitig ein Modell für Generationen junger Künstler. Durch die selbstverständliche Auseinandersetzung mit dem nichtnormierten Körper räumt die Compagnie mit Klischees auf und hinterfragt die gängigen Vorstellungen von körperlicher Fähigkeit und künstlerischer Arbeit. Der Workshop für professionelle Tänzer, Choreografen und Lehrer verbindet Tanztechnik und kreative choreografische Aufgaben, lädt die Teilnehmer zum Austausch über die Begriffe Normalität und Behinderung ein und hilft ihnen, ihr persönliches Verständnis von inklusiver Tanzpraxis zu vertiefen.

    Anmeldung erforderlich

    Mirjam Gurtner (UK), Vicky Malin (UK) Tänzerinnen Candoco Dance Company

  • 10:00 - 13:00    tanzhaus, Studio 3

    Tanzdramaturgie als kreative und somatische Praxis

    G. Cools

    In diesem Workshop veranschaulicht Guy Cools die Rolle des Tanzdramaturgen innerhalb des kreativen Prozesses anhand von konkreten Beispielen aus seiner Arbeit mit les ballets C de la B, Sidi Larbi Cherkaoui und Akram Khan. Ein Dramaturg ist für ihn keine rein intellektuell analysierende Außeninstanz, sondern ein Dialogpartner der Künstler, der auch körperlich am choreografischen Prozess beteiligt ist. Durch Gruppendiskussionen und praktische Bewegungsübungen erleben die Teilnehmer die unterschiedlichen Rollen als Zeuge, Vermittler und kritischer Zuschauer am eigenen Leib.

    Anmeldung erforderlich

    Guy Cools (B) Dramaturg, Kurator

Sa, 8. Juni    11:00

  • 11:00 - 11:45    Capitol, Theatersaal Video

    Dancing through the Visual and Back

    Tanz und Transkreation im brasilianischen Neokonkretismus

    A. Lepecki

    Dieser Vortrag behandelt das Verfahren der „Übersetzung” anhand der bildhauerischen Praxis von Hélio Oiticica und Lygia Pape. Als Vertreter des brasilianischen Neokonkretismus setzten beide in den späten 1950er und frühen 1960er Jahren Lyrik, Choreografie und Tanz als gleichberechtigte Kompositionselemente ein. Ausgehend vom Konzept der „Transkreation“ (transcriação), der grenzüberschreitenden und gleichermaßen übersetzenden künstlerischen Arbeit, soll aufgezeigt werden, inwiefern der Neokonkretismus ein Vorbild für die heutige künstlerische Praxis darstellen kann: Werden unterschiedliche Kunstformen nicht als voneinander isoliert betrachtet, können sie aus sich selbst heraus und durch ihre Beziehung zueinander eine Fülle neuer künstlerischer Identitäten hervorbringen.

    André Lepecki (USA) Tanzwissenschaftler

  • 11:00 - 11:45    Capitol, Club Video

    Intermediale Bewegungen

    Moving into New Media Dramaturgy

    P. Eckersall

    Was heißt es für die Zuschauer, wenn in einem Stück des japanischen Kollektivs Dumb Type die Performer in einem Inferno aus Lichtblitzen und Videoprojektionen verschwinden? Peter Eckersall hat sich mit choreografischer Kunst beschäftigt, die durch das Zusammenwirken von Körper und Technik gesellschaftlich relevante Themen behandelt und dafür den Begriff „New Media Dramaturgy“ entwickelt. Am Beispiel der Arbeit von Dumb Type, die Mitte der 1980er Jahre durch ihre innovativen und zugleich technologiekritischen Arbeiten eine vollkommen neue Ästhetik in den Tanzbereich einführten, untersucht Eckersall die Mittel und Kompositionsprinzipien multi- und intermedialer Arbeit.

    Peter Eckersall (AUS) Theaterwissenschaftler

  • 11:00 - 12:30    Capitol, Studio

    Dance Engaging Science

    M. Bleeker, S. deLahunta, A. Noë, M. Steinbusch, F. Vass-Rhee
    Dance Engaging Science© Jessica Schäfer

    Experten aus Tanzpraxis, Medizin und ­Bildung sowie Spezialisten aus den ­Bereichen Philosophie, kognitive Psycho­logie, Neurowissenschaft, Anthropologie, Architektur und Kulturwissenschaften haben in mehreren ‚Dance Engaging Science‘ Arbeitstreffen neue Formen kollaborativer Forschung im Bereich Tanz entwickelt. In einer offenen Diskussion stellen die Mit­glieder der Gruppe Alva Noë, Michael Steinbusch, Maaike Bleeker und Freya Vass-Rhee ein erstes Thesenpapier über ­die Rahmenbedingungen und den Nutzen ­dieses innovativen Forschungsansatzes vor ­und berichten von ihren Erfahrungen.

    Maaike Bleeker (NL) Kulturwissenschaftlerin
    Alva Noë (USA) Philosoph
    Michael Steinbusch (D) Architekt
    Freya Vass-Rhee (D) Dramaturgin The Forsythe Company

    Moderation:
    Scott deLahunta (D) Projektleiter Motion Bank
    Unterstützt von Volkswagen Stiftung

  • 11:15 - 12:00    tanzhaus, Studio 6 Video

    Choreografieren nach dem Prinzip ‚Exquisite Corpse‘

    J. Leighton
    Choreografieren nach dem Prinzip ‚Exquisite Corpse‘© Laurent Philippe

    In ihrer Arbeit ‚Exquisite Corpse‘ untersucht Joanne Leighton die Möglichkeiten choreografischer Weitergabe und hinterfragt zugleich den traditionellen Autorenbegriff. Auf ihre Einladung produzierten 57 Choreografen gemeinsam einen „Cadavre Exquis” („vorzügliche Leiche“) im Geiste der französischen Surrealisten. Jeder Künstler entwickelte ein ­einminütiges „choreografisches Modul” und gab dann dessen letzte 10 Sekunden an den nächsten Kollegen weiter, der diese wiederum zum Ausgangspunkt einer neuen Sequenz machte. In dieser Lecture Demonstration stellt Leighton das Projekt und den Arbeits-prozess vor und präsentiert Ausschnitte aus dem choreografischen Material.

    Joanne Leighton (F) Choreografin


  • 11:15 - 12:45    tanzhaus, Studio 2

    Artistic Research Lab: The Tandem Series

    K. Münker, R. Fischer
    Artistic Research Lab: The Tandem Series© Maria Silvano

    ‚The Tandem Series‘ versucht, die Trennung zwischen Theorie und Praxis aufzuheben. In drei Tandems arbeiten jeweils ein Künstler und ein Wissenschaftler zusammen. So untersuchen die Choreografin Katja Münker und der ­Kulturwissenschaftler Ralph Fischer das Phänomen „Gehen” im ­Performance-Kontext, die Tänzerin Paula Kramer und die Philosophin Wallace Heim beschäftigen sich mit ortsspezifischen Performances zu den Themen Landschaft, Natur und Ökologie, und der Tänzer Joa Hug erforscht gemeinsam mit der Philosophin Mónica Alarcón, welches spezifische Wissen durch tänzerische Praxis ­entsteht. Abschließend werden die Eindrücke, Einsichten und ­Erfahrungen aus den Tandems in einem Wrap-up von Robin Nelson zusammengetragen und mit Blick auf die Diskussion um künstlerische Forschung ausgewertet.

    Konzept:
    Joa Hug (D) in Zusammenarbeit mit Paula Kramer, Katja Münker (D)

    Tandem 1: Im Gehen

    Katja Münker (D) Tänzerin, Choreografin
    Ralph Fischer (D) Kulturwissenschaftler

Sa, 8. Juni    12:00

  • 12:00 - 12:45    Capitol, Club Video

    Die Vermarktung des Lokalen in einer globalen Ökonomie

    J. O’Shea

    Auf internationalen Tanzfestivals treffen nationale Identitäten, lokale Verankerungen und globale ökonomische Überlegungen zusammen. Die Kulturwissenschaftlerin Janet O‘Shea vergleicht das spektakuläre Festival of India und das ursprünglich alternative, lokal verankerte Londoner Festival Dance Umbrella miteinander. Sie stellt die Frage, ob es möglich ist, durch die Programmgestaltung eines Festivals eine Art von politischem Widerstand zu leisten. An der Schnittstelle zwischen lokaler und ­internationaler Ebene sind Festivals eminent schwierige diplomatische Balanceakte. Ihre Möglichkeiten, kulturelle Unterschiede zu präsentieren, hängen entscheidend von der gegenwärtigen Einwanderungspolitik ab.

    Janet O‘Shea (USA) Kulturwissenschaftlerin

  • 12:15 - 13:00    Capitol, Theatersaal Video

    Performing Africa

    Von kolonialen Besessenheitsriten zur postkolonialen Parodie

    K.-P. Köpping

    Klaus-Peter Köpping vergleicht in diesem Vortrag zwei Performances, die auf den ersten Blick unvereinbar erscheinen: das Trance-Ritual der westafrikanischen Hauka aus Jean Rouchs Film ‚Les Maîtres Fous‘ und das sogenannte „ballet nègre“ ‚La Création du monde‘, das der Schwede Jean Börlin 1923 choreografierte. Beide haben den „imaginierten Anderen” zum Thema: Der Besessenheitskult der Hauka „kopiert” die Machtspiele der Kolonialherren, um sich von ihnen zu emanzipieren. Die europäische Tanzaufführung entwirft im frühen zwanzigsten Jahrhundert eine naive Utopie des „Afrikanisch-Seins” als Alternative zum Werteverfall nach dem 1. Weltkrieg. Trotz aller Unterschiede dienen beide der Überwindung traumatischer Erfahrungen und setzen Parodie und Groteske subversiv gegen bestehende Ordnungen ein.

    Klaus-Peter Köpping (D) Anthropologe

  • 12:30 - 13:00    tanzhaus, Großer Saal
    Jonathan Burrows & Matteo Fargion

    One Flute Note

    One Flute Note© Herman Sorgeloos

    Aus einfachsten Mitteln wie Gesten und Geräuschen entwickeln Jonathan Burrows und Matteo Fargion seit mehreren Jahren minimalistische Duette, die nicht nur atemberaubend virtuos, sondern auch augenzwinkernd unterhaltsam sind. Ihre Arbeit verbindet formale Strenge und eine humorvolle Nähe zum Publikum. In ‚One Flute Note‘ setzen der britische Choreograf und der italienische Komponist ihre kritische Auseinandersetzung mit John Cages legendärem performativen Vortrag ‚Lecture On Nothing‘ fort, der wie kaum ein anderer die Entwicklung von zeitgenössischem Tanz und Performance Art beeinflusst hat.

    Von/mit Jonathan Burrows (UK), Matteo Fargion (I/UK)
    ‚One Flute Note‘ wird unterstützt von Arts Council England
    Jonathan Burrows & Matteo Fargion werden unterstützt von ­Kaaitheater Brussels, PACT Zollverein Essen, Sadler’s Wells Theatre London, BIT Teatergarasjen Bergen

Sa, 8. Juni    13:00

  • 13:00 - 13:30    tanzhaus, Studio 1, 2 & 6

    TanzSprint 2013

    Z. Alibert, P. Gimeno, O. Scibor
    TanzSprint 2013© Miranda Glikson

    Alljährlich organisieren die Studierenden des Frankfurter Masterprogramms Zeitgenössische Tanzpädagogik (MAztp) das e­inwöchige Workshop-Festival ‚TanzSprint‘ für Laien und professionelle Tänzer. Für ­den Tanzkongress haben sie aus aktuellen Arbeitsmaterialien zu Tanztechniken und „Digital Tools“ verschiedene physisch-tänzerische Trainingsangebote entwickelt, die täglich parallel in fünf Studios stattfinden. In Teachings à 30 Minuten wird eine Bandbreite von neuen Trainingsansätzen erprobt. Zeitgenössische Austausch- und Vermittlungsformate sorgen für vielfältige Erfahrungen mit der Kunstform.

    Zoé Alibert, Anja Bornšek, Patricia Gimeno, Miranda Glikson, Jason Jacobs, Gregory Livingston, Ola Scibor (D) Studierende des MAztp

    Konzept:
    Ingo Diehl (D) Leitung MAztp, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt/M.

    3, 2, 1 ... Action tanzhaus, Studio 1

    Bei dieser Erforschung des Körpers verwenden wir Newtons Gesetz der Aktion und Reaktion als Leitfaden für die Arbeit mit Gewicht, Widerstand und Aufnahme. Mithilfe des Begriffs der Schwerkraft aus Steve Paxtons ‚Material for the Spine‘, bewegen wir uns zwischen dem Zentrum des Körpers hin und her und seinen Reaktionen auf die Umgebung. Die Teilnehmenden können verschiedene Spiele und Interaktionen benutzen, sich bewegen und tanzen! „Wenn man sich rollend auf den Boden fallen lässt, kann die gesamte Landenergie umgewandelt und parallel zum Boden umgeleitet werde, statt hart und senkrecht auf ihn zu treffen.“ (Material for the Spine. Contredanse. 2008)

    Patricia Gimeno (ES/D) Tänzerin, Performerin, Tanzpädagogin

    Coordin8ed tanzhaus, Studio 2

    Wir nehmen Steve Paxtons ‚Small Dance‘ als Ausgangspunkt, um unser Bewusstsein und unsere Koordination durch die Bestimmung von Zentren innerhalb von Zentren zu schärfen. Mit der Einführung der Figur der 8 untersuchen wir elementare Muster wie das Laufen und Kriechen, um dann komplexere Muster in spontan entstehenden Tänzen zu erforschen. Aus dieser Perspektive bewegen wir uns von innen nach außen und von außen nach innen, um unsere Körper dreidimensional wahrzunehmen.
    Welche Rhythmen können wir in unseren Körpern erzeugen während wir eine unendliche Form, die nicht bestimmbar ist, nachzeichnen? Welche Art Koordination, Schwungkraft und Effizienz können wir dabei entdecken? Welche Räume entstehen in und außerhalb von uns?

    Zoé Alibert (D) Performerin, Choreografin, Lehrerin

    What about Dancing? tanzhaus, Studio 6

    „Fangen wir mit der Vorstellung an, dass du weißt, wie man tanzt.“ Entlang der Fragen, die Jonathan Burrows in ‚A Choreographer‘s Handbook‘ stellt, begeben wir uns auf eine körperliche Erkundungsreise über die Idee des Tanzens. „Was ist unser Verhältnis zur Idee des Tanzens? Welche Qualitäten haben dazu geführt, dass du dich überhaupt mit dem Tanzen beschäftigt hast?“ „Was weißt du von dem, das du vergessen hast, dass du es weißt?“ „Vergiss das alles.“ „Es reicht, einfach zu tanzen.“

    Ola Scibor (D) Tänzerin, Dolmetscherin, Lehrerin für zeitgenössischen Tanz

  • 13:15 - 13:45    tanzhaus, Vorplatz

    Songlines

    E. Kaiel, BNG. Benedikt Next Generation
    Songlines© Jeroen Bosch

    Wie wachsen Jugendliche heutzutage auf? Wie verändern sich soziale Beziehungen und Selbstwahrnehmung? Gemeinsam mit dem niederländischen Choreografen Erik Kaiel entwickeln Schüler der Düsseldorfer Hauptschule St. Benedikt einen Performance-Parcours, der Elemente von Flashmob, Guerilla Gardening und physischen Aktionen miteinander verbindet. Durch Projekte mit professionellen Choreografen, Workshops, Vorstellungsbesuche und Praktika lernen die Schüler den Tanz- und Theaterbereich aus eigener Erfahrung kennen.

    Konzept/Choreografie:
    Erik Kaiel (USA/NL) BNG. Benedikt Next Generation

    Mit Schülern der Hauptschule St. Benedikt
    BNG. Benedikt Next Generation ist ein Projekt von TANZFONDS Partner – Eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes, tanzhaus nrw, St. Benedikt Hauptschule, zitty.familie Düsseldorf

  • 13:15 - 13:45    tanzhaus, Studio 3 & 4

    TanzSprint 2013

    J. Jacobs, G. Livingston
    TanzSprint 2013© Miranda Glikson

    Alljährlich organisieren die Studierenden des Frankfurter Masterprogramms Zeitgenössische Tanzpädagogik (MAztp) das e­inwöchige Workshop-Festival ‚TanzSprint‘ für Laien und professionelle Tänzer. Für ­den Tanzkongress haben sie aus aktuellen Arbeitsmaterialien zu Tanztechniken und „Digital Tools“ verschiedene physisch-tänzerische Trainingsangebote entwickelt, die täglich parallel in fünf Studios stattfinden. In Teachings à 30 Minuten wird eine Bandbreite von neuen Trainingsansätzen erprobt. Zeitgenössische Austausch- und Vermittlungsformate sorgen für vielfältige Erfahrungen mit der Kunstform.

    Zoé Alibert, Anja Bornšek, Patricia Gimeno, Miranda Glikson, Jason Jacobs, Gregory Livingston, Ola Scibor (D) Studierende des MAztp

    Konzept:
    Ingo Diehl (D) Leitung MAztp, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt/M.

    Moving Oppositions tanzhaus, Studio 3

    Diese körperliche Erforschung geht von den Erfahrungen aus, die Jason Jacobs durch die Zusammenarbeit mit dem Choreografen Hofesh Shechter gesammelt hat und den Inspirationen, die er durch die Publikation ‚A Choreographer’s Score‘ von Anne Teresa De Keersmaeker und Bojana Cvejić bekommen hat. Unsere Bewegungen werden von Bildwelten stimuliert und durch eine choreografische Struktur organisiert. Körperlichkeit wird mit dem Fokus auf Bewegungsqualitäten vorgestellt, die die Gegensätze von weich und hart, fließend und stockend, schwer und leicht umfassen. Der individuelle körperliche Einsatz verbindet sich mit einer kollektiven Bewegungserfahrung, die die Annahmen und Möglichkeiten einer choreographischen Struktur hinterfragt.

    Jason Jacobs (D) Choreograf, Performer, Tanztrainer

    The TK Shuffle tanzhaus, Studio 4

    „[...] es geht darum, zu laufen, die Arme zu bewegen, sich umzudrehen und zu springen.“ (DVD 1, A Choreographer’s Score, 2012) Dieses Körpertraining stützt sich auf ‚A Choreographer’s Score‘ von Anne Teresa de Keersmaker. Wir untersuchen einfache Elemente und bewegen dabei „ein Minimum an Material auf maximale Weise“. Durch die Anhäufung werden wir im Raum mit unserem Verhältnis zu anderen innerhalb „einfacher geometrischer Grundmuster“ konfrontiert.

    Gregory Livingston (USA/D) Tänzer, Choreograf

Sa, 8. Juni    14:00

  • 14:00 - 14:45    Capitol, Theatersaal Video

    Tanz den freien Markt

    Tilts und Moves im zeitgenössischen Tanz

    S. Sörgel

    Künstler wie Akram Khan, Sidi Larbi ­Cherkaoui, Faustin Linyekula, Monika ­Gintersdorfer und Gregory Maqoma ­verfolgen eine Politik der Deterritorialisierung und Kollaboration. Sie bilden Netzwerke jenseits staatlicher Förderpolitik und arbeiten gleichzeitig mit nationalen Stiftungen, Festivals und Förderinstitutionen zusammen. In dem allgemeinen Klima ­globaler Wirtschaftskrise wird der zeitgenössische Tanz somit zum Modellfall einer Produktionsweise, die nicht nur kulturelle Eigenheiten bewahrt, sondern darüber ­hinaus auch neue tragfähige Formen der Zusammenarbeit entwickelt. Ermöglichen solche Arbeitsweisen tatsächlich die globale Umverteilung symbolischen Kapitals oder bedienen sie lediglich das Klischee einer „guten“ Globalisierung?

    Sabine Sörgel (D/UK) Theaterwissenschaftlerin

  • 14:00 - 15:30    tanzhaus, Studio 6

    Choreographic Resources Lab

    I. Diehl, S. deLahunta, Studierende MAztp

    In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Choreografen versucht, ihre Arbeit durch die Verwendung digitaler Medien allgemein zugänglich zu machen. Ihre Projekte haben Werkzeuge hervorgebracht, die sich in Ausbildung und professioneller Tanzpraxis einsetzen lassen. Dieses Labor untersucht sie auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Anhand von ‚A Choreographer’s Score‘ von Anne Teresa De Keersmaeker und Bojana Cvejić, Steve Paxtons DVD ‚Material for the Spine‘, der Website zu William Forsythes ‚Synchronous Objects for One Flat Thing, reproduced‘ und der interaktiven Partitur zu Deborah Hays ‚No Time To Fly‘ erforschen die Teilnehmer die Beziehung zwischen Technik und kreativem Schaffen.

    Ingo Diehl (D) Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt/M.
    Scott deLahunta (D) Projektleiter Motion Bank
    Zoé Alibert, Anja Bornšek, Patricia Gimeno, Miranda Glikson, Jason Jacobs, Gregory Livingston, Ola Scibor (D) Studierende des MAztp

  • 14:00 - 16:00    tanzhaus, Großer Saal Video

    Erfahrung weitergeben

    Young People Teach Young People

    M. Alkan, J. Parkes, L. Patrizi, F. Schulze und Schüler
    Erfahrung weitergeben© EVOKE

    Seit 2005 setzt sich das Projekt ‚TanzZeit – Zeit für Tanz in Schulen‘ dafür ein, Tanz als elementare Lern- und Ausdrucksform an Schulen zu vermitteln. Neu ist dabei ein peer-to-peer Ansatz: Junge Menschen geben ihre eigenen über die Jahre gewonnenen Tanzerfahrungen an andere junge Menschen weiter. Murat Alkan und Felix Schulze sind über die TanzZeit-Jugendcompany Evoke an zeitgenössischen Tanz herangeführt worden und unterrichten inzwischen selbst. Beide stehen für eine Generation von Profi-Tänzern, die Vermittlung von Anfang an als wesentlichen Bestandteil ihrer Arbeit begreift.

    In deutscher Sprache

    Murat Alkan (D) Student Zeitgenössischer Tanz Folkwang Hochschule Essen ­
    Felix Schulze (D) Student Lehramt Physik und Sport
    Mit Schülern

    Konzept/Moderation:
    Livia Patrizi (D), Jo Parkes (D) Choreografinnen TanzZeit

  • 14:00 - 16:00    tanzhaus, Studio 2

    The Contemporary and the Critical

    Tanzjournalismus in ­unterschiedlichen Kontexten

    A. Lall, E. Sutter, G. Wittmann, A. de Zoysa
    The Contemporary and the Critical© M. A. Pushpakumara

    Im Januar 2011 waren die deutsche Tanzjournalistin Gabriele Wittmann und ihre Schweizer Kollegin Esther Sutter in Bangalore eingeladen, um einen Workshop zum Thema „Tanzkritik“ zu geben. Dabei wurde schnell deutlich, dass in den verschiedenen Kulturkreisen das Schreiben über aktuelle Stücke sehr unterschiedlichen Rezeptions- und Produktionsbedingungen unterliegt. Der Journalist Asoka Mendis de Zoysa beispielsweise berichtete aus dem benachbarten Sri Lanka, dass er in diesem ehemaligen Bürgerkriegsgebiet zuerst „den Künstler vor dem Knast bewahren“ müsse. Die asiatisch-europäische Debatte über die Begriffe ­„kritisch“ und „zeitgenössisch“ soll in diesem Labor weitergeführt werden. In Gruppen- und Einzelgesprächen können sich die ­Kongressbesucher mit Experten aus Deutschland, der Schweiz, Indien und Sri Lanka austauschen, eigene Erfahrungen einbringen und gemeinsam diskutieren, ­welchen Einfluss kulturelle Prägungen auf das Schreiben über Tanz haben.

    Asoka Mendis de Zoysa (SLK) Journalist
    Anusha Lall (IND) Choreografin, Tänzerin

    Konzept/Moderation:
    Gabriele Wittmann (D) Tanzkritikerin
    Esther Sutter (CH) Kritikerin
    Unterstützt von Goethe-Institut

  • 14:00 - 16:00    tanzhaus, Studio 3

    Wissenswertes rund um das Thema Spannung

    C. Pitt

    Eine dauerhafte durch Stress oder Traumata induzierte Anspannung führt über kurz oder lang zu Fehlhaltungen, Blockaden, Kompensationsmechanismen und Erschöpfung. Als Cranio Sacral-Therapeutin in einer Spezialklinik für Burn-out- und Depressionspatienten behan­delt Claudia Pitt die Folgen von Schutzspannung und dauerhaft überhöhter Grundspannung. Dieser Workshop soll den Teilnehmern ­helfen, das Ausmaß ihrer individuellen Anspannung wahrzunehmen, um u.a. mit der Methode ‚Gentle Movements‘ nach Danielle Pirera Wege aus dem Anspannungskorsett zu öffnen.

    In deutscher Sprache
    Anmeldung erforderlich
    Mitbringen einer Decke/Matte und Kissen empfohlen

    Claudia Pitt (D) Tänzerin, Gesundheitscoach, Cranio Sacral Therapeutin

  • 14:00 - 17:45    tanzhaus, Studio 5

    dé-position

    Forschen zur Handlungsfähigkeit des Körpers

    A. Baehr, C. Bosse, T. Chakar, J. Janša, A. Lahoud, L. Mehanovic, S. Noeth, J. Toufic
    dé-position© Lejla Mehanovic

    Wir leben in einer Zeit tiefgreifender sozialer und politischer Umbrüche, in denen sich anhand verschiedener Situationen des Protests, des Aufruhrs und der Verhandlung im arabischen Raum und anderswo die Frage nach der Handlungsfähigkeit des Körpers neu stellt. Auch die Idee des Choreografischen greift angesichts dieser Ereignisse über die Herstellung und Entwicklung von Strukturen und die Organisation von Bewegung in Zeit und Raum hinaus: Wie lassen sich Chaos und Kollaps choreografisch behandeln? Kann und soll Choreografie mehr tun, als die Umwälzungsprozesse zu kommentieren, zu illustrieren oder darzustellen? Ausgehend von ihrer jeweiligen Arbeitspraxis und ihren disziplinären Hintergründen hat sich eine Gruppe von Künstlern und Theoretikern während eines Forschungstreffens in Beirut diesen Fragen genähert. Vor die Herausforderung gestellt, angesichts der aktuellen Entwicklungen unterschiedliche Einflüsse, Erzählungen, Kontexte und Körper gleichzeitig wahrnehmen und begreifen zu müssen, haben sie das Choreografische dabei als eine Bewegung der kontinuierlichen Um- und Neupositionierung verstanden. So steht der Begriff der „dé-position“ für ein Abrücken vom eigenen Standpunkt, für einen physischen ebenso wie diskursiven Perspektivwechsel als Voraussetzung des Verstehens, Bewertens und Handelns. An zwei Nachmittagen sind die Kongressteilnehmer ein­geladen, die Fragen, Materialien und Praktiken dieser Forschungsarbeit zu teilen.

    Antonia Baehr (D) Choreografin, Performerin
    Claudia Bosse (A) Choreografin, Regisseurin
    Tony Chakar (LB) Architekt, Künstler
    Janez Janša (SLO) Choreograf, Regisseur, Performancetheoretiker
    Adrian Lahoud (UK) Architekt, Architekturtheoretiker
    Lejla Mehanovic (A) Film-, Theaterwissenschaftlerin
    Sandra Noeth (A) Tanzwissenschaftlerin, Kuratorin
    Jalal Toufic (LB) Philosoph, Künstler

  • 14:30 - 15:00    Capitol, Club
    Reggie Wilson

    Introduction

    Reggie Wilson ist einer der führenden afro-amerikanischen Choreografen in den USA. Mit seiner Company, der Fist and Heel ­Performance Group, verschmilzt er zeitgenössischen Tanz und afrikanische Traditionen zu einer hybriden Form, die er „Post-African Neo Hoodoo Modern Dance” nennt. ­Wilsons berühmtes Solo ‚Introduction‘ beginnt wie ein nüchterner autobiografischer Vortrag und verwandelt sich nach und nach in die tranceartige Feier christlicher Rituale aus der schwarzen Diaspora. Inspiriert von den Praktiken der Spiritual Baptists in Trinidad und der Zionists in Simbabwe greifen in diesem Solo Text und Bewegung organisch ineinander.

    Von/mit Reggie Wilson (USA)

  • 14:30 - 18:00    tanzhaus, Studio 4

    Wie präsentiere ich meine Kunst?

    E. Schütte

    Sie treffen zufällig den Menschen, der Ihnen die Tür zu Ihrem Wunschprojekt öffnen kann – auf einer Party, bei einem Kongress oder im Fahrstuhl. Jetzt sollten Sie einen Elevator-Pitch parat haben, eine kurze Selbstpräsentation, die überrascht, neugierig macht und von Ihrem Können erzählt. In diesem Workshop bringen Sie das Wesentliche Ihrer Kunst auf den Punkt: mit einprägsamen Bildern, kurzen klaren Sätzen und einer Struktur, die Spannung erzeugt.
    Sie erarbeiten gemeinsam mit den anderen Teilnehmern einen Text, präsentieren das Ergebnis vor der Gruppe und erhalten Feedback über Ihre Wirkung auf den Zuhörer.

    In deutscher Sprache
    Anmeldung erforderlich

    Edith Schütte (D) Psychologin, Coach

Sa, 8. Juni    15:00

  • 15:00 - 15:45    Capitol, Club Video

    Gespräche zur Dramaturgie

    S. Manning, R. Wilson

    Das Verhältnis von Choreografen zu ihren Dramaturgen verändert sich im Laufe der Zusammenarbeit kontinuierlich. Anhand von ausgewählten Produktionen sprechen William Forsythe, Reggie Wilson und Sidi Larbi Cherkaoui mit ihren Dramaturgen über deren Rolle im künstlerischen Prozess, über Forschungsinteressen und Arbeitsweisen. Welches Wissen und welche Kompetenzen bringen Dramaturgen in den Prozess ein? Wie verlaufen die Übersetzungsprozesse zwischen Sprache und Bewegung? In welchen Momenten werden Dramaturgen besonders gebraucht und wann stören sie? Bleibt die dramaturgische Funktion eigentlich nur dem Dramaturgen vorbehalten?

    Reggie Wilsons Choreografien schöpfen aus den spirituellen Traditionen der afrikanischen Diaspora. Mit Bodypercussion, rhythmischem Gesang und Schreien knüpfen sie an die religiöse Kultur der schwarzen Sklaven an. Gemeinsam mit seiner Dramaturgin Susan Manning gibt Wilson Einblicke in die Arbeit an seiner neuesten Produktion­ ‚(project) Moseses Project‘, die sich mit der Frage von Führerschaft und Gefolgschaft befasst. Reisen nach Israel, Ägypten, Mali und in die Türkei sowie der Roman ‚Moses, Man of the Mountain‘ der Folkloristin Nora Zeale Hurston, der sich aus afrikanischer Perspektive mit dem Exodus-Mythos beschäftigt, waren dafür wichtige Inspirationsquellen.

    Reggie Wilson (USA) Choreograf, Performer
    Susan Manning (USA) Tanzwissenschaftlerin

  • 15:00 - 15:45    Capitol, Theatersaal Video

    Zur Archivierung von Tanz. Das digitale Pina Bausch Archiv

    S. Bausch, B. Kaufmann, B. Thull, M. Wagenbach

    Wie archiviert man das Werk von Pina Bausch? Wie vernetzt und organisiert man unterschiedliche Materialien in einer digitalen Datenbasis? Für welche Nutzer wird ein solches Archiv konzipiert und was sind ­allgemeine Standards? Wie integriert man das Wissen der Tänzer und Mitarbeiter des Tanztheater Wuppertal, um das vielschichtige und umfangreiche Erbe von Pina Bausch lebendig zu erhalten? Salomon Bausch und Marc Wagenbach von der Pina Bausch Foundation, Barbara Kaufmann vom Tanztheater Wuppertal und Vertreter des Instituts für Kommunikation und Medien der Hochschule Darmstadt stellen das laufende Forschungsprojekt ‚Pina lädt ein. Ein Archiv als Zukunftswerkstatt‘ vor und diskutieren die Probleme der Archivierung von Tanz.

    Salomon Bausch (D) Vorstand Pina Bausch Foundation
    Barbara Kaufmann (D) Tänzerin Tanztheater Wuppertal
    Bernhard Thull (D) Hochschule Darmstadt/University of Applied Sciences/Fachbereich Media
    Marc Wagenbach (D) Wissenschaftliche Leitung Pina Bausch Foundation

  • 15:00 - 18:00    tanzhaus, Studio 1

    Backstage

    Räume und Geschichte(n) des tanzhaus nrw

    P. Husemann, K. Kleinschmidt, Studierende ZZT

    Mit Blick auf die 35jährige Geschichte des tanzhaus nrw sowie angesichts des bevorstehenden Wechsels der Intendanz befragen Studierende des Zentrums für Zeitgenössischen Tanz (ZZT) in Köln Mitglieder des Leitungsteams und Dozenten der Tanzakademie am tanzhaus nrw. Gegenstand der Live-Interviews sind u.a. die Bedeutung der Mitarbeiter für das Profil des tanzhaus nrw, ihr Engagement für kulturelle Vielfalt und soziale Inklusion sowie persönliche Überlegungen in einer Phase des institutionellen Umbruchs. Die Gespräche mit Bertram Müller, Angela Vucko, Dorothee Schackow, Jost Budde, Takao Baba und Carlo Melis können per Kopfhörer mitgehört werden. Ergänzt werden die Live-Interviews durch einen Audio-Walk durch unbekannte Räume des tanzhaus nrw am Eröffnungsabend des Kongresses.

    In deutscher Sprache

    Konzept:
    Pirkko Husemann (D) Theaterwissenschaftlerin, Tanzdramaturgin
    Katarina Kleinschmidt (D) Tanzwissenschaftlerin, Tänzerin
    Assistenz:
    Yvonne Franke (D) Studierende ZZT
    Von und mit:
    Tina Berger, Philine Herrlein, Valerie Kommer, Sebastian Krekow, Hannah Nürnberg, Antonia Steffens (D) Studierende des Zentrum für Zeitgenössischen Tanz der Hochschule für Musik und Tanz Köln

Sa, 8. Juni    16:00

  • 16:00 - 16:45    Capitol, Club

    Wagemutige Körper und ihre Choreografien des Protests

    C. Rosa
    Wagemutige Körper und ihre Choreografien des Protests© Cristina Rosa

    In dieser Lecture Demonstration untersucht Cristina Rosa das politische Potenzial von Choreografie im gegenwärtigen Brasilien. Sie zeigt, wie Menschen ­körperliche Risiken ein­gehen, um ihrem Protest größere Sprengkraft zu verleihen. Vom afro-brasilianischen Kampftanz Capoeira über die an Trancezustände der Voodoo-Kultur anknüpfende brachiale Tanztechnik „physical perception” der Grupo Cena 11 bis hin zum angedrohten Massenselbstmord des indigenen Volkes der Guarani-Kaiowá im Oktober 2012 beschreibt Cristina Rosa Choreografie als radikale Aktion im Kampf um Menschenrechte und Lebensraum.

    Cristina Rosa (BRA/USA) Tänzerin, Tanzwissenschaftlerin

  • 16:00 - 17:30    Capitol, Theatersaal Video

    A Choreographer’s Score

    B. Cvejić, A. T. De Keersmaeker, B. Masuch
    A Choreographer’s Score© Anne Van Aerschot

    Woher kamen die Tanzbewegungen von ‚Fase‘? Wie entstand die Struktur, und wie kam es zum Einsatz des Kontrapunkts? Gemeinsam mit der Performancetheoretikerin Bojana Cvejić hat Anne Teresa De Keersmaeker einen multimedialen Leitfaden zum Verständnis ihrer frühen Werke ‚Fase‘, ‚Rosas danst Rosas‘, ‚Elena’s Aria‘ und ‚Bartók’s String Quartet No. 4‘ entwickelt. Das Buch ‚A Choreographer‘s Score‘ fasst detaillierte Beschreibungen, Skizzen und Fotos zusammen und ergänzt sie durch Videoaufnahmen, in denen die Choreografin bestimmte Sequenzen demonstriert. Beim Tanzkongress stellen De Keersmaeker und Cvejić das Projekt im Gespräch mit Bettina Masuch vor und zeigen Auszüge aus ­‘Violin Phase’.

    Anne Teresa de Keersmaeker (B) Choreografin
    Bojana Cvejić (B) Performancetheoretikerin und -künstlerin

    Moderation:
    Bettina Masuch (D) Kuratorin

  • 16:00 - 17:30    tanzhaus, Studio 6

    Artistic Research Lab: The Tandem Series

    P. Kramer, W. Heim
    Artistic Research Lab: The Tandem Series© Stephen Bottoms

    ‚The Tandem Series‘ versucht, die Trennung zwischen Theorie und Praxis aufzuheben. In drei Tandems arbeiten jeweils ein Künstler und ein Wissenschaftler zusammen. So untersuchen die Choreografin Katja Münker und der ­Kulturwissenschaftler Ralph Fischer das Phänomen „Gehen” im ­Performance-Kontext, die Tänzerin Paula Kramer und die Philosophin Wallace Heim beschäftigen sich mit ortsspezifischen Performances zu den Themen Landschaft, Natur und Ökologie, und der Tänzer Joa Hug erforscht gemeinsam mit der Philosophin Mónica Alarcón, welches spezifische Wissen durch tänzerische Praxis ­entsteht. Abschließend werden die Eindrücke, Einsichten und ­Erfahrungen aus den Tandems in einem Wrap-up von Robin Nelson zusammengetragen und mit Blick auf die Diskussion um künstlerische Forschung ausgewertet.

    Wir arbeiten draußen, bitte entsprechend kleiden

    Konzept:
    Joa Hug (D) in Zusammenarbeit mit Paula Kramer, Katja Münker (D)

    Tandem 2: Körper, Ding, Material: Berührung und Begegnung

    Paula Kramer (D/UK) Tänzerin, Forscherin
    Wallace Heim (UK) Autorin, Philosphin

  • 16:00 - 17:30    Capitol, Studio

    Kulturpolitik in der Postkolonie

    P. G. Canda, K. Kôkô, F. Linyekula, L. Van Kote, M.-A. Schmachtel, S. Schwarz, S. Sörgel, S. Thiersch
    Kulturpolitik in der Postkolonie© Elise Fitte-Duval

    Europäische Organisationen, Förderer und Veranstalter unterstützen die afrikanische Tanzproduktion durch Produktionsmittel und Residenzen, künstlerische Austauschprojekte oder Festivals für afrikanischen Tanz in Afrika und Europa. Was motiviert diese kulturelle „Entwicklungspolitik“ unter postkolonialen Bedingungen und welches sind ihre (positiven wie negativen) Auswirkungen? Sind die existierenden Programme und Netzwerke überhaupt an den tatsächlichen Bedürfnissen ausgerichtet? Welche lokalen und globalen Alternativen der Produktion und Präsentation werden von Seiten der Künstler entwickelt oder bestehen bereits?

    Panaibra Gabriel Canda (MZ), Koffi Kôkô (F/BJ), Faustin Linyekula (CGO/F), Stephanie Thiersch (D) Choreografen
    Laurent Van Kote (F) Ministère de la Culture et de la Communication
    Marc-André Schmachtel (D) Goethe-Institut Nigeria
    Stefan Schwarz (D) tanzhaus nrw, Dance Dialogues Africa

    Moderation:
    Sabine Sörgel (D/UK) Theaterwissenschaftlerin

  • 16:15 - 17:00    tanzhaus, Studio 2

    Don’t Ask, Don’t Tell

    Chancen und Grenzen interkulturellen kooperativen Arbeitens

    N. Johar, B. J. Riepe

    In Form eines Dialogs stellen Navtej Johar und Ben J. Riepe den Arbeitsprozess an ihrem gemeinsamen Bühnenstück ‚Don’t Ask, Don’t Tell‘ vor und erläutern ihre künstlerischen Fragestellungen. Wie lassen sich Klang, Bild, Empfindungen und Bewegungen als gleichwertige Mittel des theatralen und choreografischen Prozesses behandeln? Welches Verhältnis besteht zwischen der spezifischen Individualität der Darsteller, dem Probenprozess und den Erfahrungsmöglichkeiten für die Zuschauer? Und: ­Welche Bedeutung besitzt das Arbeiten ­mit einem heterogenen internationalen Team für den künstlerischen Prozess?

    Navtej Johar (IND), Ben J. Riepe (D) Choreografen

    Moderation:
    Melanie Suchy (D) Journalistin

  • 16:15 - 18:00    tanzhaus, Kleiner Saal

    Show doctor oder Komplize von Anfang an?

    Produktionsdramaturgie im Tanz

    G. Cools, A. Kersting, H. Kollmar, A. Mallmann, M. Nachbar, C. Schellow, F. Vass-Rhee

    Dramaturgen sind Allrounder: Sie vermitteln zwischen Choreograf und Publikum, ­zwischen Choreograf und Institution. ­Psychologisches Gespür mischt sich mit hohem ästhetischem Empfinden und einer bewusst gewahrten Distanz. In diesem Labor geht es um die Produktionsdramaturgie im Tanz: Wann ist sie fruchtbar, wann misslingt sie? Wie lässt sich die Arbeit mit einem Dramaturgen gestalten? Wann und wie kann man ihn als Komplizen und Vermittler einbinden? Es werden Kriterien erarbeitet, die umreißen, was zeitgenössische Tanzdramaturgie im Produktionsprozess leisten soll und kann.

    Guy Cools (B) Dramaturg
    Henrike Kollmar (D) Dramaturgin tanzhaus nrw
    Martin Nachbar (D) Choreograf
    Constanze ­Schellow (D/CH) Tanzwissenschaftlerin
    Freya Vass-Rhee (D) Dramaturgin The Forsythe Company

    Konzept/Moderation:
    Anne Kersting (D), Amelie Mallmann (D) Dramaturginnen
    In Kooperation mit Dramaturgische Gesellschaft

  • 16:15 - 18:15    tanzhaus, Foyer

    Hot Spots aus der tanzkünstlerischen Vermittlungspraxis

    M. Alkan, I. Diehl, N. Eger, N. Haffner, C. Hanfgarn, E. Kaiel, M. Kessel, A. Klinge, J. Parkes, L. Patrizi, G. Rebel, F. Schulze
    Hot Spots aus der tanzkünstlerischen Vermittlungspraxis© Anja Beutler

    Wie lässt sich Tanz am besten vermitteln? In Ergänzung zu den Lecture Demonstrations mit Kindern und Jugendlichen während des Kongresses beschäftigen sich die ­Teilnehmer dieses Labors mit den unterschiedlichen Potenzialen, Perspektiven und Schwierigkeiten der tanzkünstlerischen Vermittlung. In thematisch orientierten Tisch­gesprächen, die von unterrichtenden Künstlern und Experten der Aus- und Weiter­bildungsszene moderiert werden, können die Teilnehmer Fragen, Eindrücke und Anregungen austauschen.

    In deutscher und englischer Sprache

    Moderation:
    Antje Klinge (D) Sportwissenschaftlerin
    Konzept/Organisation:
    Bundesverband Tanz in Schulen e.V./Katharina Schneeweis (D)

    Jugendliche als Vermittler – ein Ausbildungskonzept in der Tanzvermittlung
    Was bringen junge Vermittler mit, was müssen sie bereits können, worin muss man sie unterstützen?

    Jo Parkes, Felix Schulze (D) TanzZeit, Berlin

    Funktion, Rolle und Konflikte jugendlicher Vermittler
    Was ist das Erfolgsrezept? Reicht es „jugendlich“ zu sein, um als Vermittler anzukommen? Wie kann eine Beziehung hergestellt werden?

    Livia Patrizi, Murat Alkan (D) TanzZeit, Berlin

    Zur Bildungswirksamkeit von Erfahrungen im Tanz
    Welche Potenziale bietet der Körper als Wissensspeicher im Tanz? Inwiefern liefern Erfahrungen im Tanz als ästhetische Zugänge zur Welt Chancen für die Bildung des Menschen?

    Ingo Diehl (D) Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt/M.

    Umgang mit „Nicht-Wissen“ in der Vermittlung
    Welche Potenziale birgt „Nicht Wissen“ in der Vermittlung und wie kann dies eine spielerische Neugier in den Lernprozess bringen? Wie kann besonders in heterogenen Gruppen ein Lernumfeld geschaffen werden, in dem ein produktiver Austausch möglich ist?

    Nik Haffner (D) Hochschulübergreifendes Zentrum Tanz Berlin

    Zum Selbstverständnis des Vermittlers im Tanz
    Künstler oder Pädagoge. Welche Rolle hat der Vermittler? Warum und wie gelingt der Umgang damit? Mit welchen Herausforderungen sind Vermittler bei Kooperationsprojekten konfrontiert?

    Nana Eger (D) Bundesverband Tanz in Schulen

    Altersheterogenität von Gruppen als Chance
    Inwiefern motivieren sich die Mitglieder altersheterogener Gruppen gegenseitig? Welche unentdeckten Chancen können für die Vermittlungsarbeit genutzt werden?

    Claudia Hanfgarn (D) Tanzpädagogisches Projekt Schultanz Bremerhaven

    Projektarbeit und Nachhaltigkeit
    Im Rahmen kultureller Bildung wird durch Projektarbeit viel angestoßen. Welche Wege und Möglichkeiten gibt es, um Nachhaltigkeit zu erreichen und Kindern und Jugendlichen weitere Schritte zu ermöglichen?

    Günther Rebel (D) Deutscher Berufsverband für Tanzpädagogik

    Arbeit mit Jugendlichen im öffentlichen Raum – Sichtweisen auf Realität
    (in reference to the showing ‘Songlines’) Public space performance, self-efficacy and the individual as co-author of reality.

    Erik Kaiel (USA/NL) BNG. Benedikt Next Generation
    Martina Kessel (D) tanzhaus nrw, Düsseldorf

  • 16:15 - 18:45    tanzhaus, Studio 3

    Das Elend der Form

    J. Burrows, S. Foellmer, L. Goldring, I. Schad, B. Wirthmüller
    Das Elend der Form© Anja Beutler

    Bewegungsrecherche statt Spektakel, ­Auflösung des Autorenbegriffs und Favorisierung kollaborativer Prozesse anstelle ­des abschließenden Werks: Diese Aspekte beschäftigen den zeitgenössischen Tanz seit geraumer Zeit. Gleichzeitig wird in der Medien- oder Publikumslandschaft immer wieder ein Bedürfnis nach Komposition, Intention und tänzerischer Bewegung geäußert. Das Interesse am Prozess steht somit dem Wunsch nach Form gegenüber. Jenseits ideologischer Zuschreibungen untersuchen die Beteiligten des Salons den Begriff der Form im Spannungsfeld zwischen Künstlern, Publikum, künstlerischem „Objekt“ und Markt. Gefragt wird danach, welche Anforderungen in jüngster Zeit an den Tanz gestellt werden und welche Rolle Formfindungsprozesse dabei spielen können.

    Jonathan Burrows (UK) Choreograf
    Susanne Foellmer (D) Tanzwissenschaftlerin
    Laurent Goldring (F) Bildender Künstler
    Isabelle Schad (D) Tänzerin, Choreografin
    Britta Wirthmüller (D) Choreografin

Sa, 8. Juni    17:00

  • 17:00 - 17:45    Capitol, Club Video

    Grenzkontrolle

    Perspektiven auf Körper jenseits der Norm

    K. O’Reilly
    Grenzkontrolle© Farrows Creative/Nt'l Theatre Wales

    „Du sagst radikal, ich sage konservativ,du sagst inklusiv, ich sage subversiv…“

    Die Dramatikerin und Dramaturgin Kaite O’Reilly arbeitet seit 2003 intensiv mit gehörlosen und behinderten Menschen zusammen. In diesem Vortrag untersucht sie die Möglichkeiten und Grenzen künstlerischer Inklusion in Performances z.B. von Jérôme Bel und David Toole ­(u.a. Candoco Dance Company, DV8) sowie in ihrer eigenen Arbeit. Wie stark ist der Umgang mit dem „atypischen Körper” politisch und ­kulturell geprägt? Welche (Fehl-)Interpretationen können die unterschiedlichen ­Darstellungen zur Folge haben? Wie verhält sich der Normalitätsbegriff der Mehrheitsgesellschaft zu einer ­politisierten „disability ­culture”, die die Vielfalt menschlicher Unterschiede bejaht?

    Kaite O’Reilly (UK) Dramatikerin, Dramaturgin

  • 17:15 - 18:45    tanzhaus, Studio 2

    Interweaving Dance Cultures

    K.-P. Köpping, A. Meduri, K. Mezur, C. Weiler

    Verflechtungen von Kulturen im und durch Tanz sind spannungsreiche Prozesse der Annäherung und des wechselseitigen Austausches. Es treffen hier nicht nur unterschiedliche Körperkonzepte, -praktiken und verschiedene Traditionen körperlicher Darstellung aufeinander. Auch abweichende Verfahren der Weitergabe und Aktualisierung von Bewegungstechniken oder unterschiedliche Modelle von Interaktion und Kollaboration müssen jeweils neu verhandelt werden. Zusammen mit Fellows und Mitarbeitern des Internationalen Forschungskollegs ‚Verflechtungen von Theaterkulturen‘ werden während sogenannter Tea-Times die Formen und Grenzen solcher Austauschprozesse diskutiert und mit weiteren Gästen des Kongresses vertieft.

    Leitfragen
    In welcher Beziehung stehen Prozesse der Verflechtung zu Formen der Intervention und Teilnahme? Verweisen diese im Vergleich zu Formen der Übersetzung in und durch den Tanz auf unterschiedliche politische Konzepte? Wie beeinflussen die verschieden Ansätze unsere Vorstellungen des Körpers?

    Impulse von:
    Katherine Mezur (USA) Tanzwissenschaftlerin
    Avanthi Meduri (IND/UK) Tanzwissenschaftler
    Klaus-Peter Köpping (D) Anthropologe

    Moderation:
    Christel Weiler (D) Theaterwissenschaftlerin

    Weitere Teilnehmende:
    Gabriele Brandstetter (D) Tanzwissenschaftlerin
    Peter Eckersall (AUS) Theaterwissenschaftler
    Gerko Egert (D) Tanzwissenschaftler
    Femi Osofisan (NG) Theaterwissenschaftler, Bühnenautor
    Cristina Rosa (BRA/USA) Tanzwissenschaftlerin
    Nanako Nakajima (JP/D) Tanzwissenschaftlerin

    Konzept:
    Gabriele Brandstetter, Holger Hartung (D) Tanzwissenschaftler, Christel Weiler (D) Theaterwissenschaftlerin Internationales Forschungskolleg ‚Verflechtungen von Theaterkulturen’, Freie Universität Berlin

Sa, 8. Juni    18:00

  • 18:00 - 19:30    Capitol, Club Video

    Die Renaissance der Tanzstädte

    C. Henne, B. Kisseler, J. Mannes, H.-B. Nordhoff, S. Sadowska, H. Schulze, A. Vita

    Tanz ist ein wichtiger Bestandteil städtischen Kulturlebens. Der professionelle künstlerische Tanz spiegelt die kulturelle Vielfalt einer Gesellschaft und ihre aktuellen Themen wider. Darüber hinaus übernimmt er zunehmend soziale, pädagogische und therapeutische Aufgaben. Außerdem gilt er als erfolgreicher Anziehungspunkt der Tourismuswirtschaft. Diese positiven Einflüsse werden jedoch in der Öffentlichkeit wenig wahr­genommen. Auf dem Podium diskutieren Politiker und Künstler über die Bedingungen choreografischer Arbeit in den Kommunen und untersuchen den Stellenwert des Tanzes in heutigen Stadtentwicklungskonzepten.

    Barbara Kisseler (D) Kultursenatorin Hamburg
    Jörg Mannes (D) Ballettdirektor Staatsoper Hannover
    Hans-Bernhard Nordhoff (D) Kulturberater, ehem. Kulturdezernent Frankfurt/M.
    Sabrina Sadowska (D) stellv. Ballettdirektorin Theater Vorpommern
    Holger Schultze (D) Intendant Theater und Orchester Heidelberg
    Anna Vita (D) Ballettdirektorin Theater Würzburg

    Moderation:
    Claudia Henne (D) Redakteurin rbb
    Konzept:
    BBTK/Bundesdeutsche Ballett- und Tanztheaterdirektoren Konferenz

Sa, 8. Juni    22:00

Durchgehend

  • Kongresszentrum, Foyer

    Erinnerungen zum Tanz – Graphic Recording

    T. J. Beck und ihr Team
    Erinnerungen zum Tanz – Graphic Recording© Tiziana Jill Beck

    Was erinnern Sie von Ihrem ersten, schönsten, berührendsten oder gar schrecklichsten Tanzerlebnis? Bilder, Töne, Bewegungen, Stimmungen, Menschen – die Zeichnerin Tiziana Jill Beck und ihr Team sind mit Block und Stift unterwegs, um die erzählten Erinnerungen der Tanzkongress-Teilnehmer zu sammeln und in Skizzen und Zeichnungen zu übersetzen. Die stetig wachsende Bildersammlung wird in den Kongressräumen ausgestellt und auf der Tanzfonds-Webseite veröffentlicht. So entsteht ein gemeinsamer Erinnerungsraum individueller Tanzerlebnisse und Begegnungen – eine garantiert nicht kanonisierte Tanzgeschichte in Bildern.

    Tiziana Jill Beck (D/USA) Illustratorin
    und ihr Team: Johanna Benz, Edith Carron, Anna Hainrich, Marius Wenker
    Ein Projekt von TANZFONDS – Eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes

  • Capitol, Foyer

    Kulturelle Bildung durch Tanzensembles an deutschen Bühnen

    BBTK
    Kulturelle Bildung durch Tanzensembles an deutschen Bühnen© Thomas Jauck

    Kulturelle Bildung ist für viele städtische Tanzensembles in Deutschland ein wichtiger Bestandteil ihrer täglichen Arbeit geworden. Sie wirkt in alle sozialen Schichten und erschließt ein neues Publikum für den Tanz an den deutschen Bühnen. Ob Zuschauer durch öffentliches Balletttraining, Probenbesuche oder Gespräche mit Choreografen an den künstlerischen Tanz herangeführt werden oder Kinder und ältere Menschen in Tanzprojekten Erfahrungen am eigenen Körper machen – stets entstehen dabei langfristige Beziehungen und Bindungen. Eine Videodokumentation präsentiert in Ausschnitten verschiedene Projekte und Initiativen Städtischer Ensembles.

    Projekt:
    BBTK/Bundesdeutschen Ballett- und Tanztheaterdirektoren Konferenz

  • Capitol, Foyer

    Books on the Move

    A. Benoit-Nader
    Books on the Move© Claude Sorin

    Zu Gast beim Tanzkongress: die mobile Buchhandlung für alle, die tanzen, denken, sich bewegen. Das Sortiment dieser internationalen Buchhandlung für zeitgenössischen Tanz und Performance umfasst Bücher zu Choreografie, angewandter Anatomie und Körpererfahrung sowie theoretische Aufsätze und Biografien auf Deutsch, Englisch und Französisch. Neue Veröffentlichungen gehören ebenso zum Angebot wie schwer auffindbare Bücher rund um den zeitgenössischen Tanz.

    Agnès Benoit-Nader (D) booksonthemove.eu

  • Capitol, Foyer

    Dance and Aging

    Posterpräsentation: Tanz in der zweiten Lebenshälfte

    GTF

    Die Gesellschaft für Tanzforschung stellt anhand einer Posterausstellung Projekte verschiedener Künstler und Institutionen vor, die sich wissenschaftlich und/oder künstlerisch mit dem Thema ‚Tanz in der zweiten Lebenshälfte‘ auseinandersetzen.

    Konzept:
    Gesellschaft für Tanzforschung (GTF)

    Ästhetisches Interesse an künstlerischem Tanz im Alter – Eine explorative Analyse biographischer Erfahrungen und tätigkeitsspezifischer Vollzugsanreize
    Claudia Behrens (D) Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    Krystyna Obermaier (D) Elementarer Tanz e.V. Köln

    ‚Zwei Flüsse‘ Ein Tanztheaterprojekt für alle ab 55 Jahren – Ein Kooperationsprojekt des Ringlokschuppen (Mülheim) und der Bergischen Volkshochschule Wuppertal
    Barbara Cleff (D) Seniorentanztheater Dortmund/Ballett Dortmund
    Nicole Schillinger
    (D) TheaterTanzPerformance ttp

    Project: ArtRose/Small Moments of Greatness. A collective for dancers “im erfolgreichen Alter”
    Jenny Coogan (D) Palucca Hochschule für Tanz Dresden

    Tanzen im Alter: Fitness für Gehirn, Geist und Körper
    Hubert R. Dinse (D) Ruhr Universität Bochum

    MobileDance Age: an initiative to bring dancers from different generations together in creative processes
    Fiona Edwards, Jo Parkes (D) EdwardsParkesDance (EPD)

    ‚Ahnen‘ – ein Performanceprojekt mit 13 Tänzerinnen im Alter von 62 bis 84 Jahren
    Gabriele Gierz (D) My Way Ensemble

    ‘Identities’ – a production involving 5 women, dancers and choreographers over the age of 50: What is the “identity” of the older dancer?
    Susanne Kempster (ES)

    ‘Dance and Age – Expression of the Human Body at different Ages’ (Teilprojekt des Forschungsprojektes ‚One of a Kind‘, geleitet von Jiri Kylian an der Rotterdam Dance Academy, Codarts Rotterdam)
    Friederike Lampert, Desiree Staverman (NL) Rotterdam Dance Academy, Codarts Rotterdam

    Tango im Altersheim: ein tanzpädagogisches Projekt
    Florica Marian, Katrin Grüntzig (CH)

    Dying Swans and dragged up dames: a photographic exploration of the ageing dancer
    Helen Newall, Mark Edward (UK) Edge Hill University

    Freiräume schaffen: Zeitgenössischer Tanz im fortgeschrittenen Alter
    Cornelia Widmer, Walter Widmer (D) ForumTanz

    Gesellschaftstanz mit Älteren – ein Mittel zur gesundheitlichen Prävention
    Eileen Wanke (D) Abteilung Tanzmedizin, Institut für Arbeitsmedizin, Charité-Universitätsmedizin Berlin/Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Goethe Universität Frankfurt et al.

  • Capitol, Foyer

    Motion Bank Work Station

    Hier können die Motion Bank Online-Tools ausprobiert werden.

  • tanz blog

    H. Diehm, E. I. Fichtner, I. Kästner, M. Suchy, B. Trouwborst, A. Wesemann

    Die Zeitschrift tanz begleitet den gesamten Kongress mit einem Blog auf tanz-zeitschrift.de. An der BLOG-Station können Teilnehmer und Gäste des Kongresses die BLOG-Einträge ansehen und direkt kommentieren.

    Redaktionsteam:
    Heike Diehm, Elena Iris Fichtner, Irmela Kästner, Melanie Suchy, Bettina Trouwborst, Arnd Wesemann